Ich denke, in der Praxis wird (und sollte) man es ganz pragmatisch am Einzelfall und unter Berücksichtigung der Wünsche des Klienten festmachen, was man tut.
Nicht lösungsorientiert, sondern lösungsfocussiert, halten die meisten Psychotherapeuten für wirkungsvoll.
Nach DeShazer und Iso Kim Berg brauche man eigentlich das Problem selbst nicht mal kennen, um doch Lösungen zu finden - überspitzt ausgedrückt.
Gerade bei meinen jugendlichen Patienten sehe ich bei ansonsten banalen Analysen Schwierigkeiten: Weil Dir das oder dies widerfahren ist, hast Du jetzt dieses Problem Bißchen zu simpel.
Im "hypnosystemischen Ansatz" nach Gunter Schmidt wird dies klarer, wenn der Patient in seinem System mit seinen Vernetzungen und seinen von jedem verschieden gewichteten Symptomen eingeordnet ist. Die Richtung von Lösungen wahrzunehmen ist gut, die Focussierung darauf ist besser, so seine Intention.
Viel Erfolg bei Eurem Treffen, an dem ich gerne teilgenommen hätte, aber leider zeitlich nicht kann
"Zu simpel" - also zu einfach - schrieb ich, weil eine vermeintliche Ätiologie meist eben nur "vermeintlich" aufgrund der Hypothesen des Analysten ursächlich für ein Problem ist.
Es wäre übrigens schade, wenn es keine kontroversen Ansichten gäbe oder ?
da haben wir das "Problem":