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Autor Thema: interessante Aufgabenstellung - jedenfalls für mich :-)  (Gelesen 11004 mal)

Offline SusanneH1

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Hallo zusammen,

ich habe eine interessante Aufgabenstellung erhalten, die ich in den nächsten Tagen hypnotisch angehen soll / möchte.

Eine Kundin hat in ihrem Jugendalter an einem sogenannten "Gläserrücken" teilgenommen. Wie "man" in dem Alter so ist..., hat sie dann auch die Frage gestellt, "wann ihr Todesdatum" wäre.

Unterdessen ist die Kundin um einiges älter und auch reifer..., aber... das damals erfahrene Datum rückt nun unaufhörlich näher.

Die Aufgabenstellung lautet: Bitte lassen Sie es mich vergessen!

Ich bin der Meinung, dass man es auch sehr gut mit einer Neubewertung der damaligen Aussage hinbekommen würde. Weiß nicht, ob ich das jetzt alles so verständlich rüber gebracht habe.

Bin nicht der große Forumschreiber... - nur - leser... :-)

wäre schön, wenn Ihr mir eure Meinung mitteilt.




Offline Hypnotikum

  • HypnoSequenz
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Re: interessante Aufgabenstellung - jedenfalls für mich :-)
« Antwort #1 am: 07. Jul 2012, 20:46 Uhr »
Hallo Susanne,

ich habe zwar keinen direkten Rat für dich, aber als ich das las, ist mir eingefallen, dass ich so eine Geschichte schon mal gelesen habe.... nach einigem Grübeln ist es mir dann auch eingefallen.

Wie stark die Macht der Selbsthypnose sein kann, zeigt auch das
folgende Beispiel deutlich. Auf einer Reise Sven Hedins durch Tibet
geriet einer seiner Mitarbeiter in Streit mit einem tibetischen Eremiten,
der daraufhin voraussagte, daß Dr. H. an dem gleichen Tag im folgenden
Jahr sterben werde. Dr. H., der sich auf der Reise wiederholt von den
außergewöhnlichen Fähigkeiten der tibetischen Eremiten überzeugt
hatte, glaubte fest an diese Prophezeiung.
Kurz vor dem vorausgesagten Todestag kam er nach Berlin zurück,
fühlte sich aber da schon so elend, daß er sich in ärztliche Behandlung
begeben mußte. Schließlich wurde er m ein Krankenhaus überwiesen.
Aber auch da standen die Ärzte vor einem Rätsel und konnten nur
feststellen, daß es mit dem Patienten langsam zu Ende ging. Als der
Oberarzt von der Prophezeiung erfuhr, war ihm klar, daß es sich hier um
einen besonders ausgeprägten Fall von Selbsthypnose handelte, die wohl
zum Tod führen würde, wenn nicht . . . Zwei Tage vor seinem
»Todestag« glich Dr. H. nur mehr einem Leichnam. Er wurde von dem
behandelnden Arzt in hypnotischen Schlaf versetzt und vier Tage lang in
diesem Zustand gelassen. Erst als man ihn danach weckte und ihm sagte,
daß der verhängnisvolle Tag bereits seit zwei Tagen vorüber sei und er
ihn überlebt habe, fiel diese Suggestion von ihm ab und in kurzer Zeit
war er wieder vollständig geheilt.

Quelle : Kurt Tepperwein, Die hohe Schule der Hypnose, Seite 217
Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente. (Mark Twain)

Offline Lutz

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Re: interessante Aufgabenstellung - jedenfalls für mich :-)
« Antwort #2 am: 08. Jul 2012, 01:16 Uhr »
Hallo ihr,

"vergessen" in dieser einfachen Form ist ja nunmal nicht möglich, auch nicht mit Hypnose, von dieser Idee wird man sie wohl fairerweise abbringen müssen. Du, Susanne, hast leider nicht geschrieben, ob sie denn nun tatsächlich glaubt, an besagtem Tag zu sterben, oder ob sie nicht daran glaubt und sich "nur" die Laune nicht verhageln lassen möchte. An der Antwort auf diese Frage könnten sich Interventionsmöglichkeiten ableiten.

Ich geh mal davon aus, dass bei dem damaligen Gläserrücken besagte Frage keineswegs die einzige war, die da gestellt/beantwortet wurde. Wenn es also noch weitere Antworten gab, wird davon die eine oder andere sich wahrscheinlich zwischenzeitlich als falsch herausgestellt haben. Daran könnte man sie erstmal ganz unhypnotisch erinnern.

Was mir aber insgesamt als sinnvoll erschiene, wäre sie zu verunsichern. Ohne Ansehen ihrer Person ist dabei natürlich hier schwer zu beurteilen, was zu ihr "passen" würde. Für so eine Verunsicherung gäbe es eine Reihe von Möglichkeiten:

Man könnte sie fragen, ob sie denn damals auch die Zeitzone abgefragt hat, für die das Datum gelten soll. Es ist ja nicht gesagt, dass der antwortende Geist (oder was auch immer) seinen festen Wohnsitz in derselben mitteleuropäischen Zeitzone hat, in der sie aktuell lebt. Andersrum müsste die Prognose ja auch gültig sein, wenn sie zu dem Zeitpunkt in Australien ist - oder auf Hawaii. Fehle so eine Zeitzonen-Angabe, sei die Prognose eh' für'n Arsch (eines so deutlichen Vokabulars würde ich mich hier gezielt befleißigen).

Dann könnte man - tatsächlich hypnotisch - das "false memory syndrome" konstruktiv nutzen, Kurzform: Rückführung in Trance zum Gläserrücken, Suggestion: "Und die Gläser nennen dir nun dein Todesdatum - den 15.8.2012. Oder 15 mal den 10.08.2012. Oder den 12.08.2010 (<- extra genutzt, damit sie sich bewusst eins krallen kann, das nicht stimmen kann). Oder den (...weitere Daten...). Du wirst dich nach dieser Trance an das Datum erinnern, dass du dir am besten merken konntest."
Nach der Trance wird sie ein Datum wissen, vielleicht sogar das "richtige". An der Stelle kann man nun aber anmerken, dass das also das Datum sei, dass sie am besten erinnern könne. So sei das nun mal nach einer Trance. Sie kann dann nicht mehr sicher sein, dass das auch das richtige Datum ist. (Macht natürlich nur Sinn, wenn das Datum nirgends hinterlegt ist oder bezeugt werden kann.)

Ich für meinen Teil gehe ja auch gerne provokativ vor. Ich würde sie vielleicht fragen, warum sie denn ihr besonderes Privileg - die Kenntnis ihres Sterbedatums - "vergessen" wolle. Wenn sie das wisse, sei das doch viel besser, dann könne sie vorher alles regeln, ihrem Vermieter nochmal sagen, was der für ein Arsch (s.o.) sei usw.

Oder ich würde ein großes Küchenmesser holen und fragen, ob ich ihr jetzt die Kehle durchschneiden dürfe, ihr werde dabei ja nichts passieren, da sie wisse, dass sie erst später sterben werde. Je nach bevorzugter Sterbeart könnte man auch ein Hochhausdach oder eine Hochgeschwindigkeitstrasse der Deutschen Bahn aufsuchen. Sie wird dann vermutlich selbst merken, dass sie sich mit ihrem Sterbedatum doch nicht soooo sicher ist.

Auch könnte man eine ernst Miene aufsetzen, so tun und sprechen, als würde man nun etwas ganz wichtiges mitteilen, um ihr dann zu sagen, dass Kinder nicht vom Storch kommen. Vermutlich wird sie zu erkennen geben, dass sie das schon wisse. An der Stelle irritiert fragen: "Ach - Sie können dazulernen und alte Denkfehler aus der Vergangenheit korrigieren? Hätt' ich jetzt irgendwie nicht gedacht..." Pause.

Oder man greift in die Metaphernkiste. Erzähl ihr vom Schmetterling, der beim Bier am Tresen sitzt und sich fürchterlich darüber amüsiert, dass er sich damals total den Kopp gemacht hatte, nachdem ihm mal jemand gesteckt hatte, wann er als Raupe sterben würde.

Als letzte, begleitende Maßnahme könnte man statt Barzahlung ihr eine Rechnung mitgeben, die sie erst 1 Woche nach dem Sterbedatum zu überweisen habe - und nur dann, wenn sie noch lebe. Dann hat sie schwarz auf weiß, dass sie gefälligst noch länger zu leben habe - wenn sie halbwegs anständig ist.

Das alles mal so ohne Kenntnis der Person aus der Hüfte geschossen und als Anregung für eigene verrückte Ideen. ;)

Lieben Gruß
Lutz

Offline mipooh

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Re: interessante Aufgabenstellung - jedenfalls für mich :-)
« Antwort #3 am: 08. Jul 2012, 07:03 Uhr »
Was möchte die Frau eigentlich vergessen? Das Datum oder dass sie trotz vermeintlicher Reife solchen Schwachfug immer noch glaubt?
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Offline SusanneH1

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Re: interessante Aufgabenstellung - jedenfalls für mich :-)
« Antwort #4 am: 08. Jul 2012, 22:39 Uhr »
Erst mal vielen Dank für eure Antworten.

Sie weiß, dass es Unsinn ist, kann aber gegen diese (ich nenn es mal Befürchtung, dass es eintreten könne - dieses Gefühl halt) nichts tun. Sie sagt... "Das Datum rückt jetzt immer näher... und ich weiß, dass das Blödsinn ist..., aber... ich krieg es einfach nicht aus dem Kopf... je näher der Tag kommt".

Kennengelernt habe ich die Frau auch noch nicht, hatte bisher nur telefonischen Kontakt. Wir werden uns jetzt am Dienstag zu einem ersten Gespräch treffen.

Sie möchte, so hatte ich jedenfalls den Eindruck, dieses sogenannte Todesdatum vergessen.

@Lutz: vielen Dank, das sind wieder sehr gute Ideen, die mir gleich ein beruhigendes Gefühl geben, meine Sache gut machen zu können.  :)

Ich halte euch auf dem Laufenden.


Offline SusanneH1

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Re: interessante Aufgabenstellung - jedenfalls für mich :-)
« Antwort #5 am: 12. Jul 2012, 07:45 Uhr »
Guten Morgen zusammen,

nun war die Frau da... und es hat sich erst mal alles soweit bestätigt, wie hier bereits geschrieben.

An weitere Fragen aus diesem "Gläserrücken", die sie selber gestellt hätte, konnte sie sich nicht erinnern. Sie erinnerte noch eine Frage einer "Mitmachenden", die die Schuhgröße ihres Bruders erfragte, welche dann auch prompt "richtig" angezeigt wurde. Was mich allerdings nicht überraschte. Bis dahin hatte ich nicht wirklich eine Vorstellung, wie Gläserrücken funktioniert, aber... jetzt ist mir so einiges klar.

Bei ihr was es wohl so, dass auf besagte Frage nach dem Todesdatum das Glas erst mal vor die Karten 2-0-2 geschoben wurde. Daraufhin sagte sie dann... "Oh... bitte, lass jetzt wenigstens noch die 9 kommen..." Sie hatte ja erkannt, dass sie da noch keine 80 wäre..., es kam dann tatsächlich die 9.

Es geht also um das Jahr, in dem der Tod eintreten soll. 2029

soweit so gut.

Wir haben uns lange unterhalten, das Messer habe ich jetzt nicht rausgeholt, aber verbal benannt, auch diese Möglichkeiten hat sie in ihrem Inneren schon durchgespielt.

Ich habe dann mit der Hypose begonnen, eine Blockadenlösung vorangestellt (vor die eigentliche "Themen-Hypnose") und damit war sie in einem komplett anderen Thema gelandet.

Keine Ahnung, was es war... erfahre ich vielleicht noch... sie wollte nicht darüber sprechen..., aber wir kamen ganz woanders an... und es ging letzten Endes nicht mehr um das Todesdatum sondern um ein, augenscheinlich, viel wichtigeres Thema.

So... nun wisst ihr erst einmal Bescheid... :-)

Ich wünsche euch allen noch einen schönen erfolgreichen Tag.

Offline Lutz

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Re: interessante Aufgabenstellung - jedenfalls für mich :-)
« Antwort #6 am: 12. Jul 2012, 22:53 Uhr »
Hallo Susanne,

danke für das Update!

Zitat
Es geht also um das Jahr, in dem der Tod eintreten soll. 2029

Upps - ich hätte eher auf Spätsommer diesen Jahres getippt...
In diesem Fall aber wundert es mich dann nicht, dass es auf einmal um ganz was anderes gehen soll...

Lieben Gruß
Lutz

Offline SusanneH1

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Re: interessante Aufgabenstellung - jedenfalls für mich :-)
« Antwort #7 am: 13. Jul 2012, 10:17 Uhr »
Hallo Lutz,

ich bin nun mal gespannt, ob sie wiederkommt.

Ich hatte im Übrigen auch mit einem näheren Datum gerechnet...

Wünsche dir und allen anderen ein schönes, hoffentlich sonniges Wochenende.


 

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