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Autor Thema: War meine Freundin hypnotisiert oder nicht?  (Gelesen 15678 mal)

Offline jonny80

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War meine Freundin hypnotisiert oder nicht?
« am: 24. Nov 2011, 17:13 Uhr »
Hallo zusammen!

Ich bin vollkommen neu hier und habe mich angemeldet, weil mir eine Frage unter den Nägeln brennt.
Also:
Meine Freundin hat ein riesenproblem mit Ihrer "nicht vorhandenen" Libido und es wird vermutet, dass dies auf negative Erfahrungen zurückgeht, welche sie in früherer Zeit gemacht hat. Eine begonnene Paartherapie und andere Therapien haben bisher keine Klarheit, geschweige denn Änderung gebracht. Deswegen war sie vor drei Tagen bei einer Hypnosesitzung (ich war mit und habe nach dem Vorgespräch den Raum verlassen). Nach 75min kam sie tränenüberströmt aus dem Zimmer und hat auch danach noch länger geweint. Als ich, weil sie von selbst nichts erzählte, nach 36h gefragt habe, was genau da Abgelaufen ist, sagte sie, dass der Hypnotiseur auf verschiedene Weisen versucht habe sie in einen Trancezustand zu versetzen. Nach ihrer Ansicht habe dies aber nicht geklappt. Sie hätte sich vollkommen normal gefühlt und konnte den Bildern des Hypnotiseurs nicht folgen und war mit dem Kopf bisweilen bei anderen Dingen. Nach einer Weile wurde sie vom Hypnotiseur gefragt, ob sie evtl. ein schwaches Licht vor ihren geschlossen Augen sehe. Als sie dies bestätigte sagte der Hypnotiseur:"Das ist gut!". In der folgenden Zeit wurde das Licht immer Heller und meine Freundin musste weinen. Sie weiß aber bis heute absolut nicht, warum sie so massiv in Tränen ausgebrochen ist und vermutet außerdem, dass der Hypnotiseur mit einer Taschenlampe vor ihren geschlossenen Augen rumgefuchtelt hat!
Was mich nun beschäftigt:
1. War das schon ein hypnotischer Zustand? Ist weinen dann normal? ???
2. Ist diese Taschenlampengeschichte eine Methode aus der Hyonose oder ist das Licht ihrem Hirn entsprungen? ???

Am Ende der Sitzung hieß es übrigens, dass die Probleme in den nächsten Tagen verschwinden würden und für den Fall, dass eine Nachbehandlung notwendig sei, solle sie sich wieder melden. Da meiner Freundin trotz allem das Geld "zum Fenster rausgeschmissen" schien, würde ich gerne wissen, ob in Euren Augen eine Nachbehandlung sinnvoll erscheint, wenn bald keine Besserung eintritt?

Ich würde mich furchtbar über Eure Einschätzungen freuen, da ich mit dem Thema nur wenig bewandert bin.

Liebe Grüße und vielen Dank schonmal! :wink2:

Offline Hypnotikum

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Re: War meine Freundin hypnotisiert oder nicht?
« Antwort #1 am: 24. Nov 2011, 20:50 Uhr »
Hallo Jonny80

tschuldige die vielleicht seltsamen Frage...
Ist das ein niedergelassener Arzt / Heilpraktiker / Hypnotherapeut gewesen ?
Ich habe noch nicht gehört, dass man nach einer Hypnose jemanden total verstört, ohne das Wissen, was da gelaufen ist und heulend aus der Behandlung entläßt.

LG Ralf
Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente. (Mark Twain)

Offline Katharina

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Re: War meine Freundin hypnotisiert oder nicht?
« Antwort #2 am: 24. Nov 2011, 21:56 Uhr »
Hallo zusammen,

ich schließe mich Ralfs Meinung an. Ich finde es sehr befremdlich, um es mal so auszudrücken, wenn jemand nach der schon bereits ersten Hypnosesitzung total verweint nach Hause geschickt wird.

Und bei der aller esten Sitzung, in der hypnotisiert wird, fängt man doch erst mal ganz sanft mit Entspannung an, damit jemand sch überhaupt fallen lassen kann.

Liebe Grüße

Katharina

Offline Lutz

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Re: War meine Freundin hypnotisiert oder nicht?
« Antwort #3 am: 25. Nov 2011, 02:51 Uhr »
Hallo ihr,

@jonny80:

Hallo erstmal im Forum!  :)

Es ist stets schwierig bis unmöglich, über eine von einem Dritten berichtete Hypnosesitzung irgendwelche fundierten Aussagen zu treffen, denn es gibt innerhalb der Hypnose ganz unterschiedliche Vorgehensweisen. So kann es sein, dass jemand nach einer Hypnosesitzung enttäuscht ist, weil da ja nur geredet wurde und gar keine spürbare Trance entstanden war. Und doch wurde "im Hintergrund" und offenbar unbemerkt eine gute hypnotherapeutische Arbeit geleistet. Andersrum kann es auch sein, dass jemand in eine tiefe Trance gefallen war, sich an nichts mehr erinnern kann, und doch wurde ihm nur nutzloses Zeug erzählt.

Wenn also deine Freundin meint, es habe nicht geklappt, sie in eine Trance zu versetzen, dann kann man allein daraus erstmal noch nicht viel schließen. Vielleicht dachte sie nur, der Hypnotiseur wollte eine tiefe(re) Trance erzeugen, obwohl der es gar nicht wollte, vielleicht wollte er es auch und es hat tatsächlich nicht funktioniert.

Ein Indiz dafür kann sein, wie lang deine Freundin die 75 Min. empfunden hat. Eine normale und typische Begleiterscheinung einer Trance ist eine sogenannte "Zeitverzerrung". Man nimmt die vergangene Zeit subjektiv als kürzer wahr, als es in Wirklichkeit der Fall war. Falls deine Freundin also hinterher meinte, dass das Ganze höchstens 30 Min. gedauert habe, wäre das ein Hinweis auf eine tatsächlich eingetretene Trance.
Aber wie gesagt - das ist nicht bei jedem so und eine so empfundene Trance ist nicht Voraussetzung für eine konstruktive Hilfestellung.

Zitat
Ist weinen dann normal? ???

Während einer Trance kann man all das tun, was man auch ohne Trance tun kann, auch weinen. Weinen wiederum kann man aus unterschiedlichen Gründen, aus Freude, Rührung, Trauer, Wut usw. Bei einer Trance kommt bei manchen Menschen dann noch mal eine andere Art des Weinens hinzu, die man als "ergriffenes Weinen" beschreiben kann; jemand findet so eine Trance derart toll, dass er zu weinen beginnt.

Aber ein solches Weinen lag nach deiner Beschreibung hier offenbar nicht vor, zumal das mit dem Ende der Trance auch aufgehört hätte.

Daher meine Einschätzung: Nein, dieses Weinen ist nicht normal! Im Gegenteil habe ich die Befürchtung, dass da irgendwas ziemlich schief gelaufen sein könnte. Eine Hypnoseberatung oder -therapie ist dazu da, dass Menschen sich besser fühlen, nicht dass sie weinen!

An dieser Stelle ein Hinweis auf zwei Dinge, die nicht zusammen passen. Wenn deine Freundin tatsächlich nicht in Trance und die ganze Zeit über ganz "klar" war, müsste sie doch wissen, in welchem Zusammenhang und warum sie zu weinen begonnen hatte. Sowas weiß man doch. Es sei denn, man wäre in Trance, dann können die Bezüge schon mal verschwimmen.

Zitat
2. Ist diese Taschenlampengeschichte eine Methode aus der Hyonose oder ist das Licht ihrem Hirn entsprungen? ???

Während einer hypnotischen Trance kann es mitunter zu ungewöhnlichen Sinneserfahrungen kommen. Manche sehen Lichter, andere hören etwas, wieder andere spüren Wind oder Gerüche usw. Diese sogenannten "Sensationen" wären normal und unbedenklich und werden in der Regel auch nicht als belastend empfunden, sondern eher mit Interesse registriert. All das kann passieren, muss aber nicht und ist auch für einen Hypnoseerfolg so oder so unerheblich.
Auf der anderen Seite gibt es tatsächlich eine Technik, zur Hypnoseeinleitung mit einer Taschenlampe in die Augen zu leuchten. Ich kenne die aber nur aus zahnärztlicher Hypnose. Daher wäre es zunächst mal nicht ausgeschlossen, dass hier tatsächlich mit einer Taschenlampe gearbeitet wurde. Dann aber würde die Frage, ob sie ein Licht sähe, wenig Sinn machen, denn natürlich sieht man Licht, wenn einem mit der Taschenlampe in die (auch geschlossenen) Augen geleuchtet wird. Von daher würde ich hier eher ein halluziniertes Licht vermuten.

Zitat
...würde ich gerne wissen, ob in Euren Augen eine Nachbehandlung sinnvoll erscheint, wenn bald keine Besserung eintritt?

Ich denke, ja. Aber nicht bei diesem Hypnotiseur. Ralf hat schon die Frage aufgeworfen, ob es sich beim Hypnotiseur um einen sogenannten "Heilberechtigten" gehandelt hat. Ich vermute mal, nein, denn angesichts des Themas und der Vorgeschichte würde ein Heilberechtigter wahrscheinlich nicht nur eine Sitzung als (potenziell) ausreichend ansehen. Dies spricht hier also eher für einen Hypnotiseur ohne Heilberechtigung (korrigier mich, falls ich falsch liege). Das muss nun kein Fehler gewesen sein, so jemanden aufzusuchen, ebenso, wie ich es für grundsätzlich durchaus für möglich halte, so einem Thema vielleicht auch mit nur einer Sitzung wirksam begegnen zu können, aber in dem Zusammenhang regt sich bei mir der Verdacht, dass der Hypnotiseur hier völlig überfordert gewesen sein könnte.

Lieben Gruß
Lutz

Offline Hypnotikum

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Re: War meine Freundin hypnotisiert oder nicht?
« Antwort #4 am: 25. Nov 2011, 13:30 Uhr »
Hallo zusammen

Ich bin zwar kein Profi auf dem Gebiet Trauma, worauf ich auf Grund des Satzes
Zitat
...dass dies auf negative Erfahrungen zurückgeht, welche sie in früherer Zeit gemacht hat.
mal schließe, aber durch eine Hypnose kann bei Personen mit (auch lange zurückliegendem) Trauma ein Flashback ausgelöst werden, der dann von dem Hypnotisoer durch entsprechende Gegenmaßnahmen entschärft und soweit möglich/nötig aufgearbeitet werden sollte.
Bei einer Showhypnose kann sowas auch geschehen und da sollte der Hypnotisoer dann zumindest wissen, wie man den Hypnotisanten wieder in 'normales Fahrwasser' bekommt und nach einer ausgiebigen Wohlfühlsuggestion aufwecken.
Daher auch meine Eingangsfrage, weil der Verdacht von Lutz
Zitat
Zusammenhang regt sich bei mir der Verdacht, dass der Hypnotiseur hier völlig überfordert gewesen sein könnte.
mir durchaus auch durch den Kopf gegangen ist....

LG Ralf
Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente. (Mark Twain)

Offline jonny80

  • Beiträge: 2
Re: War meine Freundin hypnotisiert oder nicht?
« Antwort #5 am: 26. Nov 2011, 10:10 Uhr »
Hallo ihr Lieben!

Herzlichen Dank für Eure Antworten. Um eure Frage zu beantworten: Wir waren bei diesem Hypnotiseur: [Link gelöscht - Erklärung dazu im nächsten Beitrag, Lutz]. Über seine Qualifikation weiß ich leider nichts. Einen netten Eindruck hat er auf mich aber schon gemacht. Ich  wundere mich jedoch auch ein wenig darüber, dass er während des Vorgesprächs sehr schnell zur Hypnose meiner Freundin übergegangen ist, und dass wir danach ohne eine Nachbesprechung (zumindest nicht mit meiner Anwesenheit) ziemlich schnell wieder verabschiedet wurden. Ich vermute, dass er einen weiteren Klienten erwartet hat...
Wie wichtig sind eigentlich die Vorgespräche (Inhaltlich). Schließlich kann ein Hypnotiseur nicht in 30 min die komplette Lebensgeschichte wie ein Psychologe in 20 Sitzungen aufrollen. Er arbeitet also mit deutlich weniger Information und wenns Funktioniert auch mit deutlich weniger Zeitaufwand um einen Klienten zu "heilen", als ein Psychologe! ???

Zitat
An dieser Stelle ein Hinweis auf zwei Dinge, die nicht zusammen passen. Wenn deine Freundin tatsächlich nicht in Trance und die ganze Zeit über ganz "klar" war, müsste sie doch wissen, in welchem Zusammenhang und warum sie zu weinen begonnen hatte. Sowas weiß man doch. Es sei denn, man wäre in Trance, dann können die Bezüge schon mal verschwimmen.

Genau darum stell ich diese Fragen hier! Wäre sie nicht hypnotisiert, müsste sie wissen, warum sie geweint hat (tut sie aber nicht im geringsten). Wenn man sie jedoch danach fragt, ob sie in Trance war, bezweifelt sie dies auch sehr stark.

Und noch eine Sache: Der Hypnotiseur sagte zu ihr, dass das Problem in den kommenden Tagen verschwinden würde und sie wieder Lust entwickeln würde. Nur diese Aussage allein führt bei meiner Freundin schon dazu, dass sie das Gefühl hat demnächst wieder Lust haben zu MÜSSEN und das führt zu einem inneren Druck, der genau das Gegenteil bewirkt - zumindest bisher!

Liebe Grüße und danke nochmal!
Jonny

P.S. Wem noch was schlaues einfällt: Her damit! ;)
« Letzte Änderung: 26. Nov 2011, 14:15 Uhr von Lutz »

Offline Lutz

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Re: War meine Freundin hypnotisiert oder nicht?
« Antwort #6 am: 26. Nov 2011, 15:20 Uhr »
Hallo Jonny,

danke für deinen Link zu besagtem Hypnotiseur! Angesichts unserer Mutmaßungen über dessen Hintergrund ist das natürlich die einfachste und beste Möglichkeit, diesbezüglich Klarheit zu verschaffen. Da wir uns aber bereits kritisch mit dessem Vorgehen auseinandergesetzt haben und es vielleicht auch noch tun werden, habe ich den Link wieder gelöscht, denn es soll hier nicht darum gehen, eine bestimmte Person an den Pranger zu stellen.
Bei besagtem Hypnotiseur handelt es sich - soweit auf der Homepage erkennbar - um einen ohne Heilberechtigung. Er bezeichnet sich mit einem Begriff, der auf eine mehrtätige "Ausbildung" bei einer Schule schließen lässt, die der Showhypnose nahe stand/steht.

Für dich, Jonny, zur Erklärung: Wenn du diese Ausbildung am Montag beginnen würdest, wärst du die Woche drauf damit durch und würdest "Kunden bedienen".
Allerdings weist die meines Erachtens inhaltlich gut und sachverständig geschriebene Homepage darauf hin, dass er sein Wissen wohl noch aus anderen Quellen bezogen haben dürfte. Und er bietet seine Dienste bei Erkrankungen/Störungen an, die er überhaupt nicht behandeln darf, ohne das geht es offenbar nicht. Und all dies schließt natürlich nicht aus, dass er nett und sympathisch sein kann.

Zitat
Wie wichtig sind eigentlich die Vorgespräche (Inhaltlich).

Egal, welcher "hypnotischen Richtung" man angehört (da gibt es verschiedene), das Vorgespräch ist vielleicht das Wichtigste überhaupt. In ihm erfährt der Hypnotiseur etwas über die Ausprägung eines Problems, desen Entwicklungsgeschichte, die Bedingungen seines Auftretens und vielleicht auch Hinweise auf dessen Ursache(n).
Auch dient es der Ermittlung der Motivation eines Klienten, eine Änderung herbeizuführen, es kann auch ggf. Hemmnisse für eine Änderung entdecken helfen und (in Grenzen) abklären, ob denn eine hypnotische Hilfestellung überhaupt wirksam sein wird. Und in ihm wird der "Auftrag" für den Hypnotiseur festgelegt.
Letztlich sollte m.E. ein Klient im Sinne eines transparenten Vorgehens auch informiert werden, was denn der Hypnotiseur nun methodisch zu tun beabsichtigt, und diesbezügliche Fragen beantworten.
Zitat
Schließlich kann ein Hypnotiseur nicht in 30 min die komplette Lebensgeschichte wie ein Psychologe in 20 Sitzungen aufrollen. Er arbeitet also mit deutlich weniger Information

Genau. Daher arbeite ich auch gern und viel mit der sogenannten "Heilschlaf-Hypnose", die genau auch diesem Umstand Rechnung trägt.

Zitat
Und noch eine Sache: Der Hypnotiseur sagte zu ihr, dass das Problem in den kommenden Tagen verschwinden würde und sie wieder Lust entwickeln würde. Nur diese Aussage allein führt bei meiner Freundin schon dazu, dass sie das Gefühl hat demnächst wieder Lust haben zu MÜSSEN und das führt zu einem inneren Druck, der genau das Gegenteil bewirkt - zumindest bisher!

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist deine Freundin nach der Hypnose jetzt nicht für fünf Pfennig schlauer. Sie hat Geld für einen Haufen Tränen bezahlt, weiß nicht, wo ihr Problem herkommt, weiß auch nicht, wie sie es ändern soll, weiß nur, dass sie nun Lust entwickeln "soll". Das mögen manche o.k. finden, meine Vorstellungen von einer hypnotischen Hilfestellung sehen anders aus. Ganz anders.

Wir wissen ja nicht, was da während der Hypnose passiert ist, aber vor dem Hintergrund der "Ausbildung" des Hypnotiseurs fürchte ich, dass da das geschehen ist, was danach oft geschieht: Trance -> Anweisungen, was sich zukünftig ändern soll -> Tranceende. Das war dann die hochkompetente Hilfestellung, die sich auch fach- und sachkundig z.B. mit der von Ralf angesprochenen Möglichkeit eines wie auch immer gearteten Traumas auseinander gesetzt hätte.

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach steht doch gerade bei so einem Thema die zentrale Frage im Raum: Was ist denn da mit mir los? Warum ist es so, wie es jetzt ist? Das verbunden mit dem Anspruch, dass man hinterher irgendwie mehr über sich weiß und versteht. Dies scheint hier in keiner Weise berücksichtigt und daher wiederhole ich meine Empfehlung, dort nicht wieder hinzugehen. Wenn besagte Ausbildung das einzige sein sollte, was der Hypnotiseur an "Wissen" zur Hypnose erworben hat, wird er mit ziemlicher Sicherheit überfordert sein.

Aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben und vielleicht auch nicht vor dem Abend zerreißen. Vielleicht passiert da ja noch was.  ;)

Ob das nun schlau war, weiß ich nicht, aber es ist mir immerhin eingefallen.  :)

Lieben Gruß
Lutz

Offline Katharina

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Re: War meine Freundin hypnotisiert oder nicht?
« Antwort #7 am: 28. Nov 2011, 07:46 Uhr »
Hallo Jonny und hallo ihr,
jetztgebe ich auch noch meinen Senf dazu hir.

Wenn die Schwierigkeiten deiner Freundin, dass sie keine Lust entwickeln kann, auf frühere Traumata oder ein früheres Trauma zurückgeführt werden, würde ich wohl, nach allem, was ich jetzt gelesen habe, auch nicht mehr zu diesem Hypnotiseur gehen, aber man soll ja nicht gleich alles schlecht machen. Aber ich glaube, es wäre auch besser, einen heilberechtigten Hypnotherapeut aufzusuchen oder, wie Lutz schon sagte, jemanden, der auch die Heilschlafhypnose ausübt. Ich kenne sie zwar noch nicht, aber das scheint wirklich eine tolle Methode zu sein.
Ich bin jetzt auch kein Profi in Sachen Traumaaufarbeitung, zu mal ich mich auch noch nicht so lange mit der Hypnose beschäftige, sondern noch relativ am Anfang bin, aber so viel habe ich auch mitbekommen, dass in einer Hypnose auch Flashbacks ausgelöst werden können. Ich kannte eine, bei der ist genau das passiert, als sie wieder aus der Hypnose aufgewacht ist, und sie weinte auch ganz furchtbar, und es hat eine Weile gedauert, bis sie wieder aufgebaut war, allerdings wusste sie den Zusammenhang aber schon sehr genau, weshalb sie nach der Hypnose so weinen musste.
Deshalb meine ich, dass in einer Trance, warum man plötzlich weint, verschwimmen können, aber nicht zwangsläufig müssen.

Dass der Hypnotiseur ihr suggeriert hat, sie entwickle in den nächsten Tagen wieder Lust, finde ich, auch wie Lutz völlig verkehrt, aber ich weiß ja nicht, bei anderen hatte diese Methode vielleicht positive Wirkung?

Liebe, nachdenkliche Grüße

Katharina

Offline Lutz

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Re: War meine Freundin hypnotisiert oder nicht?
« Antwort #8 am: 28. Nov 2011, 12:19 Uhr »
Hallo zusammen,

weil nun mehrfach (auch von mir) ein Trauma erwähnt wurde, möchte ich den Hinweis loswerden, dass dies ja nur eine Möglichkeit von vielen wäre.

Zitat
Eine begonnene Paartherapie und andere Therapien haben bisher keine Klarheit, geschweige denn Änderung gebracht.

Gerade vor diesem Hintergrund bietet sich die Hypnose doch an, wenigstens zu versuchen, mit Hilfe ihres Instrumentariums Klarheit über die Zusammenhänge zu gewinnen. Das ist hier aber offenbar gar nicht versucht worden, im Gegenteil; vorher war unklar, was mit der Libido los war, jetzt ist auch noch unklar, wo das Weinen herkam. Libidoverlust kann übrigens auch Folge einer eigentlich ganz anderen Erkrankung oder Störung wie z.B. einer Depression sein. Und in Zusammenhang mit einer Depression sollen Menschen auch schon (scheinbar grundlos) geweint haben. Aber auch das wäre hier nur wilde Spekulation.

Vielleicht gibt es auch irgendwelche "verdeckten" Motive; vielleicht fürchtet sie eine Schwangerschaft, vielleicht sucht sie auch eine Schwangerschaft, aber nicht mit diesem Vater, vielleicht meint sie, Jonny wäre fremdgegangen, vielleicht ist sie auch selbst fremd gegangen und "bestraft" sich nun usw. usf. Da gibt es wohl 1000 denkbare Gründe. Und solange man dort nicht forscht, könnte man auch argumentieren, dass es ja wohl an Jonny liegen müsse, und gleich ihn hypnotisieren.  :)

Das alles sollen hier nun keine ernst gemeinten Diagnoseversuche sein, es soll nur aufzeigen, wie komplex das ganze Thema sein kann. Und daher würde ich auch schon diese "Diagnose" in Frage stellen:

Zitat
Meine Freundin hat ein riesenproblem mit Ihrer "nicht vorhandenen" Libido

Sobald dahinter eine psychische "Absicht" stände, wäre das Problem ja nicht wirklich die Libido, die würde sich dann wahrscheinlich schon wieder zeigen; das eigentliche Problem wäre ja das "dahinter". Wer in seinem Auto die Ölwarnlampe aufleuchten sieht, hat ja kein Problem mit seiner Ölwarnleuchte, die funktioniert einwandfrei.  ;)

@ Jonny:
Also lass dir hier von uns nichts in Richtung Trauma einreden, so war es nicht gemeint. Und mein Beitrag ist jetzt auch nicht so gemeint, dass du mehr Informationen liefern solltest, nein, das kann man einfach so im Raum stehen lassen.

Lieben Gruß
Lutz

 

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