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Autor Thema: Hypnose und Schizophrenie  (Gelesen 7749 mal)

Offline MindCore

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Hypnose und Schizophrenie
« am: 28. Mai 2006, 20:59 Uhr »
Moinsen,
am Samstag, den 17.06.2005 fand ein öffentlicher Informationstag über Psychische Erkrankung auf dem Hamburger Gänsemarkt statt.

Zu den schwerwiegendsten psychischen Erkrankungen zählt die Schizophrenie, noch häufiger sind Bipolare Störungen, auch als "manische Depression" bezeichnet, mit rund vier Millionen Betroffenen in Deutschland.
Es wurden zwei Diskussionsrunden für Fragen und Antworten eröffnet, die sich mit den folgenden Kernpunkten der "Schizophrenie" wie auch mit der "Bipolare Störungen" befassen sollten.

Es wurden verschiedene Therapieformen, wie z.B. Verhaltenstherapie oder auch Psychotherapie vorgestellt, nur tauche weit und breit kein Ansatz der "Hypnotherapie "auf.

Es wurde hingewiesen, mit den Stärken eines Patienten zu arbeiten, die eigenen Ressourcen des Patienten seien hierbei von größter Wichtigkeit. Die Autonomie soll gestärkt werden, Fehler sollen nicht korrigiert werden, sondern durch neue Lernerfahrungen bereichert werden. Irgendwie kam mir das sehr bekannt vor.  ;D

So beschloss ich mich, da ich kein Freund von öffentlichen Fragerunden bin, Anonym per „Kärtchen“ nachzufragen, warum Hypnotherapie bei "Schizophrenie" oder auch "Bipolare Störung" nicht angewendet wird. Gerade bei der Hypnotherapie nach Erickson werden alle oben genannten Kernpunkte aufgegriffen und in die Therapie miteinbezogen. 

Nun ja, wie soll ich sagen. Alle Karten wurden beantwortet, bis auf eine: „Meine“   ::) Vielleicht lag es zum einen daran das sich meine Frage nicht spezifisch auf die oben genannten Erkrankungen bezogen hat, oder auch, weil Hypnose vielen Menschen immer noch unbekannt ist, leider.

Gruß Eddie

Offline Lutz

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Re: Hypnose und Schizophrenie
« Antwort #1 am: 29. Mai 2006, 14:58 Uhr »
Hallo Eddie,

habe deinen Beitrag mal hierher verschoben, weil es darin ja durchaus um Hypnose geht und er also "zu schade" wäre, um im "off topic-Bereich" zu lagern.  :)

Zitat
Vielleicht lag es zum einen daran das sich meine Frage nicht spezifisch auf die oben genannten Erkrankungen bezogen hat, oder auch, weil Hypnose vielen Menschen immer noch unbekannt ist, leider.

Warum deine Frage letztendlich nicht beantwortet wurde, weiß ich natürlich auch nicht, eine Vermutung hast du ja schon selbst angestellt. Ein weiterer Grund könnte sein, dass eine Hypnosetherapie von den Kassen i.d.R. nicht bezahlt wird und daher angesichts der zu erwartenden längeren Behandlungsdauer für viele außerhalb des Möglichen liegt.

Aber es gibt noch einen denkbaren Grund. Zwar sind "Stärken eines Patienten, eigene Ressourcen, Autonomie und Lernerfahrungen" auch Schlüsselbegriffe einer Hypnosetherapie, aber eine solche arbeitet nun mal mit einer induzierten Trance und die ist bei manchen Erscheinungsformen einer Schizophrenie tatsächlich mit Vorsicht zu genießen.

Denn eine Schizophrenie als spezielle Psychose zeichnet sich oft dadurch aus, dass sich ein Patient als abgespalten von inneren und äußeren Wahrnehmungen empfindet. Das, was hilfreicher Bestandteil einer Hypnotherapie sein kann, ist bei diesen Patienten Bestandteil ihres Krankheitsbildes. Man könnte es auch vereinfacht als mangelnden Realitätsbezug interpretieren. Daher ist dort eine Hypnotherapie mitunter eben nicht angezeigt.

Lieben Gruß
Lutz

Offline ratbat

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Re: Hypnose und Schizophrenie
« Antwort #2 am: 29. Mai 2006, 20:49 Uhr »
Ich kenne eine Person die an dieser Krankheit leidet (klassischer Verlauf, wie aus dem Leerbuch). Ich mag mich irren, aber nur durch Beobachtung der Verhaltenmuster bin ich zu dem Schluß gekommen, daß es kaum gelingen könnte diese Person in Trance zu führen.  Der Realitätsverlust ist ein Punkt, die mangelnde Fähigkeit sich zu konzentrieren und das unvorhersehbare Verhalten kommt noch hinzu.

Miraculus

  • Gast
Re: Hypnose und Schizophrenie
« Antwort #3 am: 30. Mai 2006, 09:57 Uhr »
Es gelten ja ohnehin die immer wieder erwähnten Standardregeln, daß bei Psychotilern während des Realitätsverlusts des psychotischen Schubs die Hypnose ohnehin kontarinduziert ist, und auch ansonsten nur von Experten anzuwenden ist.

Es gibt Beispiele, wo durch ausführliches Pacing ein Rapport aufgebaut werden konnte, was dann schließlich zu einer Ansprechbarkeit geführt hat.

LG Miraculus

 

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