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Autor Thema: Hypnose und Hirntumoren, die auf den Sehnerven drücken  (Gelesen 6293 mal)

Offline Katharina

  • HypnoSequenz
  • Beiträge: 115
Hallo ihr,
habe neulich eine sehbehinderte Frau kennen gelernt, ihre Sehbehinderung kommt durch einen Hirntumor. Dieser Tumor drückt bei ihr auf die Sehnervenkreuzung, der Tumor ist aber gutartig. Diese Frau fragte mich sehr schnell, ob sie mit diesem Tumor in Hypnose dürfe.
Ich weiß ja, dass man Hypnose untestützend bei Krebs einsetzen kann, beispielsweise zur Stärkung nach der Chemotherapie und so. Ich weiß auch, wenn die ständigen Kopfschmerzen von einem Hirntumor her rühren, der noch nicht entdect wurde, dann hilft die ganze Hynose auch nicht, weil eben erst der Tumor entdeckt werden muss, der eben diese ständigen Kopfschmerzen verursacht. In solchen Fällen muss das ja auf jeden Fall erst mal abgeklärt werden. Aber wie verhält es sich mit der Unterstützung durch Hypnose, wenn der Tumor gutartig ist und auf die Sehnervenkreuzung drückt, also keine weiteren Regionen des Gehirns kaputt macht? In meinen schlauen Unterlagen habe ich mit dieser Frage nichts gefunden, was mir eine zufriedenstellende Antwort geben könnte und im Internet bisher auch nicht. Diese hochgradig sehbehinderte Frau fragt natürlich, weil sie nach allem strebt, was helfen und heilen könnte.
Mal abgesehen von dieser Geschichte interessiert mich das selber jetzt natürlich auch. Kann ja gar nicht genug darüber lernen.

Liebe Grüße und eine gute Nacht
Katharina

Offline Lutz

  • Admin
  • Beiträge: 3.019
  • Geschlecht: Männlich
Re: Hypnose und Hirntumoren, die auf den Sehnerven drücken
« Antwort #1 am: 15. Apr 2012, 23:56 Uhr »
Hallo Katharina,

Zitat
Diese Frau fragte mich sehr schnell, ob sie mit diesem Tumor in Hypnose dürfe.

eine Kontraindikation für die Anwendung von Hypnose kann ich hier nicht erkennen. Hypnose soll ja in eine Trance führen und die ist wiederum ein ganz natürlicher, alltäglicher Zustand, den Menschen ohnehin regelmäßig für sich in Anspruch nehmen. Daher sehe ich hier keinen Hinderungsgrund auch für eine hypnotische Trance.

Zitat
Ich weiß auch, wenn die ständigen Kopfschmerzen von einem Hirntumor her rühren, der noch nicht entdect wurde, dann hilft die ganze Hynose auch nicht, weil eben erst der Tumor entdeckt werden muss, der eben diese ständigen Kopfschmerzen verursacht.

"Helfen" könnte eine Hypnose hier durchaus, z.B. indem sie eine Schmerzfreiheit erzeugen könnte. Nur wäre das eben ein "Bärendienst", wenn man dadurch den jetzt schmerzfreien Menschen damit von weiteren Untersuchungen und damit vielleicht der Diagnose des Tumors und dessen notwendiger Therapie abhalten würde.

Zitat
Aber wie verhält es sich mit der Unterstützung durch Hypnose, wenn der Tumor gutartig ist und auf die Sehnervenkreuzung drückt, also keine weiteren Regionen des Gehirns kaputt macht?

Die Anwendungsmöglichkeiten hypnotischer Techniken in der Psychoonkologie, also in der begleitenden psychologischen Krebstherapie, sind breit gestreut, beschränken sich nicht allein auf eine allgemeine Unterstützung oder Stärkung angesichts anderer therapeutischer Maßnahmen, sondern können sich auch direkt gegen den Krebs richten. Am populärsten sind hier wohl metaphorische Geschichten, die eine Rückbildung des Krebses zum Ziel haben.

Ob man hierbei ein "Kriegsszenario" wählt, bei dem die feindlichen Krebszellen bekämpft und vernichtet werden, oder eine friedlichere Variante, die die ungebetenen Partygäste höflich, aber bestimmt, fortgeleitet, wäre dabei mit dem Klienten und dessen Vorlieben abzustimmen. Sinnvoll kann es - wie immer - sein, bevorzugte Interessensgebiete des Klienten dafür zu nutzen. Wenn jemand gerne kocht, kann man ihn die unerwünschten Teile eines Salatkopfes aussortieren lassen, wenn jemand gerne angelt, kann man ihn den unerwünschten Beifang zurück ins Meer werfen lassen, wenn jemand gerne seinen Garten pflegt, kann man ihn das Unkraut beseitigen lassen usw.

So ein Vorgehen ließe sich auch auf einen gutartigen Tumor übertragen. Über eine Wirksamkeit kann ich mangels Erfahrung nichts sagen, aber schädlich wird es nach meiner Überzeugung nicht sein.

Lieben Gruß
Lutz

Offline Katharina

  • HypnoSequenz
  • Beiträge: 115
Re: Hypnose und Hirntumoren, die auf den Sehnerven drücken
« Antwort #2 am: 16. Apr 2012, 12:43 Uhr »
Hallo Lutz,
danke erst mal für deine schnelle Antwort. Ja, ich konnte so rein vom logischen auch nichts finden, was gegen eine hypnotische Trance sprechen soll. Aber, wie gesagt, mit diesen Fragen bin ich jetzt wirklich zum ersten Mal konfrontiert worden. An metaphern oder metaphorische Geschichten habe ich auch schon gedacht. Ich erzählte dieser Frau auch, dass man eine Hypnose auch so aufbauen kann, in dem man die Vorlieben des Klienten mit einbaut.
Ich wollte nur nicht so gerne irgendwas einfach so in den Raum stellen, wenn ich mir noch nicht genau sicher bin, ob das wirklich in Ordnung geht. Mit der Psychoonkologie habe ich mich selber nämlich auch noch nicht so beschäftigt. Wenn ich mir nicht sicher bin, gehe ich lieber erst mal selber den Dingen auf den Grund und gucke sie mir lieber noch mal genauer an, bevor ich da groß anfange, rumzuwerkeln. Das ist mir sicherer als so tun als ob. Außerdem würde sie ja erst mal diese Info jetzt sicher bekommen und dann mal weitersehen. Dass Hypnose sich auch gegen den Krebs richten kann, bzw. dass sie so verwendet werden kann, hatte ich gelesen, aber über die Wirksamkeit davon kenne ich so auch nichts.
Wie gesagt, ich finde das sehr interessant, aber mich so richtig beschäftigen, speziell mit dem Thema Krebs, das tue ich auch erst so richtig seitdem ich sie kennen lernen durfte.
Dass Hypnose bei einem unentdeckten Hirntumor gar nicht hilft, war wohl verkehrt ausgedrückt. Eigentlich meinte ich, dass es nicht sinnvoll ist, jemanden schmerzfrei zu machen, egal mit was und ihn so von notwendigen Untersuchungen und Therapien abzuhalten. Aber na ja, da hat das Köpfchen mal wieder drei Schritte weitergedacht als ich schreiben kann.

Angst oder ein komisches Gefühl habe ich mit diesem Thema so überhaupt nicht, es ist eben nur einfach total neu. Man streift die Psychoonkologie sonst nur so mal kurz, wenn überhaupt.
Ich weiß ja nicht, wie es anderen damit ging.

Lieben Gruß Katharina


 

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