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Autor Thema: Negative optische Halluzination  (Gelesen 5244 mal)

Offline Psychotrop

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Negative optische Halluzination
« am: 05. Aug 2012, 00:16 Uhr »
Hi,

kürzlich habe ich bei einer Hypnose eine negative optische Halluzination erzeugt.
Eine Cola-Flasche auf dem Tisch war für die Probandin nicht mehr zu sehen, auch dann nicht, als ich eine Gabel darauf balancierte, die dann für sie in der Luft schweben blieb.

Ich hatte gelesen, dass es auch möglich ist auf diese Weise Personen "verschwinden" zu lassen. Ich habe also versucht diese Illusion auf mich auszuweiten, da ich die einzige weitere Person im Raum war.
Dabei habe ich jedoch darauf geachtet, dass ich nur meine optische Erscheinung verschwinden lasse und meine Stimme weiter für Sie hörbar ist.
Leider hat dies überhaupt keine merkliche Wirkung gehabt.

Ich würde diesen Versuch gerne wiederholen und dabei wenn möglich den gewünschten Effekt erzielen.
Auch die Probandin würde dies gerne erleben.

Wie würdet ihr das Vorhaben Suggestiv angehen? Welche Worte würdet ihr nutzen und worauf würdet ihr achten?


Danke für eure Hilfe
Thomas
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Offline mind

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Re: Negative optische Halluzination
« Antwort #1 am: 05. Aug 2012, 18:23 Uhr »
Hi Thomas,

ich finde das sehr grenzwertig eine Person "verschwinden" zu lassen.

Wahrscheinlich bescheuerter "Zusammenhang", aber mir fiel grade dabei ganz spontan ein:  weg = tod  also das man das vielleicht auch irgendwie ... ach keine ahnung, wie gesagt, voll bescheuerter Gedanke grad... wohl falscher Moment für mein UB ;)
Trotzdem musste ich das jetzt schreiben.

Ich würde es niemals suggestieren wollen, aber nur meine Meinung und mein Empfinden.

LG
mind

Offline Psychotrop

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Re: Negative optische Halluzination
« Antwort #2 am: 05. Aug 2012, 19:03 Uhr »
Hallo mind,

deshalb ja auch die Frage nach der formulierung, denn ich suche ja nicht nach "weg" sondern nach "unsichtbar" oder "gerade nicht im Raum".

Gruß
Thomas
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Offline mind

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Re: Negative optische Halluzination
« Antwort #3 am: 05. Aug 2012, 19:52 Uhr »
hmm, und was ist wenn die Formulierung dann das UB trotzdem missversteht?

Und was bringt es dir oder deiner Probantin wenn du eine Person verschwinden lässt? Der Kick?
Also versteh das nicht falsch, ich will dir nichts böses, aber reicht es nicht das man mal aus Joke nen Gegenstand "verschwinden" lässt?

Lieben Gruß
mind

Offline Lutz

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Re: Negative optische Halluzination
« Antwort #4 am: 05. Aug 2012, 22:09 Uhr »
Hallo ihr,

@ Thomas:

Dein Beispiel zeigt zunächst mal, dass Hypnotisierte eben keine "wehrlosen Opfer" sind, die mechanisch gehorchen, sondern dass ein Mensch auch in Trance entscheiden kann, welchen Suggestionen er denn nachkommen möchte und welchen nicht. So würde ich auch in diesem Fall vermuten, dass deine Probandin einen Erfolg so einer Suggestion nicht zulassen wollte.

Dabei ist es unerheblich, was die Probandin zu wollen vorgibt; wenn sie sagt, sie will sowas mal erleben, ist das schön und gut, aber entscheidend ist, wie sie auf unbewusster Ebene dazu steht. Allein dies ist maßgeblich. Ein übergewichtiger Nascher sagt vielleicht auch, dass er gerne mal eine schlanke Plauze erleben möchte, aber solange sein Unbewusstes ihn weiterhin Schokoladenberge inhalieren lässt, wird dieser Wunsch keine Erfüllung finden.

Ich habe so eine Suggestion jedenfalls noch nie versucht und ich halte sie auch - ähnlich wie mind - für keine gute Idee. In einer Trance besteht ja "Rapport" zum Hypnotiseur, also diese besondere Beziehung zum und Bezogenheit auf den Hypnotiseur, der während einer Trance sowas wie ein "Führer" oder "Anker" ist. Er ist vielleicht vergleichbar mit einem Fremdenführer in einem unbekannten Land, mit einem Taxifahrer, einem Busfahrer, einem Piloten...

Und wenn ich mir vorstelle, ich würde in einem Ferienflieger sein, ins Cockpit gucken, um dann dort aber keinen Piloten zu sehen, dann wäre mir wohl auch etwas mulmig. Da kann ich mir zehnmal sagen, dass das Flugzeug jetzt vom Autopiloten geflogen wird und dass die Piloten wohl nicht abgesprungen sein werden, sondern sich wahrscheinlich noch irgendwo an Bord rumtreiben - nee nee, da würd' ich die Burschen doch lieber nicht aus den Augen lassen:)

Bei der therapeutischen Heilschlaf-Hypnose gibt es eine Pause, während der der Hypnotiseur schweigt. Dabei wird dem Klienten versichert, dass der Hypnotiseur da bleibt und er bleibt natürlich auch da. Dennoch gibt es offenbar zwei "Typen" Klienten: die einen können sich dabei wunderbar entspannen, die anderen scheinen aber etwas "verunsichert" und profitieren in ihrer Entspannung davon, wenn man ihnen akustische Beweise dafür liefert, dass man man tatsächlich noch da ist, siehe

http://www.heilschlaf-hypnose.com/index.php/forschung
(drittletzte Grafik "Hautwiderstandsmessung" mit Text darüber).

Als Hypnotiseur (visuell) zu verschwinden, scheint also nicht jedermanns/jederfraus Sache zu sein...

Wenn man sowas aber dennoch partout durchziehen will, hielte ich es also für ggf. hilfreich, wenn man durch Suggestionen und evtl. sogar weitere Maßnahmen sicherstellte, dass man wirklich noch da ist, auch wenn man nicht zu sehen zu sein scheint. Eine denkbare Suggestion wäre z.B.:

"Dein Unbewusstes wird mich weiterhin sehr genau sehen und also wissen, dass ich immernoch bei dir und für dich da bin, während dein Bewusstes nun die interessante Erfahrung machen kann, mich währenddessen nicht mehr zu sehen. Du wirst mich weiterhin atmen und sprechen hören und also auch dadurch wissen, dass ich da bin. Wenn du deine Augen geschlossen hältst, siehst du mich auch nicht und weißt trotzdem, dass ich da bin. Und deswegen kannst du nun auch die Augen öffnen und mich nicht sehen und dennoch wissen, dass ich da bin."

In der Richtung. Und eine "weitere Maßnahme" könnte sein, die Probandin währenddessen (mit deren Einverständnis) zusätzlich fortwährend zu berühren, was man dann auch durch Suggestionen ankündigen sollte. Ob sowas aber bei einem jeweiligen Probanden überhaupt klappt und ob man ihm damit tatsächlich was Gutes tut, wird wohl offen bleiben müssen.

Lieben Gruß
Lutz

 

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