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Autor Thema: Heilschlaf-Hypnose  (Gelesen 22416 mal)

Barbara

  • Gast
Heilschlaf-Hypnose
« am: 06. Nov 2009, 13:33 Uhr »
Hallo zusammen

Ich hatte in einem anderen Thread bereits angekündigt, dass ich euch von meinen eigenen Erfahrungen und Erfolge mit der Heilschlaf-Hypnose erzählen möchte. :)

Seit einigen Wochen (ca. 8-10) hatte ich immer wieder starke Schmerzen in den Fußgelenken, Zehen, Kniegelenken, Handgelenken und Fingern. Teilweise so schlimm, dass ich Spaziergänge abbrechen musste, weil das Laufen für mich zur Qual wurde oder ich konnte z.B. eine Tasse nicht mehr halten, weil ich keine Kraft mehr in den Fingern verspürte.

Hinzu kam noch, dass ich im Freundes- Bekannten- und Familienkreis einige Mädels kenne, die an Rheuma leiden und ich spürte, dass der innere Druck, endlich etwas zu tun, immer größer wurde.

Der vielleicht einfachste Weg und das Naheliegenste wäre gewesen zum Arzt zu gehen, aber eine innere Stimme hielt mich davon ab. ;)

Im letzten Monat bat ich also Lutz mit mir an diesem Thema mittels der Heilschlaf-Hypnose zu arbeiten. Also eigendlich habe ich während der Trance alleine gearbeitet, Lutz führte mich "nur" in Trance. Was er alles gesagt hat, kann Lutz euch besser alleine erzählen, denn ich habe nicht viel davon mitbekommen.

Es war eine sehr angenehme Erfahrung. Zweifel, dass es nicht funktionieren könnte, hatte ich keinen Augenblick. :)

Ich war, wie gesagt, sehr schnell weg. Ich hatte auch stellenweise das Gefühl, recht tief weg zu sein (auch dazu kann Lutz nähre Infos geben, da ich während dieser Sitzung an ein EEG angeschlossen war).

Es passierte während der Trance auch nicht viel, ich kann mich bewusst jedenfalls nicht daran erinnern. Aber kurz vor Ende der Sitzung sah ich mich mit einer Fernbedienung (die mir auch bekannt vorkam) in einem Raum stehen. In dem Moment hatte ich tiefes Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten, es war ein schönes Gefühl. :)

Ich betätigte die Fernbedienung und kurz danach holte Lutz mich aus der Trance heraus.

So, das war's. - Erstmal.

Ungefähr 10 Tage nach dieser Sitzung, ich war mittlerweile wieder zu Hause in Köln, machte ich eine Tagestour in Köln. Ich bin leidenschaftliche Hobbyfotografin und war aus diesem Anlass von morgens 8:45 - 16:15 Uhr unterwegs. Und wie es sich für verrückte Fotografen gehört, lag ich teilweise auf dem Boden, befand mich sehr oft in gehockter Stellung und in sonst noch unmöglichen "Stellungen", um ein Motiv möglichst gut ablichten zu können.  8)

Es hat super geklappt, ich verspürte kaum Schmerzen. Und wenn es mal ein wenig too much wurde, bediente ich meine Fernbedienung und schwups war alles wieder im Lot. :)

Klar taten mir abends die Füße weh, aber ich denke, das ist nach einer fast 8stündigen Tour auch normal.

Seit dieser Heilschlaf-Hypnose-Sitzung gehen die Beschwerden mehr und mehr zurück und werden weniger. Und das alles OHNE irgendwelche Schmerzmittelchen. *Yeah!

Ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen es mal auszuprobieren.

Lieben Gruß
Barbara

Barbara

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #1 am: 06. Nov 2009, 16:53 Uhr »
Hallo zusammen

Der vielleicht einfachste Weg und das Naheliegenste wäre gewesen zum Arzt zu gehen, aber eine innere Stimme hielt mich davon ab. ;)

zu obiger Äußerung von mir möchte ich noch etwas hinzufügen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. :)

Natürlich sollte bei solchen und anderen Beschwerden der erste Weg zum Arzt sein. Ich wollte damit nicht zum Ausdruck bringen, dass ich von Ärzten nichts halte. Natürlich gehe ich üblicher Weise auch zum Arzt, wenn ich krank bin oder körperliche Probleme habe. :)

Lieben Gruß
Barbara
« Letzte Änderung: 06. Nov 2009, 20:17 Uhr von Barbara »

Offline mipooh

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #2 am: 06. Nov 2009, 18:22 Uhr »
Ich nicht... ich hab diese innere Stimme fast immer...  :D
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Offline hypno-sie

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #3 am: 06. Nov 2009, 20:41 Uhr »
Interessant!
Habe auch was lästiges aus dem Rheumatischen Formkreis. Laut Schulmedizin nicht heilbar & Tabl. die helfen gibt es dafür nicht.
Nun gehöre ich zu den (wenigen) die meinen, ich schaffe das - dann eben anders.....

Sooo nun meine Frage, mich selber bekommt man (auch laut Fremdaussagen) sehr schnell in Trance. Ist es möglich jemanden anderem- z.B. meinem Partner - genaue Instruktionen zu geben, WIE er mich im  Heilschlaf begleitet-reinbringt-rausholt.... ??
Er ist Laie- aber das macht ja vielleicht nichts- wenn er erfährt wie.... ich bin mir recht sicher- das er da sehr ernsthaft rangehen täte.

Mir persönlich wäre es jedenfalls viel lieber als mich da "in fremde Hände" zu begeben.

LG
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Barbara

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #4 am: 07. Nov 2009, 09:55 Uhr »
Hallo hypno-sie,

ich hab mein Erlebnis sehr verkürzt und einfach dargestellt. Ich bin davon ausgegangen, dass der Thread über die Heilschlaf-Hypnose gelesen wurde. :)

Vielleicht magst du dir den Thread von Lutz mal durchlesen?

Heilschlaf-Hypnose

Lieben Gruß
Barbara

Offline hypno-sie

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #5 am: 07. Nov 2009, 18:50 Uhr »
Ich hatte den Tread mal überflogen und war auch in der Heilschlaferklärung.

Bisher kannte ich Heilschlaf als diesen ewig langen- teils wohl über Tage wo jemand in Trance geführt (oder doch zwischendrin schläft?) und früher waren es wohl Priester- diese dann immer mal wieder begleitend heilende Suggestionen flüsterten.

dieses macht auf mich (bisher) eher den Eindruck einer "leeren Hypnose" was das Schweigen betrifft - irgendwie schweige ich in jeder Hypnose kürzer o. länger- um dem Klienten seine eigenen Verarbeitungszeit-Vorstellungen ect. zu lassen. (Also ich bin schon da- und mache auch keine halbe Std. drauß) aber es könnten schon mehrere Min. bisweilen sein. Obwohl ich vorher erlaubende (i.d.R) Suggestionen sprach.

Ist es dann nicht so das man den Heilschlaf auch komplett alleine machen kann? Also mich erinnert das (für mich jetzt) an eine Meditation- in dieser ich in Trance komme und - egal was kommen mag- oder auch nicht- einfach geschehen lasse.
(was teilweise sehr - wow- war)  ;)

also wenn ich mich selber in Trance- dann brauchts doch eigentlich niemand Anderen - ausser vielleicht für die Ausleitung. Oder sehe ich das jetzt komplett falsch?

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Offline mipooh

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #6 am: 07. Nov 2009, 21:11 Uhr »
Man kann das so sehen.
Ich benutze Hypnose oder Meditation auch, um in Trance zu kommen und ich habe irgendwann mal eine "Initialzündung gehabt", die dies für mich immer ein angenehmer Prozess sein lässt.

Ganz früher war das auch mal nicht so, da habe ich eher mulmige Gefühle dabei entwickelt, weil ich zu gespannt war, was da wohl so mystisches passieren könnte.

Ich denke, bei Menschen die unerfahren sind, mit sich selbst zu sein, in Trance zu gehen und dies geniessen zu können, damit Entwicklungen in Gang setzen und/oder fördern, da kann ein einfühlsamer Begleiter sehr gut unterstützen. Man muss ja erstmal erleben, dass das tatsächlich ein kreativer und angenehm entspannter Zustand ist.
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Offline hypno-sie

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #7 am: 07. Nov 2009, 22:27 Uhr »
achso- öhm verstehe ich das jetzt so: das wenn man gerne mit sich alleine (sowieso, ich brauche das - natürlich nicht nur) ist und den Zustand von Trance (egal jetzt wodurch) so richtig - hach- findet ;D dann könnte man dies auch Alleine machen?
Obwohl es gab schon 1-2 mal wo ich in einer Meditation so weit wech war.... - also das wirkte ziemlich mystisch. Ich wusste schon - also mein Verstand- das ich auf meinem Bett sitze. Ich war aber irgendwie - köperlich nicht mehr spürbar.  (Das war mal ganz kurz unheimlich :D) und dann wars als täte mich ein riesiger Vogel mitnehmen. Also ich habe förmlich gespürt/erlebt wie es ist zu fliegen. Haben auch alles von oben gesehen- bin mit ihm(?) auf einem Berg gelandet. Das war keine geführte Meditation oder so. Muss allerdings sagen das ich die Schamanic Healing anhatte via Kopfhörer. Das ist keine schamanische Reise! (davor habe ich Respekt..... ) sind aber Trommelschläge......
Dieses Erlebniss war einfach irre- schön. So echt- ohne echt zu sein.
Es kann aber durchaus auch passieren- das nix passiert- also einfach nur schön entspannt bin.
Ich gerate bisweilen aber auch beim Didge spielen in Trance.

Also wer Trance eher versucht zu verhindern (dabei hat ja jeder Mensch Trancezustände) weiß eigentlich nicht was er/sie verpasst, oder?
Also ich denke jedenfalls das Trance (sofern man nicht gerade Auto fährt- meine nicht die Autobahntrance) und keine Kontraiindiaktionen hat- nur heilsam sein kann.

Ich muss unbedingt mal wieder mehr für mich machen. Das blöd von mir,  für mich selber find ich die Zeit so oft nicht. Geh jetzt meine Zeit suchen ;)
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Offline Lutz

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #8 am: 08. Nov 2009, 01:34 Uhr »
Hallo Hypno-sie,

Zitat
Ist es möglich jemanden anderem- z.B. meinem Partner - genaue Instruktionen zu geben, WIE er mich im  Heilschlaf begleitet-reinbringt-rausholt.... ??

auch die Heilschlaf-Hypnose ist ja im Ergebnis eine Hypnose und zwar eine, bei der der Klient an einer "langen Leine geführt" wird: und wie bei jeder Hypnose können sich hier auch "Unwägbarkeiten" einstellen. Ich hielte es für keine gute Idee, jemand gänzlich "Unbelasteten" mit einer kurzen Gebrauchsanweisung zu einem therapeutischen Hypnotiseur machen zu wollen.

Außerdem beinhaltet das, was wir unter Heilschlaf-Hypnose verstehen, eben auch und gleichwertig ein besonderes Vorgespräch, das u.a. dem "seeding" und "priming", also gewissermaßen der "Einstimmung" auf das Kommende dienen soll - und einer Aufklärung: ich halte es für wichtig, dass ein Klient nicht nur darauf vertraut, dass das was werden kann, sondern dass er auch (bewusst) verstehen und nachvollziehen kann, warum sowas funktionieren kann.

Zitat
früher waren es wohl Priester- diese dann immer mal wieder begleitend heilende Suggestionen flüsterten.

Das mit dem Flüstern war eine stellenweise "Randerscheinung", im Kern lief es aber so ab, dass die Patienten tatsächlich unter verschiedenen (natürlich auch suggestiven) Ritualen und ggf. unter Begleitung der Priester in einen besonderen Tempel geführt wurden, um dort tatsächlich "nur" zu schlafen - und vor allem zu träumen. Und dieser Traum sollte dann die Erkenntnis oder auch Wegweisung für die Zukunft bringen. Wurde nichts Sinnvolles erinnert, blieben die Leute eben noch eine Nacht (oder mehrere). Mit anderen Worten: Trotz des Brimboriums drumherum fanden die Patienten die Lösung selbst.

Zitat
Ist es dann nicht so das man den Heilschlaf auch komplett alleine machen kann?

Grundsätzlich schon, dagegen spricht nichts. Man kann sich unter der Maßgabe eines Änderungswunsches in Trance versetzen und mal sehen, was da so kommt - an Ideen, Zusammenhängen und Perspektiven. Und bei manchen Anlässen kann sowas gut funktionieren. Aber diesem Vorgehen sind Grenzen gesetzt.

Kurzer Ausflug in die Showhypnose: Wer als Proband z.B. eine Zahl "vergisst" oder nicht mehr aussprechen kann, produziert dieses Phänomen ja selbst. Aber kann er sowas auch mit Selbsthypnose gezielt oder überhaupt herbeiführen? Auch in Selbsthypnose kann man meiner Überzeugung nach tiefe Trancezustände erreichen, also müsste doch auch hier die Antwort beginnen mit "Grundsätzlich schon". Nur enden wird sie mit: "in der Praxis aber dann doch nicht."  :)

Selbst bei einem standardisierten textlichen Vorgehen wie dem der Heilschlaf-Hypnose wird es nach meiner Überzeugung einen großen Unterschied machen, ob man sich den Text "selbst denkt" (Selbsthypnose), vorlesen lässt, auf einem Tonträger hört oder eben tatsächlich von einem kundigen Hypnotiseur gesagt bekommt, denn bei all dem ist die Frage berührt: Was ist Hypnose? Damit meine ich nicht die wissenschaftliche Frage nach state oder non state, sondern die übergeordnete Frage: Was geht da ab, wenn ein vielleicht erwachsener, intelligenter, selbstbewusster Mensch sich einem Hypnotiseur derart "hingibt"?

Einen für mich schlüssigen Erklärungsversuch fand ich in einer psychoanalytischen Ecke, die davon ausgeht, dass jede Hypnose in gewisser Weise eine Regression in das Entwicklungsstadium eines Klein(st)kindes sei; man gibt Verantwortung und Sorgen ab, lässt sich "bemuttern" und vertraut darauf, dass es schon richtig sei, was einem da mitgegeben wird. Und dieser Aspekt findet sich natürlich nicht im bloßen Hören/Denken eines Terxtes, sondern bedarf tatsächlich einer menschlichen Interaktion (Kitzeln kann man sich auch nicht alleine.  ;D).

Barbara benutzt z.B. gerne den sinngemäßen Text: "Du kannst nun alle äußere Verantwortung an mich abgeben." Und viele Leute gehen daraufhin in eine sehr tiefe Trance. Dabei nutzt sie das manchmal gar nicht in Verbindung mit Hypnose.  :)

Zitat
Also ich denke jedenfalls das Trance (sofern man nicht gerade Auto fährt- meine nicht die Autobahntrance) und keine Kontraiindiaktionen hat- nur heilsam sein kann.

Das würde ich so nicht unterschreiben. Abgesehen davon, dass man in Trance sehr gut autofahren kann (warum denn auch nicht?), gibt es ja auch die Problemtrancen als häufige Begleiter von einschränkendem Erleben und Verhalten. Trance scheint mir ein wertfreies Phänomen zu sein - ob man sich dann mit schamanischen Trommeln sauwohl fühlt, obwohl es gar keinen "äußeren Grund" dafür gibt, oder ob man mit schlotternden Knien und rasendem Herzen vor einem vermeintlich riesigen Pekinesen steht, der einen gerade fressen will - was auch kein "wirklicher" äußerer Grund wäre.  ;)

Lieben Gruß
Lutz

Offline mipooh

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #9 am: 08. Nov 2009, 08:50 Uhr »
An den Menschen, die sich mit Drogen jeder Art in Trance begeben, kann man ganz gut sehen, dass Trance sich nicht grundsätzlich positiv auswirken muss. Auch mystische Erlebnisse werte ich nicht grundsätzlich als positiv. Vor allem Ängste und/oder Schrecken können in Trance leider enorme Auswirkungen haben und zu unguten Weichenstellungen führen.
Nicht umsonst bemüht man sich oft, eine angenehme und vertraute Umgebung zu schaffen. zB indem man in manchen Gebets- oder Meditationsformen Altare aufbaut, dort Räucherstäbchen mit einem angenehmen Duft entzündet, in Gruppen meditiert u.ä. (manchen Humbug dabei vernachlässige ich jetzt mal).

Was Lutz anspricht erscheint mir wichtig, dass der Mensch aus der Trance mit etwas herausgeht, das er bewusst "versteht" (am sinnvollsten noch ohne ""), was ihm hilft, sein Leben besser weiterzuführen als vor der Trance.

Ansonsten wäre es innerpsychisches Schmierentheater, ohne sicheren Sinn und Zweck.
Das kann man überleben, man kann sogar großartige Erkenntnisse zufällig daraus mitnehmen, wenn man eben "Glück hatte", aber da ist nichts auch nur minimal gesichert.

Die Erklärung mit der Regression gefällt mir nicht ganz so gut. Wenngleich sie auch zT zutreffend sein mag.
Wir ersehnen zwar dieselbe Qualität eines Vertrautseins, sind jedoch statt im Mutterleib in einer Welt aufgehoben, übrigens genauso gut wie in einem Mutterleib. Die Natur auch ausserhalb der Plazenta ist durchaus geeignet uns mit allem zu versorgen wie diese das tat, nur ist jetzt ein anderes Maß an Interaktion notwendig. Wir müssen (und tun das auch ganz automatisch) sogar selber atmen.

Dies ist doch was der Mensch grundsätzlich anstrebt, sich in Harmonie zu wissen mit dem, innerhalb dessen er sich befindet. So dass einerseits seine Bedürfnisse erfüllt sind, andererseits er zu einem äusseren Bedürfnis passend handeln kann.

Für mich repräsentiert der Hypnotiseur die äussere Welt, völlig unkonkret, also nicht in Form konkreter Ansprüche, sondern zunächst einmal nur in Form von Anwesenheit. Er kann Hinweise geben, die auf die Harmonie deuten, sollten die benötigt werden. Ansonsten kann er getrost zurückhaltend bleiben, solange sich "alles im grünen Bereich" abspielt. Der Klient sortiert sich ganz automatisch, wenn denn der Kern der Sortierung stimmt, Harmonie vorhanden ist. Immer wenn es zu Abweichungen kommt, ist der Hypnotiseur gefragt. Er muss selbst "Vorbild sein", sich selbst in Harmonie befinden, denn es kann nur eine Resonanz entstehen.

Mehr hat der Hypnotiseur nicht zu bieten als seine eigene Fähigkeit "klarzukommen". Ist die nicht gegeben, kann er das selbst nicht, gibt es im besten Fall eine Situation, in der der Klient sich besser von ihm trennt. Im schlechtesten Fall hat er mit derselben Macke zu kämpfen, für die auch der Hypnotiseur steht.

Begleitung in Trance stellt also hohe Anforderungen an den Hypnotiseur.

(Ganz schön schwierig, geeignete Begriffe zu suchen um diese Vorgänge überhaupt sinnvoll zu erörtern... ich hoffe, dass es einigermaßen gelungen ist...)

Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Barbara

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #10 am: 08. Nov 2009, 18:24 Uhr »
Hallo mipooh,

Was Lutz anspricht erscheint mir wichtig, dass der Mensch aus der Trance mit etwas herausgeht, das er bewusst "versteht" (am sinnvollsten noch ohne ""), was ihm hilft, sein Leben besser weiterzuführen als vor der Trance.

Ansonsten wäre es innerpsychisches Schmierentheater, ohne sicheren Sinn und Zweck.

da bin ich ganz anderer Meinung. :)
Es ist nicht zwingend erforderlich, dass ich aus der Trance rausgehe und bewusst verstehe und weiß was mir helfen könnte, ein besseres Leben zu führen als vor der Trance.

In meinem geschilderten Fall weiß ich bis heute nicht, warum es nun besser geworden ist mit meinen Gelenkschmerzen. Es ist einfach passiert.


Mehr hat der Hypnotiseur nicht zu bieten als seine eigene Fähigkeit "klarzukommen". Ist die nicht gegeben, kann er das selbst nicht, gibt es im besten Fall eine Situation, in der der Klient sich besser von ihm trennt. Im schlechtesten Fall hat er mit derselben Macke zu kämpfen, für die auch der Hypnotiseur steht

Verstehe ich dich richtig, dass der Hypnotiseur mit sich selbst im Reinen sein sollte und wenn das nicht der Fall ist, dass es möglich sein könnte, dass der Proband die gleichen Macken bekommen könnte wie der Hypnotiseur?  :o

Lieben Gruß
Barbara

Offline Lutz

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #11 am: 08. Nov 2009, 19:30 Uhr »
@ mipooh:

Zitat
Die Erklärung mit der Regression gefällt mir nicht ganz so gut.

Ich möchte hier keineswegs für die genannte mir schlüssig erscheinende Erklärung werben oder gar missionieren. Aber die Frage, wieso Hypnose denn überhaupt funktioniert, stellst sich ja nunmal, und am deutlichsten vielleicht bei der Showhypnose. Nehmen wir als Beispiel einen Fluglotsen, der tagsüber hochkonzentriert für die Gesundheit vieler tausender Menschen verantwortlich ist und dabei auch seine Kenntnisse und Fähigkeiten für physikalische Zusammenhänge und verbale Kommunikation einsetzt.
Und abends macht er bei einer Showhypnose mit mit der Folge, dass sein Popo am Fußboden "festklebt", er nicht mal mehr seinen Namen sagen kann und die Zahl 4 "verloren" hat.

Wie kann das sein? Ein Fehler im menschlichen Gehirn? Ein Bug in der Software? Eine Panne der Evolution, die in hunderttausenden von Jahren versäumt hat, so einen potenziellen "Systemausfall" zu beheben?

Ich wäre für jeden mir neuen und ggf. "noch schlüssigeren" Erklärungsansatz dankbar.  :)

Oben schrieb ich:
Zitat
...sondern dass er auch (bewusst) verstehen und nachvollziehen kann, warum sowas funktionieren kann.

Ich meinte damit, dass jemand die (potenzielle) Wirksamkeit des Verfahrens nachvollziehen können sollte; was im Detail (unbewusst) passiert, steht wohl auf einem anderen Blatt, so wie auch Barbara es schon angesprochen hat.

Lieben Gruß
Lutz

Offline mipooh

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #12 am: 08. Nov 2009, 20:03 Uhr »
Die kleinen unscheinbaren "" um das verstehen herum waren nicht zufällig da und die Erweiterung, im Idealfalle ohne "", sehe ich tatsächlich so.

Dieses Verstehen kann auch durchaus ein Vertrauen sein, dass das UB schon einiges bewirken wird.
Wie das dann ganz konkret aussieht, wird man in vielen Fällen tatsächlich einfach "seiner Natur" überlassen können. Vor allem da, wo es sowieso nur sekundäre Kontrollmöglichkeiten gibt, wie zB bei Schmerzen, die dann nicht mehr störten. In anderen Fällen ist es sicher sinnvoll, sogar passende Gedanken zu einer Veränderung zu haben. Bei meinen Rückenschmerzen ist es mir lieb zu wissen, dass ich durch die Stärkung meiner Rückenmuskulatur "ein besseres Leben führen" kann. In diesem Falle benutze ich Hypnose dann um mich fitter zu machen meine Kettlebells zu schwingen.

Es war halt immer noch sehr allgemein gefasst. Im Grunde ging es mir darum, dass da nicht irgendeine mystische Zauberei stattfindet, sondern nachvollziehbare Dinge, durchaus bis zum Verstehen des Sachverhalts. Das ist sicher nicht immer zwingend und wie gesagt auch manchmal nur sekundär möglich. Was genau bewirkt eine ruhigere Atmung? Da ist es auch oft genug, sie als Ergebnis wahrzunehmen.

Zitat von: Barbara
Verstehe ich dich richtig, dass der Hypnotiseur mit sich selbst im Reinen sein sollte und wenn das nicht der Fall ist, dass es möglich sein könnte, dass der Proband die gleichen Macken bekommen könnte wie der Hypnotiseur?

Grundsätzlich ja. Nun ist die Welt so kompliziert und bunt, dass natürlich auch evtl. jemand diese Macken nicht annimmt, sondern den Hypnotiseur einfach nicht mehr aufsucht. Und er muss nicht einmal wissen, warum das so ist, er kann denken, "ich mag den nicht so richtig"...
Ein Mensch, der mit sich nicht im Reinen ist, wird dies auch "ausstrahlen" oder durch Verhalten direkt zeigen. Nimmt jemand das an (übernimmt es), auch ohne es zu bemerken, dann haben wir eben den in Physik bestens geschulten Menschen, der seinen Popo nicht mehr heben kann. Mir sowieso schleierhaft, wie jemand vergessen kann, dass es sich um eine Suggestion handelt, die genau so lange wirkt, wie sie aufrechterhalten wird.
Und zwar vom Hypnotisierten selber.

Es laufen ja genügend Menschen mit uralten Suggestionen herum, die wirksam sind, obwohl man sich darüber klar sein könnte, dass es sich um echte Illusionen handelt... :D
Das ist tatsächlich ein Bug. Aber eben nur in der Anwendersoftware, nicht im Betriebssystem...
Da die aber leicht umzuprogrammieren geht, ist dies nicht zwangsläufig eine Panne in der Evolution...

Hypnotisieren zu erlernen ist ja relativ einfach. Sie bewusst zum Wohl des Klienten einzusetzen, das wissen wir, ist eine Sache, die mehr braucht als die reinen Techniken. In diesem Sinne muss der Hypnotiseur, wenn er tatsächlich eine Hilfe sein will, selber klar mit sich sein. Sonst passieren eben diese Dinge, die nicht nur von uns kritisch gesehen werden, die auch einen Klienten mit ganz merkwürdigen Ideen zu Hypnose zurücklassen.
(Und sei es nur die Idee, sie würde nicht funktionieren.)




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Barbara

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #13 am: 08. Nov 2009, 22:55 Uhr »
*puuhh

Ich denke, dass dann kein Mensch auf diesem Planeten einem anderen Menschen helfen könnte, da mir bisher noch niemand begegnet ist, der mit sich selbst im Reinen ist.

Vielleicht glauben das bewusst viele Menschen, aber oft sieht es dann in Wirklichkeit ganz anders aus. :)

Lieben Gruß
Barbara

Offline hypno-sie

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Re: Heilschlaf-Hypnose
« Antwort #14 am: 09. Nov 2009, 09:58 Uhr »
Hi Ihr,
hier steht sooo viel- das ich jetzt gar nicht mal eben so darauf antworten könnte. Habe es aber gelesen. ;)
Also zum hypnotisieren und mit sich im Reinen...... ich denke zwar auch wenn jemand selber "noch total einen an der Schüssel" hat sollte man diese Person nicht auf Klienten loslassen. Allerdings soll auch bekannt sein (ob es stimmt oder nicht, kann ich nicht beurteilen) das viele Psychotherapeuten selber "ihre Problemchen haben) vielleicht sind sie ja tatsächlich AUCH deswegen so gut- weil sie nicht nur Theorie beherrschen sondern wissen wie es sich "anfühlt"
Oder man siehe z.B. Missbrauchhilfe- oftmals sind Jene selber Missbrauchopfer und können somit manchesmal besser helfen als jene die es eben nur aus der Theorie kennen.
Ich denke dies kann oder sollte(?) man grundsätzlich nicht Verallgemeinern. Ist meine Meinung.
Denn wenn es danach ging, gäbe es vielleicht gerade mal den Dalai Lama der hypnotisieren dürfte (er kennnt sich zumindest gut aus mit Trance ;D ) und sagt von sich selber das er "trotzdem- seine Macken" hat. Und nüü?
Kein Doc, keine Therapeuten, keine Hypnotiseure???
Ich denke es ist wichtig- das man seine eigenen "Macken" abgrenzt wenn man "arbeitet" und sich eben komplett auf den Klienten einstellen kann.
Wäre es sonst ein Rapport?

Ich habe sogar die Erfahrung gemacht das gerade Menschen mit teils sehr harten Vergangenheiten an diesen Sie hin und wieder noch knappern- besonders feinfühlige, empatische Menschen sind. Und häufig sehr vertrauenserweckend wirken. Haben diese Menschen das Hintergrundwissen ob nun in der Therapie oder sonstwo- finde ich diese Menschen durchaus geeigenet als "Helfende Person"


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