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Wer sich im Internet darüber informieren mochte, wie man sich das "praktische Vorgehen" bei einer Hypnosetherapie vorstellen kann, wird meist im Unklaren gelassen. Und gerade derjenige, der vielleicht schon mal eine Showhypnose gesehen hat, wird vielleicht schlimme Befürchtungen haben:
Solche und ähnliche Befürchtungen sind an verschiedenen Stellen des Internets zu lesen. Und es gibt auch immer wieder Leute, die in ihrer Unwissenheit sogar vor einer Hypnotherapie warnen. Daher soll hier der Versuch einer Richtigstellung und Erklärung erfolgen.
Es gibt nicht "die" Hypnotherapie Innerhalb einer Hypnosetherapie gibt es ganz unterschiedliche Strömungen und im Detail gibt es wohl so viele unterschiedliche Hypnosetherapien, wie es auch Therapeuten gibt. Allen gemeinsam ist aber, dass in einer Hypnotherapie mit Trance gearbeitet wird, also einem Zustand innerer Versenkung, in dem man vorübergehend auf sich selbst fokussiert ist und "die restliche Welt außen vor lässt." Jeder kennt so eine Situation aus der Schule oder von langweiligen Vorträgen: irgendwann stiert man mit starrem Blick aus dem Fenster ... "träumt" von irgendwelchen Dingen ... kriegt um sich herum nichts mehr mit ... bis man angeraunzt wird: AUFWACHEN! Diese gedankliche "Abwesenheit" war bereits - eine Trance. Und mit solchen Zuständen arbeitet die Hypnosetherapie. Solche Momente können ein paar Sekunden dauern (das kennt jeder) oder können eben mit Hypnose zeitlich ausgedehnt werden auf z.B. eine halbe Stunde (das können sich viele vorher nicht vorstellen, ist aber so). Und je nachdem, welche Vorgehensweise ein Hypnotherapeut bevorzugt bzw. für dich und dein Anliegen für geeignet hält, wird also auch die Sitzung ablaufen - irgendwo zwischen diesen beiden "Extremen":
a) Die "Konversationstrance" Den Begriff Konversation kennt man als "Unterhaltung" - und genau so läuft so eine Sitzung ab. Therapeut und Klient/Patient sitzen in einem Zimmer, vielleicht in Sesseln oder auf Sofas, und unterhalten sich. Während des Gesprächs wird der Therapeut ggf. häufiger den Vorschlag machen, einen Moment innezuhalten, nachzudenken, die Augen zu schließen - und weiter geht's im Gespräch. Nach so einer Sitzung fragt sich der Klient vielleicht enttäuscht: "Und wo war da nun die Hypnose?" Die bestand hier in der Art der Gesprächsführung in Verbindung mit den besagten kleinen Momenten des Innehaltens. Warum sowas therapeutisch wirksam sein kann, wird weiter unten angedeutet.
b) Die "förmlich eingeleitete Trance" Bereits oben wurde erwähnt, dass Tagträume mittels Hypnose zeitlich ausgedehnt werden können - genau dies geschieht hier. Dazu wird der Therapeut den Klienten mit einer von zahlreichen möglichen Techniken in diesen besagten "Tagtraum-Trancezustand" führen, in dem man dann z.B. 20 oder 30 Min. verbleibt. Während dieser Zeit ist man meist körperlich "faul" und bewegt sich nicht groß, daher wird hier darauf geachtet, dass der Körper während dieser Zeit bequem gelagert ist und z.B. keine Arme/Beine "abgeklemmt" werden und "einschlafen". Also nutzt man für so ein Vorgehen gerne besonders bequeme Sessel, Liegesessel oder gleich eine Hypnoseliege. Und weil ein menschlicher Körper beim "Nichtstun" mangels wärmender Muskeltätigkeit auch gerne mal auskühlt, gibt's mitunter noch eine Decke oben drauf. Wenn also der Körper dann erstmal versorgt und der Klient in den Trancezustand versetzt ist, wird der Therapeut beginnen, sich dem Änderungswunsch des Klienten zu widmen. Dabei ist es typisch, dass überwiegend der Therapeut spricht und mit seinen Worten versucht, innere Prozesse beim Klienten in Gang zu setzen - wobei auch der Klient dabei sprechen und z.B. Antworten geben kann. Und am Ende so eines Vorgehens wird der Trancezustand dann wieder beendet und zusammen mit der Decke in die Ecke gelegt.
c) Mischformen Oft wird es zu Vermischungen dieser beiden beschriebenen Vorgehensweisen kommen. So kann es sein, dass am Anfang einer Sitzung das Eine geschieht, am Ende einer Sitzung das Andere. Oder es wechselt von Sitzung zu Sitzung. Vielleicht nutzt der Therapeut in diesem Zusammenhang auch noch andere Techniken, bittet den Klienten zwischendurch z.B. mal aufzustehen oder ähnlich. Ansonsten aber passiert während so einer Sitzung nichts weiter und schon gar nichts Geheimnisvolles oder Mystisches.
Und wo ist nun der Sinn der Sache? Warum nutzen Hypnosetherapeuten Trancen? Wieso können die hilfreich sein? Was ist der Grund dafür, dass aus so einem Vorgehen inzwischen weltweit eine eigene und auch noch sehr erfolgreiche Therapierichtung werden konnte? Es soll an dieser Stelle erst gar nicht versucht werden, die Konzepte der Hypnosetherapie und deren psychologische oder auch neurophysiologische Hintergründe ausführlich zu behandeln. Aber eine Ahnung dazu, warum sowas funktionieren kann, lässt sich vielleicht schon vermitteln: Wenn jemand zum Hypnotherapeuten geht, möchte er in aller Regel etwas in seinem Leben ändern. Irgendwas läuft da gerade nicht rund. Das können irgend eine nervende Macke oder auch eine handfeste lebensbeeinträchtigende Störung mit Krankheitswert sein. Gerne bezeichnet man dies als "Problem". Milliarden anderer Menschen haben dieses Problem wahrscheinlich nicht, aber man selbst hat es - weiß der Geier, warum! Und man kriegt es ohne Hilfe nicht weg. Was kann da nun die Hypnotherapie tun? Um das zu verstehen, machen wir einen Ausflug in den Sport. Nehmen wir mal an, bei einer Volleyballmannschaft läuft es bei einem entscheidenden Spiel auch nicht mehr rund. Sie produziert Fehler über Fehler, Punkt für Punkt gehen an den Gegner. Der Gegner zeigt, dass man duchaus gut Volleyball spielen kann, aber bei unserer Mannschaft klappt es gerade nicht. Weiß der Geier, warum. Was macht in so einer Situation der Trainer? Genau - er nimmt eine Auszeit! Er stoppt das Spiel, nimmt damit die Spieler für eine Zeit aus jeder Verpflichtung und gibt Ihnen Gelegenheit,
Und genau das ist es, was eine Trance mit einem Menschen macht - sie gibt ihm eine Auszeit, lässt ihn alle Sorgen und Verpflichtungen außen vor lassen und gönnt es ihm, sich einmal ausschließlich mit sich selbst zu beschäftigen. Kein Einkaufszettel, keine Familie, kein Finanzamt, keine Termine - einfach nur für sich selbst da sein. Das Leben anhalten. Die Stopptaste drücken. So - und unter diesen Bedingungen kann man sich nun mal ganz in Ruhe sein Problem vornehmen. Was kann man denn nun tun, um dieses Problem loszuwerden? Was tun Milliarden anderer Menschen, um dieses Problem nicht zu haben? Das weiß nämlich keineswegs der Geier, das weiß man selbst - allerdings zunächst nur unbewusst. Man hat herausgefunden: jeder Mensch mit einem Problem bringt unbewusst bereits alle Voraussetzungen mit, um das Problem auch zu lösen. Und eine therapeutische Trance schafft die Möglichkeit, an dieses unbewusste Wissen tatsächlich heranzukommen und es umzusetzen! Warum das letztendlich so ist, weiß man (noch) nicht. Und man muss es auch nicht wissen. Millionen Deutsche fliegen Jahr für Jahr in den Urlaub und wissen gar nicht, warum ein Flugzeug überhaupt fliegt. Aber sie wissen, was man tun muss, um als Flugreisender an sein Ziel zu kommen. Und so weiß auch ein Hypnosetherapeut, was er tun muss und welche Bedingungen er zusammen mit dir und für dich schaffen muss, damit du mit Hilfe von Trance an dein Ziel kommst. Worte gewürzt mit lösungsbringender Trance - das ist Hypnosetherapie. Oder für die Techniker unter uns: Therapeutische Hypnose und Trance schalten das Navi für den Lebensweg ein, geben Orientierung und zeigen an, wo es langgehen kann. Und genau das wird man bei so einer Sitzung erfahren, nicht mehr und nicht weniger.
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