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Autor Thema: Negation  (Gelesen 25862 mal)

Offline Lutz

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Re: Negation
« Antwort #15 am: 10. Apr 2007, 08:27 Uhr »
@ Wolfgang:

Zitat
Im Zusammenhang mit einer Fremdhypnose bzw. der Erarbeitung von Autosuggestionstexten mit einer/m KlientIn scheint mir ein solches intensives Vorgespräch als unabdingbar, nur so kann ich "passende" Formulierungen finden.

Da sind wir uns einig. Es geht zunächst schließlich um die Wertmaßstäbe/Auffassungen des Klienten und nicht um das, was "wir" vielleicht für gut halten.  :)
Und wenn dann die für einen Klienten stimmige Beschreibung eines erwünschten Zielzustandes eine Negation enthält (und vielleicht auch auf Nachfrage nicht mit einer positiven Formulierung ersetzt werden kann), würde zumindest mich das nicht stören.

@ Eddie:

Zitat
So könnten auch diese Geräusche positiv für eine Induktion genutzt werden.   :)

Als Induktion sicherlich, aber als Bild für "Kopfschmerzfreiheit"...  ::)

Lieben Gruß
Lutz

Offline MindCore

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Re: Negation
« Antwort #16 am: 16. Apr 2007, 10:40 Uhr »
Moinsen,
Zitat
Als Induktion sicherlich, aber als Bild für "Kopfschmerzfreiheit"...
Warum den nicht, der Funtasie sind doch keine Grenzen gesetzt!  ::)  ;D

Gruß Eddie

Offline StefanS

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Re: Negation
« Antwort #17 am: 09. Mai 2007, 18:14 Uhr »
Servus,
 
 vorab - ich weis nicht ob schon ein verwandter Beitrag existiert. Eine Schnellsuche hat nichts gefunden.

Und wenn dann die für einen Klienten stimmige Beschreibung eines erwünschten Zielzustandes eine Negation enthält (und vielleicht auch auf Nachfrage nicht mit einer positiven Formulierung ersetzt werden kann), würde zumindest mich das nicht stören.

Klar funktioniert eine Zielsetzung auch mit einer Negation. Ich persönlich versuche trotzdem bei Zielsetzung mit dem Klienten auf jeden Fall eine positive Zielsetzung zu erarbeiten. Wieso? Anhand dessen vermitteln ich mit unter den Unterschied zwischen einer "weg von" zu einer "hin zu" Motivation.
Meiner Erfahrung nach bietet die zweite langfristig die befriedigendere Lösung.
Mal ehrlich. Auf die Aussage "Ich will nicht mehr rauchen" schreit nach der Gegenfrage: "Was willst du statt dessen?"

LG
 Stefan

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Offline Heikje

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Re: Negation
« Antwort #18 am: 11. Mai 2007, 07:59 Uhr »
hallo Stefan,

Zitat
Mal ehrlich. Auf die Aussage "Ich will nicht mehr rauchen" schreit nach der Gegenfrage: "Was willst du statt dessen?"
hm... find ich überhaupt  nicht.
Ich will nicht mehr rauchen, ist für mich eine Feststellung, oder, falls schon soweit ausgereift, ein Beschluss.
Warum sollte das nach einer Gegenfrage schreien ??

liebe Grüße
Heikje

Offline StefanS

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Re: Negation
« Antwort #19 am: 11. Mai 2007, 12:29 Uhr »
Hallo Heikje,

 weil mMn gerade so Themen wie das Rauchen einen festen Platz im Leben haben und das erreichte Ziel nicht mehr zu rauchen, sagen wir mal "Raum" schaft und ein plötzlich freier Raum sich schnell als Loch entpupen kann. Meine Gegenfrage ist sozusagen der Ökologiecheck.

LG
 Stefan

(er)kenne dich

Offline Lutz

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Re: Negation
« Antwort #20 am: 11. Mai 2007, 12:59 Uhr »
Thematischer Querverweis:
Link: "hin-zu-" und "von-weg"-Typen
:)

Offline Matt_D

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Re: Negation
« Antwort #21 am: 06. Jun 2007, 10:19 Uhr »
Hallo,

ah schön, dieses Thema, sehr spannend.

Habe mich damit auch schon beschäftigt.


Barbara hat einen guten Ansatz.
Für die Esoszene scheint es immer nur gutes zu geben. ;-) Aber es gibt auch schlechtes.
Eben wie Ying/Yang, finde ich. Das eine kann ohne das andere nicht sein, denn woher wüssten
wir dann, was gut oder schlecht ist? Soviel zur Esoszene. 


Ich habe da einen anderen Ansatz/Idee.

Wir neigen meist dazu, zu ergänzen.

Wenn das "nicht" am Ende des Satzes kommt, dann hat man den vorherigen Teil schon gehört und "verarbeitet".

Ich habe auch eine interessante CD über Positives Denken.
Da wird ein negatives Beispiel gegeben: Du kannst das nicht.
Dann wird aber gesagt, das nicht würde das UB nicht mitbekommen. Also würde man verstehen: Du kannst das.

Interessanterweise müsste das Kind, wo es am meisten eingesetzt wird, doch tatsächlich "Du kannst das"
mitbekommen, oder? Kinder können noch nicht so ergänzen, wie Erwachsene.


Bei den Ermüdungserscheinungen Nachmittags achte ich eher auf den Biorhythmus und mache da nur Dinge, bei
denen ich nicht so denken muss. ;-) Aber das kann man sich nicht immer so einrichten, finde die Idee von Dir,
Barbara, gut.



@Heikje
Das ist genau so ein Beispiel, wie ich meine. Derjenige hat gehört "mach das Licht" und ergänzt.
Lass das Licht an, wäre besser. Ist die positive Formulierung.
Oder versuch mal "Nicht das Licht ausmachen". Da wird dann auch das Licht nicht ausgemacht.

Was das Thema ergänzen angeht, hatte ich mal einen Bericht von Manfred Spitzer auf Bayern alpha gesehen,
der das auch so erklärt, das wir ergänzen, ganz unbewusst.



@detrance
Das mit dem rosa Elefanten oder was es sonst noch für Beispiele gibt haben bei mir komischerweise nicht
funktioniert. Da spontan und ohne Überlegenszeit kam da immer was anders, wie Auto, Haus, Urlaub, Schwarz.

Von der Erklärung her dachte ich auch, das das so sein sollte.

Wenn ich mir "nichts" vorstelle, ist das Bild, was mir dazu kommt: Schwarz.


Was ist dann mit der allzeit beliebten Suggestion:
Nichts kann Dich stören.

Die funktioniert ja auch, obwohl ein "nichts" drin vorkommt.


Falsches hält sich leider immer am längsten im Umlauf. ;-)

Also kann man sage:
Das Unterbewusstsein versteht Negationen.


Gruß
Matt

Offline RalfGabler

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Re: Negation
« Antwort #22 am: 06. Jun 2007, 14:22 Uhr »
Hallo Matt,

noch ein wenig Filosofie:
Zitat von: Matt
Für die Esoszene scheint es immer nur gutes zu geben. ;-) Aber es gibt auch schlechtes.
Eben wie Ying/Yang, finde ich. Das eine kann ohne das andere nicht sein, denn woher wüssten
wir dann, was gut oder schlecht ist? Soviel zur Esoszene. 

Ziemlich unzulässige Schlussfolgerung.
Wenn eines ohne das andere nicht möglich ist, sind beide „Richtungen” ein Teil des Ganzen. Das ist es was Yin/Yang aussagt. A nicht ohne B, oder A braucht B. Damit ist keines davon „gut” oder „schlecht”, sondern eher wie links und rechts, oder oben und unten. Keine Wertung, einfach ein Gegensatzpaar.

Was Yin/Yang noch aussagt: Aus dem einen Gegensatz entsteht immer das andere. Wird durch die Punkte in Symbol verdeutlicht. Damit logisch ohne A kein B! Auch deshalb kein gut/schlecht, sondern nur zwei Seiten einer Sache.

Kein normaler Mensch kann wissen was „Gut” und was „Schlecht” ist. Er kann für einen Aspekt einer Sache für sich persönlich eine Wahl treffen, mit gut/schlecht hat das nichts zu tun.

Trennen und werten ist die Lebens-Verarbeitung des menschlichen Verstandes. Das Leben wertet nicht.

Die Eso-Szene wertet übrigens in Gut/Böse. Sie versucht das Gute zu forcieren. Da aus dem „Guten” das „Böse” als Kehrseite erwächst, ist das kurz gedacht. Die Eso-Szene hat allein schon deshalb, meiner Meinung nach, nicht viel vom Leben verstanden.

Damit können wir auch schon wieder zurück zum Thema, ein „Nicht” ist ohne die Sache selbst nicht denkbar. Deshalb sind Negationen manchmal problematisch.

Ciao Ralf

Offline Lutz

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Re: Negation
« Antwort #23 am: 06. Jun 2007, 14:27 Uhr »
Hallo Matt,

Zitat
Das Unterbewusstsein versteht Negationen.

Ja. Man könnte noch viele Gründe aufführen, warum das so ist, hier nur ein weiterer:
Sprechen, also das Überführen eigener Gedanken in Worte und Sprache unter Berücksichtigung der Grammatik pp., ist ja auch ein unbewusster Vorgang. Warum sollte ein UB Negationen 'generieren' können, diese aber plötzlich nicht verstehen, wenn sie von außen kommen?  ;)

Ob die Nutzung von Negationen sinnvoll oder 'problematisch' ist, wie Ralf schreibt, ist eine andere Frage, verstehen tun wir sie aber sehr wohl.

Lieben Gruß
Lutz

Offline Matt_D

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Re: Negation
« Antwort #24 am: 06. Jun 2007, 15:19 Uhr »
Hallo Ralf,

Wird nicht auch bei dem Yin/Yang Beispiel gesagt: Schwarz/Weiß, Oben/unten und auch gut/schlecht oder positiv/negativ?
So hatte mir das jedenfalls ein Taiji-Lehrer vermittelt.

Gut und schlecht sind Wertungen, stimmt, verstehe.

Hmm, das habe ich dann wohl falsch verstanden. Danke für die Info.
Tja, man darf eben nicht alles glauben, was man gesagt bekommt.


Zitat
Die Eso-Szene wertet übrigens in Gut/Böse. Sie versucht das Gute zu forcieren. Da aus dem „Guten” das „Böse” als Kehrseite erwächst, ist das kurz gedacht.
Die Eso-Szene hat allein schon deshalb, meiner Meinung nach, nicht viel vom Leben verstanden.
Finde ich auch. Habe einige dieser Leute kennengelernt. Wem's gefällt.

Gruß
Matt

Offline RalfGabler

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Re: Negation
« Antwort #25 am: 06. Jun 2007, 17:57 Uhr »
Hallo Matt,

noch'n Nachsatz dazu:
Zitat
Tja, man darf eben nicht alles glauben, was man gesagt bekommt.

Sorry, wenn ich so pingelig bin. Ich würde lieber formulieren: Man darf nicht glauben, der Andere habe das Gesagte so gemeint, wie man es verstanden hat.

Ein Mensch hat mal gesagt: „Der Wert und Inhalt einer Botschaft wird nicht vom Sender bestimmt, sondern vom Empfänger.” (Watzlawik?)

Würde nach meiner Ansicht bedeuten: Man hört nicht das, was der Andere einem „sagt”, der Andere sagt auch nicht, was man „hört”.
Damit wären wir wieder bei dem neulich angesprochenen Thema der ständigen „gefilterten Wahrnehmung”.

Spricht einer von Auto, gibt es sicherlich einen kleinen gemeinsamen Nenner. Auto als Blechkiste mit Rädern, da geht es schon los, ein Auto könnte auch aus Plaste sein etc..

Nebenbei: Versuche mal ein (dein) Auto so zu beschreiben, dass es für Jeden absolut unverwechselbar beschrieben ist.

Die persönlichen Qualitäten, Empfindungen, Emotionen, die für den Einzelnen mit dem Begriff Auto verbunden sind lassen sich über Worte nicht transportieren. Das ist es, was Kommunikation so mangelhaft und missverständlich macht. Und Hypnotherapie so spannend!

Bei einem echten „Ding” ist das gleiche Verstehen schon schwer, bei Nicht-Greifbarem wie „Gut/Schlecht” dürfte echtes Verständnis nahezu unmöglich sein. Worte werden dem Menschen und dem Leben nicht gerecht, deshalb funktioniert Hypnose - weil jeder immer nur seinen eigenen Film ansieht.

Ciao Ralf

Offline Matt_D

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Re: Negation
« Antwort #26 am: 07. Jun 2007, 09:55 Uhr »
Ralf,
Du bist wirklich sehr genau. Pingelig würde ich das nicht nennen. Hat ja auch seinen Grund.

Der Spruch ist gut. Daher vermutlich auch die ganzene Verständnisprobleme. ;-)

Die Vorstellung macht das Bild, das Auto sieht bei jedem anders aus.
Bei mir ist ein Clio, bei einem anderen vielleicht ein Ferrarie.

Gruß
Matt

 

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