Hypnose Hilfe Forum
F o r u m => Praktische Fälle => Thema gestartet von: rüdiger am 21. Dez 2008, 15:00 Uhr
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Hallo,
ich habe kürzlich mein allererstes (1999) Hypnosebuch (Grinder/Bandler: Therapie in Trance) noch einmal durchgelesen und fand es wieder genial ;). Praxisbezogen, mit einfachen Worten erklärt, nachvollziehbar.
Dadurch angeregt, versetzte ich ältere Kinder (Patienten mit psychosomatischen Beschwerden wie Kopf+Bauchschmerzen, Einschlafstörungen, Prüfungsängsten) durch Handfixation verbunden mit etwas Konfusion in Trance ::) und lasse sie ein tolles Erlebnis der letzten Zeit imaginieren ;D . Ich erkläre den kids dabei, dass ich Autogenes Training demonstriere und mit dem Armhochheben und Hand vor die Stirn halten nur die Schwere des Arms überprüfe. Von Hypnose spreche ich nicht.
Wenn sie die Augen schließen und eine Trance eingetreten ist, sage ich als therapeutische Suggestion, dass sie sich sehr wohl fühlen können und werden. "Du kannst!" Und wenn sie zu Hause beim Üben die Schwere ihres Armes spüren würden, sie immer leicht in Wohlfühltrance gehen würden. Dann erfolgt das Zurückholen. Das dauert übrigens oft länger als die Induktion.
Die meist anwesende Mutter staunt nur, wie sich ihr Kind auf die Hypnose einlässt und in der Regel beschwerdefrei die Praxis (ohne Rezept) verlässt. Das Wort Hypnose fällt zu keiner Zeit, um keine Ängste aufkommen zu lassen. "Schaun mer ma", was mittelfristig dabei herauskommt.
Allen besinnliche Feiertage und ein erfolgreiches Neues Jahr :SS>
Rüdiger
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Hallo Rüdiger,
... und in der Regel beschwerdefrei die Praxis (ohne Rezept) verlässt.
wie jetzt - Hilfe und Heilung ohne zielgerichtete Interventionen, ohne aufwändige analytische Arbeit, ohne lösungsorientierten future-pace, ohne markige direkte Suggestionen oder wenigstens erickson-verspielte indirekte Metaphern, ohne irgendwas Inhaltliches überhaupt? Einfach mit Trance und im Vertrauen auf "Du kannst!"? Wie soll das denn funktionieren? :)
"Schaun mer ma", was mittelfristig dabei herauskommt.
Ich glaube, dir voraussagen zu können, was dabei herauskommt: es funktioniert. Auch dauerhaft.
Ich bin dir sehr dankbar für deinen Beitrag, denn ich bin meinerseits vor längerer Zeit darauf gestoßen (wie so oft durch Zufall), dass es unter bestimmten Voraussetzungen gar keiner bestimmter inhaltlicher Arbeit bedarf, um Menschen helfen zu können. Ich habe seit über 1 Jahr vielfach dazu recherchiert und experimentiert, "spezielle" Literatur gelesen, Modelle entworfen und sogar Messungen durchgeführt usw, um diesem Phänomen weiter auf den Grund zu gehen und eine Arbeit danach auf eine - hoffentlich - solide Grundlage stellen zu können und sie zu "kultivieren". Und demnächst werde ich das Ergebnis auch hier vorstellen.
Ich bezeichne es mal großspurig als "der nächste Schritt nach Erickson" - hypnotische Hilfe OHNE Suggestionen, die sich überhaupt irgendwie am Symptom orientieren. Je nach Betrachtungsweise entzieht sich so ein Arbeiten auch der leidigen Frage, was denn besser sei - direktives oder permissiver Arbeiten, es sei denn, man bezeichnet es als "permissivst". :)
Auch Sunny ist übrigens mit seinem Audio-Beispiel "3 Schritte" schon in diese Richtung gegangen.
Auch dir alles Gute zum Fest und auch danach! ;)
Lieben Gruß
Lutz
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Guten Morgen ihr Zwei,
jo, ich bin auch davon überzeugt, dass es dauerhaft funktioniert.
Kleines Beispiel:
Meine Tochter hatte vor einigen Tagen einen Unfall und hat sich unter anderem an ihrem rechten Knie verletzt. Gestern hat sie sich an dieser Verletzung gestoßen und sie konnte nur unter starken Schmerzen auftreten.
Sie legte sich im Wohnzimmer auf die Couch und ich sagte ihr, dass sie ihre Augen schließen und sich entspannen kann. Mehr muss ich bei ihr nicht sagen, damit sie in Trance geht. Weiter sagte ich nur, dass all ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten in ihrem Inneren sind...
Nach 10 Minuten stand sie auf, noch leicht humpelnd und nach weiteren 30 Minuten waren die Schmerzen weg.
Später am Abend erzählte sie mir, wie sie es gemacht hat: Sie hat dem Schmerz eine Farbe gegeben und diesen "Farbklecks" dann nach unten "geschoben", bis er aus dem Fuß rausgeflutscht ist.
Es hat, wie ich selbst sehen konnte, wunderbar funktioniert. Sie konnte das Bein wieder ganz normal und ohne jegliche Schmerzen bewegen. :)
@Rüdiger ich wünsche dir auch wundervolle Feiertage und alles Gute für 2009! :wink2:
@Lutz wir sehen uns...! :-*
Lieben Gruß
Barbara
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Hallo,
ich bin nun wieder im Forum zurück (habe aber keinen Urlaub gemacht !! sondern war berufspolitisch sehr aktiv) und danke euch für die Antworten.
Einschränkend muss ich natürlich sagen, mein Vorgehen klappt nicht immer, aber relativ oft.
Ein erfolgreiches und gesundes 2009 allen Forumsteilnehmern
Rüdiger
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Moinsen, warum kompliziert wenn es auch einfach einfach geht. :)
In meiner Arbeit als Sportmentaltrainer hat es sich mittlerweile so ergeben, dass ich gerade was Sportler angeht, kurze Interventionstechniken anwede um die Leistung des Sportlers schnellstmöglich zu optimieren. Denn gerade beim Sport kann es einigen Sportlern nicht schnell genug gehen. ::) Wie dem auch sei.... :)
In diesem Sinne
Gruß
Eddie
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Hallo Eddie,
genau! Zu dem Thema habe ich ein Buch gelesen,das ich sehr empfehlen kann:
Sporthypnose: Eine neue Stufe des mentalen Trainings von Donald R. Liggett und Theo Kierdorf von Carl-Auer-Systeme 2004, ca. 25 €
(vielleicht kennst Du es schon).
Es ist "typisch amerikanisch": klare Sprache, kommt zur Sache, keine unnötige Theorie.
Freundliche Grüße
Rüdiger
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Moinsen,
Sporthypnose: Eine neue Stufe des mentalen Trainings von Donald R. Liggett und Theo Kierdorf von Carl-Auer-Systeme 2004, ca.
25 €
(vielleicht kennst Du es schon).
Jap. :)
Gruß
Eddie