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Autor Thema: Entscheidungen des Bewussten  (Gelesen 19926 mal)

Offline Tom

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #15 am: 31. Jan 2012, 12:28 Uhr »
Hallo zusammen,

schreib ich doch (noch) mal was dazu, denn mit Lutz habe ich diese Kernthema schon oft diskutiert.

Vorab möchte ich von mir aus auch nochmal bestätigen, dass bei so einem komplex/abstrakten Thema Worte (wie so oft) ein beschränkender Zugang sind; aber wir haben in einem solchen Forum ja keine Alternative ;)

Mir fiel bei der Diskussion hier der Film Matrix ein: Da sagt in einem der drei Teile irgendwann "das Orakel" zu Neo: "Die Entscheidung hast Du schon längst getroffen, auch wenn es Dir nicht bewusst ist. Jetzt muss Du nur noch "bewusst" herausbekommen, warum Du diese Entscheidung getroffen hast. (sinngemäß wiedergegeben).

Ich habe ja auch keine besseren Erklärungen und vielleicht will ich mich ja auch nur an einem bewussten Ich festehalten, in der Hoffnung dass ICH auch etwas mitbestimmen darf :D.

Zitat
Da ergibt sich geradezu die Frage, ob auch das Ich, oder das Bewusstsein nicht vom Unbewussten erschaffen sein müsste; oder ist dies eine eigene Instanz in meinem Gehirn? (Wobei es möglicherweise frech erscheint, dass ich an dieser Stelle die Begriffe “Ich” und “Bewusstsein” hier synonym verwende.)

Mal angenommen, dass Bewusstsein sei vom Unbewussten erschaffen; dann gäbe es doch sicherlich einen Sinn, dass es dies getan hat. Übertrieben gesprochen wird ja das Bewusstsein bei Erickson oder bei Bandler als ziemlich dumm hin gestellt. Denn das Bewusstsein ist es, welches ja die Probleme erzeugt. Somit ist dann auch die Strategie mancher NLPler, Hypnotisöre oder auch mancher Systemiker die, dass Bewusstsein zu umgehen, um direkt mit dem Unbewussten zu kommunizieren. Wäre es da generalisiert nicht schlauer, direkt das Bewusstsein ganz weg zu machen, anstatt immer nur an einzelnen Problemen herum zu doktern, welche doch nur aufgrund dieses begrenzten Bewusstsein bestehen?

und

Zitat
Vielleicht liegt eine der vielen Lösungen darin, sich gar nicht erst auf diese bewusst/unbewusst Dichotomie einzulassen! Wahrscheinlich ist das Problem dabei einfach nur die Sprache, die wir verwenden. Vielleicht sind diese Begriffe einfach nicht angemessen.

Und deshalb bleibe ich (bewusst oder unbewusst?) doch irgendwie Konstruktivist; denn das alles gibt es dann wohl gar nicht, sondern ich und mein UB erschaffen es in dem Augenblick, in dem wir mit euch (oder mit uns selber) darüber kommunizieren.

Und an Mipoh: Die Fähigkeit zu dissoziieren würde ich selber unbewertet belassen; damit kann ich in Selbstreflektion gehen, oder auch ungegeliebte Anteile meiner Selbst verleugnen und mir darüber Probleme einfangen.

Tom.

Offline Hypnotikum

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #16 am: 31. Jan 2012, 21:31 Uhr »
Hallo Kahtarina,

ich bin gespannt, ob das den so klappt. Berichte doch mal so in 2 Wochen darüber, wieviele Entscheidungen du so ganz bewußt getroffen hast...

LG Ralf
Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente. (Mark Twain)

Offline Katharina

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #17 am: 01. Feb 2012, 12:24 Uhr »
Hallo Ralf,
ja, ich kann dir in zwei Wochen schon Bescheid geben, aber eigentlichweiß ich schon, das wird ein erfolgloses Unterfangen. Ich kann ja meinen Hirnstamm nicht einfach wegmachen oder abgeben.
Tja, was eben unabdingbar da ist, wird immer dasein. Schon morgens beim Aufstehen, nein, beim Aufwachen..
Alleine schon, dass dieses jetzt meint, ich hätte genug geschlafen und solle jetzt aufwachen..

So ein Misst aber auch.
LG Katharina

Offline Hypnotikum

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #18 am: 01. Feb 2012, 12:31 Uhr »
@Katharina

 ;D

LG Ralf
Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente. (Mark Twain)

Offline Lutz

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #19 am: 02. Feb 2012, 01:37 Uhr »
@ Katharina:

Zitat
Welche Seite muss man da anklicken, wo behauptet wird, dass unsere Entscheidungen zu 95 % unbewusst entschieden werden?

Gegen eine Aussage, dass unsere Entscheidungen, also jede einzelne, zu 95% unbewusst getroffen würden (und mit nur 5%iger Beteiligung des Bewussten) hätte ich nichts. Dies wird in der Wissenschaft seit gefühlten 15 Jahren so behauptet.

Es geht mir hier um diejenigen, die - möglichweise in falscher Interpretation des Vorgesagten - behaupten, es gäbe einen kleinen Prozentsatz von Entscheidungen, die allein bewusst gefällt würden. Wo ich das in den letzten Wochen und Monaten gelesen habe, weiß ich jetzt nicht mehr, und eine Suche gestaltet sich schwierig, weil Suchmaschinen das Prozentzeichen in der Suchmaske nicht berücksichtigen...


@ all:

Man kann natürlich fragen, was denn so eine (künstliche?) in einen Kopf hineininterpretierte Unterteilung bewusst-unbewusst überhaupt soll, wie man auch andere Unterteilungen in Ich - Über-Ich - Es und graue und weiße Hirnmasse usw. hinterfragen kann. Egal, wie man da zu klassifizieren versucht - Mensch bleibt ja Mensch, so oder so.

Wenn man aber beratend / unterstützend in das System eingreifen möchte, kann es meines Erachtens nur sinnvoll sein, sich auf die Suche nach den "tatsächlichen" Zusammenhängen zu machen, um an der richtigen Stelle anzusetzen. In verschiedenen Frage-Antwortportalen im Internet taucht z.B. regelmäßig die Frage auf: "Hat jemand Erfahrung mit Raucherentwöhnung mit Hypnose?" Und ebenso regelmäßig antwortet mindestens einer sinngemäß: "Vergiss den Quatsch mit der Hypnose, du musst es nur wollen!"

Diese Antwort halte ich nicht für ganz falsch, aber noch weniger für ganz richtig. Man muss nicht müssen und nur wollen muss man auch nicht unbedingt. Neulich hatte ich ein Paar zur Raucherentwöhnung und nach einem gemeinsamen Vorgespräch gab es ein paar Tage später Einzelsitzungen. Zu deren Beginn berichteten mir beide unabhängig voneinander, dass nach dem Vorgespräch etwas Komisches passiert sei. Beide hätten noch Stunden nach dem Vorgespräch keine Lust zu rauchen gehabt. Erst spät abends hätten sie damit wieder begonnen. Das hätten sie nicht beabsichtigt und schon gar nicht gewollt, es sei aber einfach so gewesen. Um in unserem Thema zu bleiben: eine bewusste Entscheidung war das bestimmt nicht.  ;)

Lieben Gruß
Lutz

Offline Hypnotikum

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #20 am: 03. Feb 2012, 18:27 Uhr »
@Lutz
Warscheinlich hat sich Onkel Milton so dermaßen in dein UB eingenistet, dass du bereits hypnotisch unterwegs bist, bevor du dir selbst darüber bewußt wirst...Könnte ja eine ganz unbewusste Entscheidung gewesen sein  :D

Gruß Ralf


 
Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente. (Mark Twain)

Offline Lutz

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #21 am: 04. Feb 2012, 07:57 Uhr »
Hallo Ralf,

na ja, das mach ich schon ganz bewusst, dass ich auch bereits beim Vorgespräch die eine oder andere Bemerkung fallen lasse, die einen Erfolg der späteren Sitzung "hypnotisch" vorbereiten soll. Aber sie sollen ja nicht gleich aufhören! Dann verdien' ich doch kein Geld mehr.  ;D
"Testhypnosen" beim Vorgespräch mache ich aber meistens nicht mehr, sonst haben wir den Salat, der später zur Entwicklung der "Heilschlaf-Hypnose" führte. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Leute tatsächlich nicht wiederkommen - weil sich das Problem dann schon erledigt hat.

Lieben Gruß
Lutz

Offline Katharina

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #22 am: 06. Feb 2012, 15:41 Uhr »
Hallo lir,
ja, kann ja gut sein, dass schon lange in der Wissenschaft darüber diskutiert wird, oder dass behauptet wird, 95 % unserer Entscheidungen sind unbewusst. Aber wieso muss ich in einer Beratung darüber nachdenken, wieviele Entscheidungen der Klient wohl bewusst trifft? Oder auch ich? Am besten, man macht dann eine Strichliste oder wie?
Mich verwirrt das immer ein bisschen, wenn Hypnosecoaches oder Hypnotherapeuten oder was auch immer sie mit der Hypnose zu schaffen haben, auf ihrer Seite behaupten, dass nur so und so viele Entscheidungen bewusst getroffen werden. Da denke ich immer, dass das für das eigentliche helfende doch nicht so wichtig ist. Um das mal bewusst zu schreiben, was ich wohl imme intuitiv wohl denke.

Offline Lutz

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #23 am: 06. Feb 2012, 18:07 Uhr »
Hallo Katharina,

Zitat
Aber wieso muss ich in einer Beratung darüber nachdenken, wieviele Entscheidungen der Klient wohl bewusst trifft?

meiner Meinung nach gibt es ja gar keine (rein) bewusst getroffene Entscheidungen, demnach würde so eine Liste tatsächlich keinen Sinn machen. Aber es würde eben durchaus Sinn machen, sich zu vergenwärtigen, dass Entscheidungen unbewusst getroffen werden. Denn für den Berater oder Therapeuten bedeutet dies, dass er eben eine Veränderung auf unbewusster Ebene anstreben sollte und nicht auf der bewussten Verstandesebene.

Bleiben wir mal beim Rauchen und nehmen an, ein leidenschaftlicher und guter Schachspieler wollte zukünftig nicht mehr rauchen, was er aber allein nicht gebacken kriegt. Nun könnte ich ihm erzählen, wie ungesund, teuer und stinkig das Rauchen sei und dabei mit seinem bewussten Verstand arbeiten. Dabei würde ich ihm aber nichts neues erzählen und der Erfolg wäre wohl eher gering.

Oder ich setze dort an, wo Selbstverständnis, Selbstbild und Gefühle und letztlich auch Entscheidungen beheimatet sind, in seinen unbewussten Vorgängen. So könnte ich ihn etwa fragen, wie schlimm es denn für ihn sei, beim Schach gegen diesen einen Gegner "Rauchen" regelmäßig zu verlieren, und das mehrmals täglich. So ein guter Schachspieler könne er dann wohl doch nicht sein, wenn das Rauchen immer einen Zug (= doppelte Bedeutung!) voraus sei und ihn stets alt aussehen ließe. Und wie es sein könne, dass er seine Fähigkeit, Züge voraus zu denken, da völlig verloren habe. Na hoffentlich spricht sich das in seinem Schachverein nicht rum!

Damit löse ich eine unbewusste Reaktion aus, sein limbisches System wird überlegen, ob es mich nur über den Schreibtisch zieht oder gleich erwürgt und zu dem Zweck schon mal alle notwendigen Botenstoffe aussenden und auch schon mal den Adrenalintank anzapfen, aber ich habe nun für ihn eine nervige Verbindung zwischen seinen schachspielerischen Fähigkeiten und seinem scheinbaren Unvermögen gezogen. Und die wird er nicht wieder los, auch wenn er mich umbringt. Umgekehrt weiß er nun auch, dass er mit einem Rauchstopp seine Fähigkeiten als Schachspieler nach außen demonstrieren kann. Auch kann er nicht sicher sein, dass vielleicht nicht schon morgen wieder der nächste Trottel kommt, der seine schachspielerischen Fähigkeiten anzweifelt, nur weil er raucht. Und er wird weitere Gedanken zu dem Thema entwickeln, die ich alle gar nicht wissen muss, die aber in seinem Unbewussten vor sich hinwirken.

Wenn er in die Praxis kam, um das Rauchen aufgeben zu müssen, und sie wieder verlässt, um der Welt etwas zeigen zu dürfen, dann hätte sich da auf unbewusster Ebene was geändert, was vielleicht erfolgreich sein könnte.

Wenn jemand als Hypnotiseur nicht so arbeitet und jedem Raucher sowieso nur stereotyp denselben Text vorliest, dann braucht man sich über diese lästige Psychologie und bewusst oder unbewusst natürlich nicht zu kümmern.  ;)

Zitat
Mich verwirrt das immer ein bisschen, wenn Hypnosecoaches oder Hypnotherapeuten oder was auch immer sie mit der Hypnose zu schaffen haben, auf ihrer Seite behaupten, dass nur so und so viele Entscheidungen bewusst getroffen werden. Da denke ich immer, dass das für das eigentliche helfende doch nicht so wichtig ist.

Meist findet man solche Anmerkungen ja in dem Zusammenhang, den Wirkmechanismus der Hypnose grob zu erklären. Es gibt ja bestimmt auch Leute, die wissen wollen, wie Hypnose überhaupt funktioniert.

Lieben Gruß
Lutz

Offline Katharina

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #24 am: 06. Feb 2012, 23:48 Uhr »
Hm, ja, ungeachtet, dass s für mich nicht so eine riesige Bedeutung hat über genaue Prozentzahlen nachzudenken, wieviel bewusst und wieviel unbewusst entschieden wird, ich meine auch immer, dass das Unbewusste da immer mit reinfunkt, durfte ich aber doch ziemlich früh erkennen, dass bei den verschiedensten Menschenund auch bei solchen, die erst mal ähnlich scheinen, für ein und dieselbe Handlung wie das Rauchen nicht genau die selben sind und nicht genau die selbe Bedeutung haben. Selbst, wenn ich zwei Menschen vor mir habe, die mir beide erzählen: "Es beruhigt mich." Deshalb durfte ich auch schon bei meiner Lehrerin feststellen, dass es überhaupt nix bringt, vielen Menschen, von denen jeder ganz individuell ist, immer en selben Text runterzuleiern, weil das Rauchen für jeden eine andere Bedeutung hat. Ich durfte bei meiner Lehrerin feststellen, dass wir schon die weiß ichnicht wie vielte Klasse waren, in der ihr jemand ihr eine Raucherentwöhnunghypnose geben sollte. Und es war natürlich immer der gleiche Text, der nicht funktioniert hat. Lag wohl auch daran, weil wir nicht die Zeit dafür hatten, uns eingehend mit ihr und ihrer Motivation, ihrer Bedeutung des Rauchens zu beschäftigen.
Aber jetzt dazu, dass es Leute gibt, die wissen wollen, wie Hypnose funktioniert, ja, das stimmt. Nur, seitdem ich hier im Forum bin und dann natürlich auch auf Internetseiten gestoßen bin, wo Schwachsinn über Hypnose verzapft wird und auch schon mal mit einer Hypnotiseurin gesprochen habe, die an "Den Hypnoseblick" glaubt, an den ich nicht glaube - gar nicht glauben kann und will - frage ich mich manchmal, wo bin ich eigentlich. Ich frage mich da manchmal, in welcher Welt lebe ich eigentlich. Ds geht hin bis zu der Behauptung, die mir gerne immer wieder an den Kopf geworfen wird, der Mensch, der hypnotisiert, hat eine besondere Begabng.
Aber ich bin bei weitem auch nicht jemand, der sagt, er habe ausgelernt. Ich ill ja auch noch weitere Seminare besuchen, weil das, as ich mal in der Schule gelernt habe, reicht mir noch nicht.
Vielleicht komme ich dazu auch mal nach Köln, mal sehen.

Liebe Grüße
Katharina

Offline Tom

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #25 am: 07. Feb 2012, 01:27 Uhr »
Hi,

da bin ich mal fies, und hoffe, der <lutz wird es mir nicht übel nehmen:

Zitat
meiner Meinung nach gibt es ja gar keine (rein) bewusst getroffene Entscheidungen, demnach würde so eine Liste tatsächlich keinen Sinn machen.
Zitat
Hallo Ralf,

na ja, das mach ich schon ganz bewusst, dass ich auch bereits beim Vorgespräch die eine oder andere Bemerkung fallen lasse, die einen Erfolg der späteren Sitzung "hypnotisch" vorbereiten soll.

Damit will ich gar nix ....

@ Katharina:
Zitat
Selbst, wenn ich zwei Menschen vor mir habe, die mir beide erzählen: "Es beruhigt mich." Deshalb durfte ich auch schon bei meiner Lehrerin feststellen, dass es überhaupt nix bringt, vielen Menschen, von denen jeder ganz individuell ist, immer en selben Text runterzuleiern, weil das Rauchen für jeden eine andere Bedeutung hat. Ich durfte bei meiner Lehrerin feststellen, dass wir schon die weiß ichnicht wie vielte Klasse waren, in der ihr jemand ihr eine Raucherentwöhnunghypnose geben sollte. Und es war natürlich immer der gleiche Text, der nicht funktioniert hat.
Und damit triffst Du wahrscheinlich genau den Nagel auf den Kopf, und dann spielt es wohl auch keine Rolle mehr, ob das eher bewusst oder unbewusst war.

Danke,
Tom.

Offline Lutz

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #26 am: 07. Feb 2012, 01:50 Uhr »
@ Katharina:

Zitat
durfte ich aber doch ziemlich früh erkennen, dass bei den verschiedensten Menschenund auch bei solchen, die erst mal ähnlich scheinen, für ein und dieselbe Handlung wie das Rauchen nicht genau die selben sind und nicht genau die selbe Bedeutung haben.

da bist du meiner unmaßgeblichen Meinung nach weiter und weiser als so manche auch professionelle Hypnosetherapeuten, die ihren Fokus nur auf ein Symptom richten und den Menschen dahinter vernachlässigen.

Hypnoseblick? Den findet man heute wohl eher auf selbstdarstellenden Bildern von Showhypnotiseuren. Die stieren da öfter ganz eindringlich, was ihnen wohl ein "unheimliches" Image geben soll. Ist sicherlich für diesen Zweck auch hilfreich und passend. Wenn allerdings eine Hypnotiseurin an so einen Blick "glaubt", glaubt sie vielleicht auch an den Klapperstorch.
Es gab mal die sogenannte "Faszinationsmethode", um eine Trance einzuleiten. Dazu blickt der Hypnotiseur dem Probanden aus kurzer Entfernung starr in die Augen. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich mal in einem Lehrbuch für Ärzte aus den 60er/70er Jahren gelesen, man solle für die Anwendung dieses Verfahrens üben, lange Zeit ohne Blinzeln gucken zu können. Funktionieren wird das, denn wer so auf die blöde Tour angeglotzt wird, wird vermutlich lieber die Augen schließen und in Trance gehen, um diese peinliche Veranstaltung zu beenden und aus der Nummer rauszukommen. Aber dass es einen wirklichen Hypnoseblick gäbe, wäre mir neu.

Für die Hypnose gilt eben: kaum wirklich jemand hat Ahnung, aber nahezu alle haben ne Meinung. Und so fragst nicht nur du dich, wo man angesichts solcher und vieler weiterer Behauptungen eigentlich ist.  :)


@ Tom, der sich gerade in meine Antwort eingemischt hat:  :)

Immer her mit den Fiesitäten, die ich bestimmt nicht übel nehme!  :)

Wenn ich etwas "bewusst mache", heißt das ja nur, dass es mir bewusst ist, dass ich es mache, so wie ich gerade "bewusst" diese Zeilen schreibe. Aber die Motivation, dies zu tun, und was ich dabei absondere, entstammt wieder dem Unbewussten.
So werde ich bei einem Vorgespräch auch viele Dinge tun, die mir nicht bewusst werden. Aber dass ich mit Bemerkungen usw. auf einen späteren Erfolg hinarbeite (hoffentlich), das ist mir bewusst.  ;)

Lieben Gruß
Lutz

Offline Katharina

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Re: Entscheidungen des Bewussten
« Antwort #27 am: 07. Feb 2012, 13:49 Uhr »
Hallo Lutz,
das mit dem weiter und weiser sein, vielen Dank, auch, wenn ich mich nicht für so viel weiter nd weisr halte. Aber vielleicht ist das ja auch super weit und weise. Ich habe so eine Denkweise schon aus meiner Erziehug mitgenommen, weil meine Mutter ein großer Fan von NLP war und auch darin eine Weiterbildung besucht hat. Und immer, wenn die Gespräche etwas tiefsinniger wurden, erzählte sie mir davon, also bin ich nicht nur weiter und weiser als manch andere, sondern auch vorgeschädigt und gebrandtmarkt.

Aber nee, das muss nicht geheilt werden, ha ha.

Aber du hast Recht, bei der Hypnose weiß kaum wirklich jemand genau Bescheid oder hat wirklich ne Ahnung, aber jeder hat ne Meinung darüber und glaubt, alles darüber zu wissen. Das fängt schon damit an, wenn man sich mit Hypnotiseuren darüber unterhält, was besser und wirksamer sei. Die klassische Hypnose etwa deroder die ericsonsche. Da haben auch alle ihre Meinung und glauben, sie wissen es ganz genau, und eigentlich weiß es doch keiner, weil es da so aus meiner Sicht kein besser oder weniger gut gibt.

Liebe Grüße
Katharna

 

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