Neurotheologie: Entsteht Gott im Gehirn?

[Lutz]

Hi ihr,

bin gestern über einen Fernsehbericht zum Thema "Neurotheologie" (was es nicht alles gibt...) gestolpert. Bei "Welt der Wunder" ging es um "Schläfenlappen-Epilepsie", die zu spirituellen, göttlichen Erfahrungen führen könne.

Dies wirft die Frage auf: waren die auch z.B. in der Bibel berichteten "göttlichen Erscheinungen" vielleicht "nur" Folge einer Hirnerkrankung?

Experimente mit auf die Schläfenlappen einwirkende Magnetfelder hätten bei 80% der Probanden zu "göttlichen" Erfahrungen geführt. Mehr dazu unter

http://[link gelöscht, da er nicht mehr funktioniert - Lutz]

- kurz und lesenswert für den, der sich dafür interessiert! 

Bei einem weiteren Experiment wurde im Gehirn eines Meditierenden festgestellt, dass das Gehirnareal, das für eine Orientierung im Raum zuständig ist, praktisch "außer Kraft" gesetzt ist, was auf Grund des Verlustes einer Lokalisation der eigenen Person zu einer "allumfassenden göttlichen Verschmelzung mit der Welt" führen könne.

Dieses Phänomen habe ich bei mir - wenngleich auch ohne Göttliches dabei - auch schon festgestellt. Habe speziell dazu einen neuen Thread eröffnet:

http://www.hypnose-service.de/forum/index.php?topic=103.0

Lieben Gruß
Lutz

[L.e.m.m.i]

Die Quantenphysik ist sich heutzutage ziemlich sicher. Es gibt einen Gott, bzw. es muss so etwas wie Gott geben.

[Tom]

Hallo,

ich habe schon mehrere solcher Berichte gelesen, und finde die auch interessant. Jedoch stört mich diese künstlich aufgestellte Kausalkette.

Man kann mit solchen Techniken auch dafür sorgen, dass jemand einen bestimmte Buchstaben nicht mehr aussprechen kann. Sollte das etwas heissen, dass das Alphabet etwa nur in meinem Kopf existiert? Man kann den Zugriff auf Erinnerungen beeinflussen; heisst das, dass meine Vergangenheit nur Einbildung war?

Alle Fragen werden (für mich) natürlich sowieso mit Ja beantwortet - aleso gibt es da keinen besonderen Erkenntnisgewinn.

PS: Die Quantenmechanik ist eine statistisch, mathematische Wissenschaft und kann somit gar nichts beweisen. Sie kann lediglich statistische Wahrscheinlichkeiten vorhersagen, welche lediglich Bedeutung auf subatomrer Ebene haben.

LG, Tom.

[Lutz]

@ Tom:

Man kann den Zugriff auf Erinnerungen beeinflussen; heisst das, dass meine Vergangenheit nur Einbildung war?

Sorum kann man sicher keine Kausalität sinnvoll aufmachen. Aber andersrum eben auch nicht - nur weil man etwas wahrnimmt oder zu erkennen glaubt, heißt es eben nicht, dass es deswegen(!) existent ist. Wahrnehmung als alleiniger Beweis könnte bei manchen Themen etwas dünn sein...

Beispiel: Deja vus. Wer da allein aus seiner Wahrnehmung auf die Realität schließt, landet eben z.B. bei der Reinkarnation. Die kann es geben oder auch nicht, ich weiß es nicht. Aber nur, weil man eine Wahrnehmung hat, muss es sie lange noch nicht geben. Das ist für dich natürlich nicht neu, aber für manch andere vielleicht schon. 

Lieben Gruß
Lutz

[Rü]

Vielleicht in diesem Zusammenhang ganz interessant:
http://www.youtube.com/watch?v=rIM7jB3x8Lo

[mipooh]

Danke, hat mir gut gefallen.

[Lutz]

Mir auch.
An der Stelle der Diskussion, wo es darum ging, dass Meditierende es doch tatsächlich schafften, auf ihre Gehirnfunktionen Einfluss zu nehmen, wäre der Zwischenruf "Hypnose" nicht ganz abwegig gewesen... 

Lieben Gruß
Lutz