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Autor Thema: "Wegnicken" der Klienten  (Gelesen 68608 mal)

Offline stebuen

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #15 am: 11. Jun 2007, 21:14 Uhr »
.. wie kommt es dann, dass Sie z.B. auf meine einfache Frage direkt an das UB gestellt "ob es mich hört und verstehen kann" mit der Bitte nach einem im Vorfeld vereinbarten Zeichen - z.B. Fingerlevitation - gar nicht reagieren und kein Zeichen geben?

Ich hätte zwar die Möglichkeit während der gesamten Hypnosesitzung eine Armkatelepsie machen zu lassen - machte ich auch schon ist aber meist doch unbequem für die Klienten - um zu sehen ob diese bestehen bleibt.

Auch auf den Befehl zur Fraktionierung der Hypnose kam keine Reaktion, wie kann das UB mich das noch hören?

Danke und LG

Stefan

Offline Lutz

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #16 am: 11. Jun 2007, 23:17 Uhr »
Hallo Stefan,

hattest du denn vorher getestet, ob Fingersignale (ideomotorische Bewegungen) bei diesen Leuten als Antwort überhaupt funktionieren? Bei manchen klappt sowas sowieso nicht.

Damit eine Kommunikation mit dem UB geschehen kann, muss dieses "kooperativ" sein, also "Lust" dazu haben. Diese Lust könntest du mit deinen Fragen abgewürgt haben, denn:

- Die Frage, ob dich das UB hören und verstehen kann, ist eine "fiese" Frage, denn die einzig mögliche Antwort wäre "Ja", ein "Nein" macht ja keinen Sinn;

- Ein UB kann dich sowieso immer hören und verstehen (auch im Schlaf, in Narkose pp.).

Eine kontinuierliche Armlevitation würde dir auch keine Gewissheit bringen, denn einschlafen kann man wohl auch mit erhobenem Arm.
Was meinst du mit "Befehl zur Fraktionierung"?

Lieben Gruß
Lutz

Offline Susanne

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #17 am: 12. Jun 2007, 08:44 Uhr »
Was immer sehr gut klappt bei Kandidaten die so tief weg sind, dass man meint, sie schliefen:

"Und du merkst, dass es Zeit wird zurück zu kommen ins Hier und Jetzt, und in diesen Raum ...
wie nach einem erholsamen Schlaf zu erwachen ... "

usw. usf. ich mache Angebote des Aufwachens, sich Zurückorientierens und begleite diese dann durch Angebote auf der körperlichen Ebene.

Beginnend mit leichten Bewegungen der Zehen und oder Finger, die übergehen in Dehnen und Strecken, wie nach einem Mittagsschläfchen.

Die verbalen Angebote unterstütze ich dann durch motorische "Angebote", will heißen, ich dehne und strecke mich selbst während ich die Aufwach- und Rückorientierungsangebote formuliere.

Manchmal dauert es ein paar Sekunden, bis der Klient darauf eingeht ... aber das ist ja ok, er/sie soll das Tempo ja selbst bestimmen können.
"Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen."
(Goethe)

Offline stebuen

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #18 am: 16. Jun 2007, 16:35 Uhr »
Hallo Lutz,
ja - ideomotirische Signale hatten zuvor funktioniert. Dann nicht mehr.

Fraktionierung:
Ich vereinbare bereits bei der Hypnosevertiefung mittels eines "Befehls" z.B. wenn ich dich währens der Hypnose an deiner Schulter berühre öffnest Du deine Augen .... und wenn ich dich an deiner Stirn berühre sinkst Du noch tiefer als zuvor. Fraktionierungsbefehl funktioniert dann immer während der Hypnose und ist absolut super zur Vertiefung geeignet.

LG

Stefan

Offline Lutz

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #19 am: 16. Jun 2007, 17:24 Uhr »
Hallo Stefan,

Zitat
ideomotirische Signale hatten zuvor funktioniert. Dann nicht mehr.

dann lag es vielleicht wirklich an den Fragen...  :ratlos:

Zitat
...wenn ich dich währens der Hypnose an deiner Schulter berühre öffnest Du deine Augen .... und wenn ich dich an deiner Stirn berühre sinkst Du noch tiefer als zuvor.

Hast du das von einem Showhypnotiseur?  ;D
Das ist keine Fraktionierung. Ein "Öffnen der Augen" ist ein Öffnen der Augen, mehr nicht. Man könnte auch suggerieren: "Und wenn du deine Augen nun öffnest, kannst du dabei noch tiefer in diesen angenehmen Zustand sinken."

Fraktionierung meint, dass man einen Trancezustand mindestens weitgehend wieder aufhebt und dann von neuem beginnt.
Das wiederum soll nicht heißen, dass man sowas, wie du es tust, nicht tun sollte, es ist nur halt keine Fraktionierung im eigentlichen Sinne.  ;)

Lieben Gruß
Lutz

Offline Sunny

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #20 am: 17. Jun 2007, 13:37 Uhr »
Hallo Lutz,

Fraktionierung meint, dass man einen Trancezustand mindestens weitgehend wieder aufhebt und dann von neuem beginnt.
Das wiederum soll nicht heißen, dass man sowas, wie du es tust, nicht tun sollte, es ist nur halt keine Fraktionierung im eigentlichen Sinne.  ;)
Hast du das von einem klinischen Hypnotiseur?  ;D

Soweit ich weiß, hat das Fraktionieren Dave Elman entdeckt/ entwickelt. (Lasse mich gerne eines besseren belehren)
Ich finde leider die Quellenangabe dazu nicht mehr. Er war bei einem Kollegen, der feststellte, dass nach jeder Sitzung (in einem monatlichen/ wöchentlichen Turnus) die Trance mit jeder Sitzung immer tiefer wurde. Daraufhin kam Elman auf die Idee, die Zeiträume zwischen den Sitzungen immer weiter zu verkürzen. Das kürzestmögliche Intervall stellt das Öffnen und Schließen der Augen dar.

Die zweite Variante die ich nutze ist die von dir beschriebene: "...Öffnest deine Augen und bleibst dabei in diesem entspannten Zustand. Wenn ich (beliebiger Auslöser) ist das für dich das Zeichen die Augen zu schließen und tiefer zu gehen als jemals zuvor..."

Beides in der Einleitung kombiniert reicht aus, um (wenn gewünscht, bisher jeden) Probanden binnen 3-4 Minuten in eine (formal) tiefe Trance (Aron 4/ Amnesie/ Zahlen vergessen) zu bringen.


Sunny

Offline Lutz

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #21 am: 17. Jun 2007, 18:27 Uhr »
Hallo Sunny,

wo ich das ursprünglich herhabe, kann ich dir gar nicht sagen, in der Literatur ist diese Bedeutung aber wohl unumstritten. Ich hab aus Anlass deines Beitrags jetzt mal bei Kossak nachgeguckt, der schreibt in seinem "Lehrbuch Hypnose" auf S. 129:

7.3.2.2 Die fraktionierte Hypnose

Oskar Vogt, der 1898 das private "Institut für Hypnotismus" in Berlin gründete, entwickelte besonders für schwer Hypnotisierbare die fraktionierte Methode, die von seinem Assistenten Brodmann (1897, 1889, 1902) beschrieben wurde und von ihm auch den Namen erhielt.
Grundprinzip der Methode ist, den Patienten wiederholt zu entspannen (benutzt wird in der klassischen Form die Instruktion mit der Fixation der Fingerspitze) und ihn nach kurzer Zeit wieder aufzuwecken - bei jeweils unvollständiger Rücknahme der Hypnose. In den Zwischenphasen wird das Therapiegespräch fortgesetzt und der Patient berichtet über seine Entspannungs-/Hypnoseerfahrungen.


Was hier nun "Aufwecken ohne Rücknahme der Hypnose" genau sein soll, sei mal dahingestellt, aber das Typische an der Fixation ist eben, dass der Induktionsvorgang mit einem Gespräch (Feedback) unterbrochen wird. Ein bloßes Öffnen der Augen ist keine "Fraktionierung".  ;)

Lieben Gruß
Lutz

Sandy

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #22 am: 17. Jun 2007, 18:31 Uhr »
Ich habe diese Art der Induktion selber gelernt und am Anfang sehr oft mit meinen Klienten gemacht. Bis, ja bis ich bei einem Seminar bei mir selber merkte, diese Art der Vertiefung holt mich eher raus aus der Trance. Manchen kann man allerdings direkt ansehen, wie sie mit jedem Mal "aufwachen" und vertiefen mehr in sich zusammensacken ....

Ich stehe also nicht mehr hinter dieser Art der Vertiefung und lasse sie vollkommen weg.

Offline RalfGabler

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #23 am: 18. Jun 2007, 07:36 Uhr »
Hallo,

vielleicht ein Tipp: Auch „scheinbares” Aufwecken, lässt sich perfekt zum Vertiefen nutzen.

„… hörst du meine Stimme und KOMMST ZURÜCK (kleine Pause), in diesen wundervollen Entspannungszustand …”

Der Patient bleibt in Trance, wird aber kurz vom Therapeuten im „regulären” (logischen) Ablauf gestört, um ihn durch diese Störung noch etwas intensiver zu „trancen” (tolles Wort!).

Ciao Ralf

Offline Sunny

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #24 am: 18. Jun 2007, 07:55 Uhr »
7.3.2.2 Die fraktionierte Hypnose

Hallo Lutz,

vielen lieben Dank für die Füllung meiner Bildungslücke.  :)

Sunny

Offline stebuen

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #25 am: 20. Jun 2007, 12:42 Uhr »
Hallo,
ich hatte mit der Technik, meine Klienten durch ein "aufwecken" bereits während der Vertiefungsphase und ein sofortiges "wiedervertiefen" gute Erfolge - und recht schnell tiefe Trancezustände erreicht.

Hier hatte ich offensichtlich eher die Schwierigkeit, dass meine Klienten zu tief "sanken" oder so, und dann nicht mehr reagierten auf meine Worte.

Ich selbst hatte diese Technik bei einem seit Jahren erfolgreich praktizierenden Hypnotiseur erleben können und kam dadurch ebenfalls tiefer in Trance als je zuvor und habe das als ein supertolles Erlebnis abgspeichert.

Ich habe das so ähnlich auch in meinem Hypnoseseminar gelernt. Fraktionierung zur Vertiefung.

LG
Stefan

Miraculus

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #26 am: 26. Jul 2007, 06:44 Uhr »
Hallo Lutz,

Fraktionierung meint, dass man einen Trancezustand mindestens weitgehend wieder aufhebt und dann von neuem beginnt.
Das wiederum soll nicht heißen, dass man sowas, wie du es tust, nicht tun sollte, es ist nur halt keine Fraktionierung im eigentlichen Sinne.  ;)
Hast du das von einem klinischen Hypnotiseur?  ;D

Soweit ich weiß, hat das Fraktionieren Dave Elman entdeckt/ entwickelt. (Lasse mich gerne eines besseren belehren)
Ich finde leider die Quellenangabe dazu nicht mehr. Er war bei einem Kollegen, der feststellte, dass nach jeder Sitzung (in einem monatlichen/ wöchentlichen Turnus) die Trance mit jeder Sitzung immer tiefer wurde. Daraufhin kam Elman auf die Idee, die Zeiträume zwischen den Sitzungen immer weiter zu verkürzen. Das kürzestmögliche Intervall stellt das Öffnen und Schließen der Augen dar.

Die zweite Variante die ich nutze ist die von dir beschriebene: "...Öffnest deine Augen und bleibst dabei in diesem entspannten Zustand. Wenn ich (beliebiger Auslöser) ist das für dich das Zeichen die Augen zu schließen und tiefer zu gehen als jemals zuvor..."

Beides in der Einleitung kombiniert reicht aus, um (wenn gewünscht, bisher jeden) Probanden binnen 3-4 Minuten in eine (formal) tiefe Trance (Aron 4/ Amnesie/ Zahlen vergessen) zu bringen.


Sunny

Hallo Sunny und co.,

ein paar geschichtliche und sachliche Anmerkungen würde ich noch gerne nachtragen.  :)
die Entdeckung der Fraktionierung haben sich Elman und auch Erickson zugeschrieben, aber tatsächlich stammt sie, wie Lutz belegt hat, von Vogt und Brodmann.
Vogt, ein Lehrer von J.H. Schultz, dem Erfinder des Autogenen Trainings, war übrigens wohl ein wirklich guter Hypnotiseur; und er bevorzugte schon damals einen kooperativen, nicht-autoritären Stil.

Zitat
Er war bei einem Kollegen, der feststellte, dass nach jeder Sitzung (in einem monatlichen/ wöchentlichen Turnus) die Trance mit jeder Sitzung immer tiefer wurde.
Das war Bernheim (bei dem Elman aber nicht persönlich war, wäre schon zeitlich schwierig gewesen).
We sich für Historisches interessiert, der sei auf http://www.hypnose-kikh.de/page.php?id=57 verwiesen. Ab Sall 6 wird es langsam modern, und am Ende kommen Erickson und ein paar esperimentelle Psychologen.

Zitat
Beides in der Einleitung kombiniert reicht aus, um (wenn gewünscht, bisher jeden) Probanden binnen 3-4 Minuten in eine (formal) tiefe Trance (Aron 4/ Amnesie/ Zahlen vergessen) zu bringen.
Ich nehme an, daß aber auch Du nach Elman vorgehst und eine gewisse Zeit für die Entwicklung der Amnesie läßt, und diese nicht einfach mit einem einzigen Satz suggerierst, um sie sofort zu testen?

Die Effektivität der Elman-Methode hat m.E. nicht viel mit dem Öffnen und Schließen der Augen zu tun. Hauptsache scheint mir zu sein, daß der Entwicklung einer Amnesie eine gewisse Zeit gegeben wird, und diese, wenn man so sagen kann, "stufenweise" suggeriert wird. Dabei helfen die geschlossenen Augen, und auch das widerholte Öffnen und Schließen selbiger. Letzteres vermutlich aber hauptsächlich deshalb, weil es allgemein günstig ist, wenn der Hypnotisierte auf Suggestion hin mehrere Dinge unwillkürlich oder auch willkürlich macht, da dies die Bereitschaft für hypnotische Reaktionen erhöht.

Das Öffnen und Schließen der Augen an sich ist dagegen unnötig.
Es gibt variierte Versionen der Elman-Einleitung, z.B. die Elman-Banyan-Induktion, wo der Hypnotisand überhaupt nicht die Augen öffnet, sondern, wie in diesem Fall, nur nachprüft, daß sie gut entspannt sind und sich daher nicht mehe öffnen lassen.
(Beschreibung http://www.banyanhypnosismall.com/catalog/index.php?main_page=document_general_info&products_id=127 unten auf dieser Seite; leider auf englisch).
Banyan behauptet, daß das in der Effektivität keinen Unterschied mache; und obwohl ich das nun nicht etwa systematisch überprüft habe, glaube ich ihm.  ;)

Zitat Lutz:

Zitat
Was hier nun "Aufwecken ohne Rücknahme der Hypnose" genau sein soll, sei mal dahingestellt, aber das Typische an der Fixation ist eben, dass der Induktionsvorgang mit einem Gespräch (Feedback) unterbrochen wird. Ein bloßes Öffnen der Augen ist keine "Fraktionierung".  ;)


Währed einer solchen unvollständigen, oder gerne auch vollständigen Rücknahme, besteht m.E. voller Rapport und unverminderte Suggestibilität; v.a. dann, wenn die hypnotisierte Person erwartet, daß es noch weitergeht.
Wenn man Trance daher weit genug faßt, dann kann man sagen, daß die ganze Zeit Trance besteht und sogar noch intensiviert wird. Wenn man z.B. fünfmal fraktioniert, dann ist m.E. mit Sicherheit die Reagibilität während der vierten Rücknahme größer als während der ersten Induktionsphase.
Es liegt natürlich sprachlich ein Problem darin zu sagen, daß der Hypnotisand direkt nach einer Trance-Rücknahmephase tiefer in Trance ist als während einer Vertiefungsphase. (Jedenfalls ist er irgendwie "tiefer" hypnotisiert.) Man müsste hier von "Trance" in einem doppelten Sinne sprechen: Einmal auf den erlebbaren, qualitativ veränderten Bewußtseinszustand abzielend, das andere mal auf den wenigstens "auf den ersten Blick" normalen Zustand, der sich nur durch Rapport und hypnotische Reaktionsbereitschaft uauszeichnet.
Welchen Weg man da sprachlich nehmen will, daß auch während einer partiellen oder vollständigen Rücknahme, oder auch ganz nach Ende (oder auch vor Beginn) erhöhte Suggestibilität besteht, und man wenigstens während des Bestehens einer Pause in der Trance, mit Auusicht auf baldige Fortsetzung, von Hypnose sprechen kann, scheint mir auf der Hand zu leigen.

LG Miraculus

Offline Sunny

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #27 am: 26. Jul 2007, 08:23 Uhr »
Hallo Miraculus,

danke für die Ergänzungen zum korrekten Entwicklungsverlauf der Fraktionierung.  So wie ich im Allgemeinen mal Danke sagen möchte für deine Ausführungen. Ich habe dadurch schon sehr viel gelernt!  :) Und mir wohl so manches Buch erspart.  ;D

Zitat
Zitat
Beides in der Einleitung kombiniert reicht aus, um (wenn gewünscht, bisher jeden) Probanden binnen 3-4 Minuten in eine (formal) tiefe Trance (Aron 4/ Amnesie/ Zahlen vergessen) zu bringen.
Ich nehme an, daß aber auch Du nach Elman vorgehst und eine gewisse Zeit für die Entwicklung der Amnesie läßt, und diese nicht einfach mit einem einzigen Satz suggerierst, um sie sofort zu testen?
Ja, ich nutze im Kern das Original nach Elman:

Jetzt lass mich dir zeigen, wie man geistig entspannt.

Ich werde dich gleich bitten, langsam laut von 100 rückwärts zu zählen (oder nach Banyan 1, 2, 3, 4, 5 ...) . Nach jeder Zahl sagst du die Worte „tiefer entspannt“.

Hierin liegt nun das Geheimnis der geistigen Entspannung, indem du mit jeder Zahl die du aussprichst, deine geistige Entspannung & Gelöstheit verdoppelst. Mit jeder Zahl die du aussprichst, lasse die geistige Entspannung sich verdoppeln. Wenn du das so machst, dann wird beim Erreichen der Zahl 96, oder möglicherweise vorher, dein Geist so entspannt sein, wird dein Geist so gelöst sein, dass die Zahlen die danach kämen aus deinem Kopf verschwunden sind. Es werden einfach keine weiteren Zahlen mehr da sein.

In Ordnung, fang’ an zu zählen:

100 ... tiefer entspannt ... diese Zahlen werden verschwinden wenn du es ihnen gestattest ...

99 ... tiefer entspannt ... erlaube es all den Zahlen zu verschwinden ...

usw.


Zitat
Die Effektivität der Elman-Methode hat m.E. nicht viel mit dem Öffnen und Schließen der Augen zu tun.
(...)
Das Öffnen und Schließen der Augen an sich ist dagegen unnötig.
Es gibt variierte Versionen der Elman-Einleitung, z.B. die Elman-Banyan-Induktion, wo der Hypnotisand überhaupt nicht die Augen öffnet, sondern, wie in diesem Fall, nur nachprüft, daß sie gut entspannt sind und sich daher nicht mehe öffnen lassen.
Ich habe beide Varianten schon getestet. Konnte keine Unterschiede feststellen. Mir persönlich gefällt das Öffnen und Schließen der Augen besser. Diese Version auf mp3 benutzt hat übrigens zur Folge, dass viele beim 2. oder 3. Öffnen gar keine Lust mehr dazu haben.  ;D ;)

Bei Banyan dienen die Katalepsietests der Augen zudem als s.g. Convincer. Quasi um dem Klienten zu "beweisen" dass er in Trance ist.


Sunny

Miraculus

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #28 am: 27. Jul 2007, 12:44 Uhr »
Hallo Sunny,

ich weiß nicht recht, was ich jetzt antworten soll.  :rotwerd:


LG Miraculus

Offline Rouven M. Siegler

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Re: "Wegnicken" der Klienten
« Antwort #29 am: 03. Dez 2007, 19:06 Uhr »
Hallo,
vielleicht ein Tipp: Auch „scheinbares” Aufwecken, lässt sich perfekt zum Vertiefen nutzen.
„… hörst du meine Stimme und KOMMST ZURÜCK (kleine Pause), in diesen wundervollen Entspannungszustand …”
Der Patient bleibt in Trance, wird aber kurz vom Therapeuten im „regulären” (logischen) Ablauf gestört, um ihn durch diese Störung noch etwas intensiver zu „trancen” (tolles Wort!).
Ciao Ralf

Ein alter Post, aber immerhin wieder was nettes gelernt.
Sollte öfters mal die ollen Dinger durchleuchten!

Viele Grüße
Rouven
Rouven M. Siegler - innergaming.de
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