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Autor Thema: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir  (Gelesen 18304 mal)

Miraculus

  • Gast
Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« am: 22. Mär 2007, 21:31 Uhr »



- Die Freiheit zu sehen und zu hören was im Moment wirklich da ist,
anstatt was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.


- Die Freiheit das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke,
und nicht das, was von mir erwartet wird.


- Die Freiheit zu meinen Gefühlen zu stehen,
und nicht etwas anderes vorzutäuschen.


- Die Freiheit um das zu bitten, was ich brauche,
anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.


- Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen,
anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts neues zu wagen.





Sandy

  • Gast
Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #1 am: 22. Mär 2007, 21:56 Uhr »
Ich werde diese Freiheiten kopieren, ausdrucken und in mein Büro hängen ...

Danke Miraculix  :)

Offline Lutz

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Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #2 am: 23. Mär 2007, 12:13 Uhr »
Zitat
- Die Freiheit zu sehen und zu hören was im Moment wirklich da ist,
anstatt was sein sollte,

Da könnte man entgegenhalten, dass das aus wahrnehmungspsychologischer Sicht gar nicht möglich wäre...  ::)

Zitat
- Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen,
anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts neues zu wagen.

Ich finds immer putzig, wenn unter einem bestimmten Label (hier: Freiheit) etwas gefordert wird, was dem Label selbst widerspricht... wenn es hier um eine wirkliche Freiheit zu dem Thema ginge, warum dann das abwertende "immer nur"? Freiheit bedeutete, sich eben auch und gleichwertig für die "sichere Variante" entscheiden zu können. Aber so wird aus Freiheit eben nur eine "relative Freiheit", die dadurch gekennzeichnet ist, was der Autor solcher Zeilen subjektiv als "frei" definiert...

Das erinnert mich an die Demos "gegen rechts", die teilweise unter dem Motto liefen "Mehr Toleranz". Fand ich schenkelklopfend klasse - eine Demo für mehr Toleranz, mit der man zum Ausdruck bringt, dass man die Haltung anderer nicht toleriert!  ;D
(Nicht, dass ich die Absicht der Demonstranten nicht gut und teilenswert fände, es geht mir hier nur um den Missbrauch der Begrifflichkeiten.)

Ob Virginia Satir das wirklich so gesagt/gemeint hat oder ob es sich nur um eine unglückliche Übersetzung handelt, weiß ich natürlich nicht...

Lieben Gruß
Lutz

Offline mipooh

  • HypnoSequenz
  • Beiträge: 831
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Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #3 am: 23. Mär 2007, 12:30 Uhr »
Ach, ist doch immer und überall dasselbe. Sprüche wirken immer irgendwie toll...
Lies mal Laotse... erst völlig beeindruckt, wirst Du wahrscheinlich irgendwann genervt sein, immer wieder Selbstverständlichkeiten zu lesen, als sei daran etwas besonderes... (ging mir jedenfalls damals so, hab ihn weggeschmissen).
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Sandy

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Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #4 am: 23. Mär 2007, 15:00 Uhr »
Jeder liest die Zeilen aus seinem Blickwinkel .... für mich bedeuten sie, freier zu sein u. nicht immer in innerer Abhängigkeit zu leben. Für mich bedeutet es, das Kind abzulegen,

das auf Erlaubnis wartet ... (weil es doch artig ist ...)
das tut, was die anderen von ihm erwarten .... (ein braves Kind macht das so)

es bedeutet für mich aber auch, dennoch Kind zu bleiben,

indem es im Hier und Jetzt lebt ... nicht in der Zukunft o./u. Vergangenheit
das jetzt etwas wagt, weil es jetzt neugierig ist u. erfahren will ...

Offline mipooh

  • HypnoSequenz
  • Beiträge: 831
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Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #5 am: 23. Mär 2007, 16:33 Uhr »
Naja, schon irgendwie...
und doch... wenn ich mir vorstelle, so wie Du es gesagt hast, es an der Wand hängen zu haben...
also immer wieder das Kind abzulegen um Kind zu sein, sozusagen als perpetuum...
Nä, dann lieber ganz rational...
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Sandy

  • Gast
Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #6 am: 23. Mär 2007, 16:50 Uhr »
jeder wie ers braucht ....

Es sind noch andere Grundgedanken für mich darin, die doch so persönlich sind, dass ich sie für mich behalte.  :)

Miraculus

  • Gast
Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #7 am: 24. Mär 2007, 10:13 Uhr »
Hallo zusammen,

@ Sandy:

Zitat
Ich werde diese Freiheiten kopieren, ausdrucken und in mein Büro hängen ...

Danke Miraculix   :)

Gerne geschehen.  :)
Das Hauptverdienst liegt aber bei Virginia Satir.  ;)

@ Lutz:

Zitat
Zitat
- Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen,
anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts neues zu wagen.

Ich finds immer putzig, wenn unter einem bestimmten Label (hier: Freiheit) etwas gefordert wird, was dem Label selbst widerspricht... wenn es hier um eine wirkliche Freiheit zu dem Thema ginge, warum dann das abwertende "immer nur"? Freiheit bedeutete, sich eben auch und gleichwertig für die "sichere Variante" entscheiden zu können. Aber so wird aus Freiheit eben nur eine "relative Freiheit", die dadurch gekennzeichnet ist, was der Autor solcher Zeilen subjektiv als "frei" definiert...

Das kann ich nun nicht richtig nachvollziehen. Ich kann doch die Freiheit von einem Extrem gutheißen, ohne daß ich damit implizit die Unfreiheit gegenüber dem anderen Extrem fordere. Weil ich die Freiheit von etwas Bestimmtem fordere, muß ich doch nicht, um "unverdächtig" zu sein, stets die Freiheit von dem entgegengesetzten Übel fordern?

Ich kann doch davon sprechen, daß es gut ist, von großem Geiz frei zu sein, ohne daß ich nun hinzufügen müsste, daß es auch gut ist, wenn man von Verschwendungssucht frei ist.
Und ich kann mir für eine Region wünschen, daß sie von sintflutartigen Regenfällen verschont bleibt, ohne daß ich unbedingt dazusagen müsste, daß ich mir natürlich auch keine schrecklichen Dürreperioden wünsche.

Ich glaube, Du hast das ganz anders gelesen, als es gemeint war und m.E. auch naheliegend ist (selbstverständlich sei es natürlich jedem unbenommen, es zu lesen, wie er es möchte, das Nachstehende das ist nur meine subjektive Meinung :)).

Es hieß ja:
"Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen,
anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts neues zu wagen", (hervorgehoben von mir)

und nicht:
"Der Zwang, immer Risiken eingehen zu müssen, ob es einem paßt oder nicht, und niemals auf Nummer sicher gehen zu können.

Das "immer nur" ist m.E. keinesfalls abwertend gemeint sondern zeigt, daß es eben gerade nicht darum geht, nun gar nicht mehr auf Nummer sicher zu gehen, und immer und überall neues wagen zu sollen. Es soll m.E. anzeigen, daß sich die Autorin nur von dem "immer nur auf Nummer sicher gehen" distanzieren will.
Hier ist doch offenbar der Fall gemeint, daß jemand aus der Angst vor Verantwortung, vor Scheitern und vor Fehlern das Leben nicht wagt. Und dagegen steht die innere Freiheit, neues zu wagen, indem man sich von übertriebenen Ängsten und Hemmungen freimacht, unter anderem auch von der, daß man perfekt sein muß und keine Fehler riskieren darf.
Da ist keineswegs von einem Zwang die Rede, nun stets Risiken eingehen zu müssen.

Umgekehrt gibt es natürlich auch die Freiheit, auch vorsichtig und zurückhaltend zu sein, und nicht immer nur etwas wagen zu müssen, und sich und anderen etwas beweisen zu müssen.
Aber das Problem scheint wohl bei den meisten Menschen eher in einer mutlosen Gehemmtheit zu bestehen. Und die Freiheit von derartigen Schwierigkeiten zu postulieren bedeutet für mich keineswegs, indirekt nun das Gefangensein in entgegengesetzten Verhaltensweisen zu befürworten, und ich finde auch nichts in dem Text, was für mich ein Hinweis wäre, daß dies so gemeint sein könnte.  :)

Zitat
Das erinnert mich an die Demos "gegen rechts", die teilweise unter dem Motto liefen "Mehr Toleranz". Fand ich schenkelklopfend klasse - eine Demo für mehr Toleranz, mit der man zum Ausdruck bringt, dass man die Haltung anderer nicht toleriert!   ;D

Sehe ich auch ganz anders.  :)
Solange man in solchen Demos nicht etwa fordert, daß Rechtsextremisten die Demonstrationsfreiheit genommen wird, sehe ich da keinen Widerspruch zur Toleranz. Toleranz bedeutet hja nicht, daß man jemandem nicht (auch öffentlichkeitswirksam durch Demonstationen) widersprechen dürfte.

Und unter bestimmten Bedingungen wäre es für mich noch nicht einmal ein absoluter Widerspruch, wenn jemand im Namen der Freiheit die Einschränkung bestimmter Freiheiten betreibt (auch wenn ich hier sehr zurückhaltend wäre), wenn nämlich bestimmte Restriktionen mehr Freihit bringen, als wenn man von ihnen absieht.
Wenn etwa, um ein extremes Beispiel zu nehmen, jemand einen anderen erpresst, damit dieser seine Meinung nicht äußert, und ich nun dem Erpresser diese Freiheit nehme, indem ich dies als Nötigung verbiete und ahnde, dann kann ich mich m.E. mit vollem Recht auf die Freiheit (und Toleranz) berufen.

LG Miraculus

Miraculus

  • Gast
Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #8 am: 24. Mär 2007, 10:30 Uhr »
Hallo mipooh,


Zitat
Ach, ist doch immer und überall dasselbe. Sprüche wirken immer irgendwie toll...
Lies mal Laotse... erst völlig beeindruckt, wirst Du wahrscheinlich irgendwann genervt sein, immer wieder Selbstverständlichkeiten zu lesen, als sei daran etwas besonderes... (ging mir jedenfalls damals so, hab ihn weggeschmissen).

nun habe ich Laotse nicht gelesen und kann daher auch nicht viel dazu sagen, aber vielleicht ist es ja mit den weisen Sprüchen so: Sie sind in gewisser Weise Selbstverständlichkeiten, naheleigend. Aber wenn man sie sich in ihrer ganzen Bedeutung klarmacht, oder besser: wenigstens in einem Teil, und wenn man sich klarmacht, was sie für einen selbst im ganz konkrete Leben bedeutet - und sie dann sogar noch umsetzt - dann hat man wirklich etwas gewonnen.
So geht es mir wenigstens mit solchen Sentenzen.  :)

Zitat
Naja, schon irgendwie...
und doch... wenn ich mir vorstelle, so wie Du es gesagt hast, es an der Wand hängen zu haben...
also immer wieder das Kind abzulegen um Kind zu sein, sozusagen als perpetuum...
Nä, dann lieber ganz rational...

Ich verstehe Sandy anders:
Ich denke, sie meint eine Gleichzeitigkeit jener kindlichen Anteile, die von zeitlosem Wert sind, und die man als Erwachsener oft verliert und sogar vergißt, und einer Erwachsenheit, die Selbständigkeit bedeutet und dennoch - oder gerade deswegen - das innere Kind integrieren kann.

LG Miraculs

Sandy

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Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #9 am: 24. Mär 2007, 11:05 Uhr »

Ich verstehe Sandy anders:
Ich denke, sie meint eine Gleichzeitigkeit jener kindlichen Anteile, die von zeitlosem Wert sind, und die man als Erwachsener oft verliert und sogar vergißt, und einer Erwachsenheit, die Selbständigkeit bedeutet und dennoch - oder gerade deswegen - das innere Kind integrieren kann.

LG Miraculs

ja ...  ;)

Offline mipooh

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Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #10 am: 24. Mär 2007, 15:34 Uhr »
Ich hatte schon verstanden, dass es um zwei verschiedene Kinder geht. Das eine, was sich nicht mehr traut und das andere welches unbeschwert ist.
Aber kann man das nicht einfach einmal machen? Und dann fertig sein, zumidest was den Angsthasen angeht?

Wollte auch nur sagen, dass es mir, ausschliesslich mir, zu lästig wäre, immer wieder denselben Prozess zu machen. Einmal muss auch gut sein... und deswegen landete Laotse im Müll...
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Offline Lutz

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Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #11 am: 24. Mär 2007, 17:16 Uhr »
@ Miraculus:

Zitat
Das kann ich nun nicht richtig nachvollziehen. Ich kann doch die Freiheit von einem Extrem gutheißen, ohne daß ich damit implizit die Unfreiheit gegenüber dem anderen Extrem fordere. Weil ich die Freiheit von etwas Bestimmtem fordere, muß ich doch nicht, um "unverdächtig" zu sein, stets die Freiheit von dem entgegengesetzten Übel fordern?

Es geht ja nicht um das, was man fordert / nicht fordern sollte, um "unverdächtig" zu sein, es geht um die gleichzeitig damit verbundene Bewertung der Alternativen. Sie hätte schreiben können:

"- Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen oder auf Nummer sicher zu gehen und nichts neues zu wagen."

Hat sie aber nicht. Sie schrieb:

"- Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen,
anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts neues zu wagen. "

Und die Formulierung "anstatt immer nur" hat nun mal einen negativ bewertenden Beigeschmack - Folge davon: das eine ist angeblich schlecht, das andere ist gut.

Zitat
Es soll m.E. anzeigen, daß sich die Autorin nur von dem "immer nur auf Nummer sicher gehen" distanzieren will.

Genau. Und diese implizite Bewertung gefällt mir nicht. Denn die führt z.B. auch dazu, dass du beginnst, von einem "Übel" zu sprechen und in deinen Beispielen jeweils Gutes und Schlechtes gegenüberzustellen.
Ist die Freiheit, immer nur auf Nummer sicher zu gehen, eine "schlechtere Freiheit?"  :)

Zitat
Toleranz bedeutet hja nicht, daß man jemandem nicht (...) widersprechen dürfte.

Nicht? Was bedeutet es denn dann? "tolerare" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "erleiden, erdulden".
Entweder ich erleide und erdulde etwas, oder ich setze mich dafür ein, dass ich es nicht mehr erleiden und erdulden muss. Beides gleichzeitig geht doch nicht. Oder die behauptete Toleranz wäre eben doch nur inhaltslos und scheinheilig vorgeschoben.

Wie gesagt, es geht mir nur um die Begrifflichkeit, nicht um das Demonstrationsansinnen an sich! Hätte man z.B. als Motto "Für mehr menschliche Akzeptanz" gewählt, wär ja alles gut. Man kann jemanden "menschlich akzeptieren" und ihn dennoch auffordern, seine Haltung zu ändern. Aber man kann doch nicht öffentlich dokumentieren, dass etwas bestimmtes nicht zu tolerieren sei, und sich dabei ein Schild "Mehr Toleranz!" umhängen. Wären die Demonstranten toleranter, dürften sie ja nicht demonstrieren. ;D


Ich finde übrigens, dass die Kommentare in diesem Thread sehr schön eine weitere "Freiheit" demonstrieren: die Freiheit, die wir alle haben, Texte ganz unterschiedlich zu empfinden und zu bewerten. Schön.   :D

Lieben Gruß
Lutz

Miraculus

  • Gast
Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #12 am: 26. Mär 2007, 11:46 Uhr »
Hallo Lutz,

jetzt versthe ich. Zuerst hatte ich gedacht, Du hättest die zeilen mißinterpretiert, aber offenbar störst Du Dich an ihrem Inhalt. Und das ist letzlich Geschmacksfrage.

Zitat
"- Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen,
anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts neues zu wagen. "

Und die Formulierung "anstatt immer nur" hat nun mal einen negativ bewertenden Beigeschmack - Folge davon: das eine ist angeblich schlecht, das andere ist gut.


Zitat
Ist die Freiheit, immer nur auf Nummer sicher zu gehen, eine "schlechtere Freiheit?"   :)

Hier ist m.E. keine Freiheit gemeint, sondern eine Unfreiheit: Immer auf Nummer sicher gehen zu müssen - z.B- aus Angst.
Und für mich ist das in der Tat nicht positiv, sondern "verbesserbar".

Zitat
Nicht? Was bedeutet es denn dann? "tolerare" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "erleiden, erdulden".
Entweder ich erleide und erdulde etwas, oder ich setze mich dafür ein, dass ich es nicht mehr erleiden und erdulden muss. Beides gleichzeitig geht doch nicht. Oder die behauptete Toleranz wäre eben doch nur inhaltslos und scheinheilig vorgeschoben.

Für mich heißt Toleranz (etwas zugespitzt): Jemand hat eine andere Meinung, aber ich schlage ihm dennoch nicht den Schädel ein.  :)
Und solange eine Demonstration nur ein Zeichen gegen etwas setzen soll, und trotzdem bereit ist, es zu ertragen, ist das für mich schon olerant.
Aber wenn Du bei diesem Begriff "Toleranz" andere Akzente setzt, dann schlage ich Dir deshalb nicht den Schädel ein, heißt, ich toleriere es.  ;D

LG Miraculus

Offline Lutz

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Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #13 am: 26. Mär 2007, 14:24 Uhr »
Hallo Miraculus,

Zitat
Immer auf Nummer sicher gehen zu müssen...

habe mir mal das englische Original rausgesucht. Und wie sollte es anders sein? Dort steht - jedenfalls nach meiner Lesart - ganz was anderes:

"The FREEDOM to take risks in your own behalf, instead of choosing to be only "secure" and not rocking the boat."

Ein "immer" steht da schon mal gar nicht drin und das "nur" bezieht sich nicht auf das, was man denn sonst vielleicht tut, sondern bezeichnet einzig eine konkrete Entscheidung, bei der eine Variante "nur sicher" ist - das ist ja ganz was anders:

"Die FREIHEIT, in eigener Verantwortung Risiken einzugehen, statt sich dafür zu entscheiden, nur auf "Sicherheit" bedacht zu sein und das Boot nicht auch mal zum Schaukeln zu bringen (frei übersetzt: das Ruder nicht auch mal selbst in die Hand zu nehmen).

Und in so einer Schreibart mit FREIHEIT fett geschrieben wird eben auch deutlich, dass sie ja gar nichts dagegen sagen will, wenn man sich für eine sichere Variante entscheidet - man solle aber wenigstens die Freiheit haben, sich auch anders entscheiden zu können. Das "Abfällige" in der einen Variante kommt ja im Original gar nicht vor. Und das würde dann auch der überkritische Lutz unterschreiben.  :)

Zitat
Für mich heißt Toleranz (etwas zugespitzt): Jemand hat eine andere Meinung, aber ich schlage ihm dennoch nicht den Schädel ein.  :)

Na dann bist du ja (fast) ausschließlich nur von toleranten Menschen umgeben. Schön!  ;D

Lieben Gruß
Lutz

Barbara

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Re: Die fünf Freiheiten der Virginia Satir
« Antwort #14 am: 26. Mär 2007, 17:09 Uhr »
Na dann bist du ja (fast) ausschließlich nur von toleranten Menschen umgeben. Schön!  ;D

*hüstel  ;D ;)

 

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