Hallo Miraculus,Zitat von: Miraculus am 26. Aug 2007, 19:11 UhrUnd wie wäre es z.B. wenn das geltende Recht, wie bei uns bis 1970, vorschreibt, daß Eltern, die es in ihrem volljährigen Sohn gestatten, daß seine volljährige Freundin bei ihm im Zimmer übernachtet dafür zwischen einem halben Jahr und fünf Jahren Freiheitsentzug bekommen? verstehe ich dich jetzt richtig, das Gesetz gibt es nicht mehr?Lieben GrußBarbara
Und wie wäre es z.B. wenn das geltende Recht, wie bei uns bis 1970, vorschreibt, daß Eltern, die es in ihrem volljährigen Sohn gestatten, daß seine volljährige Freundin bei ihm im Zimmer übernachtet dafür zwischen einem halben Jahr und fünf Jahren Freiheitsentzug bekommen?
Aus deinen Beiträgen könnte man ableiten, dass es in Großbritannien legal "Laientherapeuten" gäbe, von denen du immer wieder sprichst. Das ist aber so meines Wissens natürlich nicht der Fall.
Und 1 Std. auf der HP von Heap hat mich auch nirgends lesen lassen, dass der sich für eine Therapie(!) durch Laien ausspräche.
Das klingt für mich fast so als wollest Du sagen, daß eine allgemeine Freiheit des Heilens nicht nur unangemessen, sondern absurd [...] wäre.
In so einem Staat zu fordern, dass nun ausgerechnet Heilmaßnahmen von jedem durchgeführt werden dürfen, ist für mich absurd.
Hallo zusammen,@ Barbara und Sandy: Ich hatte Euch so (miß)verstanden, daß ihr der Meinung seid, daß Gesetze so etwas wie eine moralische Verbindlichkeit haben, und zwar unabhängig davon, ob sie gerecht oder unsinnig sind. An dem Beispiel wollte ich klarmachen, daß das so nicht sein kann.Daß man faktisch gezwungen ist sich an strafbewehrte Gesetze zu halten, wenn man nicht das Risiko eingehen will, bestraft zu werden ist ja ohnehin selbstverständlich.Ich denke, daß die allermeisten Menschen sich an Verordnungen und Gesetze halten, weil sie diese für sinnvoll halten oder eine Strafe befürchten. Wie wäre es sonst zu erklären, daß fast jeder schon mal bei Rot über die Straße gegangen ist, wenn weit und breit kein Auto war?Man hielt es nicht für sinnvoll, sich an das Recht zu halten, und man hatte keine Angst vor Strafe....LG Miraculus
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum Du Dich mit Händen und Füßen gegen ein Rahmengesetzt fürs Heilen wehrst. Egal wieviel Links Du uns zum Lesen gibst, egal wie es in England ist. Was interessiert mich hier englands Gesetztgebung? Ich lebe hier u. hier will ich mich nicht strafbar machen, in dem ich heile ... in dem ich offiziell schwer Kranke heile ....
(Thain hat ein 'LCCH Practitioner Diploma' - ich hab jetzt nicht nachgeguckt, was das ist und ob er das für seine Tätigkeit braucht. Vielleicht hätte er in Deutschland den HP Psych?
Wenn du dir deine Haare schneiden lässt, kannst du darauf vertrauen, dass der Haarschneider eine mehrjährige Ausbildung mit Prüfung hinter sich gebracht hat, obwohl Millionen andere auch mit einer Schere umgehen können.
Wenn du ein Taxi anhältst, kannst du darauf vertrauen, dass der Fahrer eine besondere Prüfung absolviert und in besonderem Maße für diese Dienstleistung qualifiziert ist - obwohl dich Millionen andere auch mitnehmen könnten.
weder auf der HP von Thain (da funktionierten allerdings gerade einige Links nicht) noch in dem von dir übersetzten Zitat finde ich einen Hinweis darauf, dass a) Laientherapie in GB generell legal sei oder b) empfohlen werde.
Aber da werden wir uns auch in diesem Thread nicht einig werden...
ZitatWenn du dir deine Haare schneiden lässt, kannst du darauf vertrauen, dass der Haarschneider eine mehrjährige Ausbildung mit Prüfung hinter sich gebracht hat, obwohl Millionen andere auch mit einer Schere umgehen können.Unddas ist fragwürdig genug.
Wenn jemand der Auffassung ist, daß er selbst entscheiden kann, ob er im Falle gesundheitlicher Probleme eine bestimmte Person um hilfe bittet, und dies auch tut: Soll er dann als Krimineller gelten?
Ist dieser Wunsch wirklich anmaßend, ungehörig, oder gar "absurd"?
Ist die Wahrscheinlichkeit, durch einen Heiler ohne Prüfung geschädigt zu werden, wirklich so viel größer...gerade im Fall der Psychotherapie?
ZitatWenn jemand der Auffassung ist, daß er selbst entscheiden kann, ob er im Falle gesundheitlicher Probleme eine bestimmte Person um hilfe bittet, und dies auch tut: Soll er dann als Krimineller gelten?Nein. Und das HPG richtet sich ja auch gar nicht an den Hilfesuchenden.
Deinen Wunsch nach freier Therapeutenwahl für dich habe ich nirgends als absurd bezeichnet. Eine "allgemeine Freiheit des Heilens" wäre für mich absurd.
Ich weiß nicht, ob du dir wirklich die Folgen eines Wegfalls des HPGs vergegenwärtigst. Vielleicht oder wahrscheinlich hast du dabei im Auge, dass jemand auch alternativ oder ergänzend zu einem Heiler gehen können soll. Und das wäre in der Tat möglich, wenn das HPG ersatzlos gestrichen würde. Was würde dann aber noch geschehen? Jeder Trampel dürfte jede Therapieform anbieten, wohin soll das führen?Ich habe vor ein paar Tagen nachts in eine dieser tollen "Astro-Sendungen" hineingeschaut und stieß dabei auf eine "Dame", die gerade erzählte, sie würde mit ihren Karten die wahren Gründe von Süchten wie z.B. Drogen- oder Alkoholsucht ermitteln und den Anrufern dann eine "Frequenz" mitgeben, die ihre Süchte heilen würde. Das würde aber nicht live im Fernsehen geschehen, sondern bei einem 'privaten' Anruf. Und prompt klingelt das Studiotelefon und dran ist eine Frau, die später erzählen wird, dass sie in einer betreuten Wohngruppe wohnt. Aber zunächst mal ist sie besoffen und will von der "Dame" die Gründe ihrer Alkoholsucht wissen und geheilt werden - ganz großes Kino das!
Was würde denn passieren, wenn sowas legal würde? Tausende würden sich auf Kranke stürzen und ihnen die Kohle aus der Tasche ziehen und ihnen gegen Geld Hoffnung machen. Krebs, HIV? Kommen Sie zu mir, ich behandele ihre Ursachen im letzten Leben! Querschnittslähmung, Wachkoma? Meine Engel werden helfen (50,- EUR Aufschlag für Behandlungen in Krankenhäusern, 100 EUR Aufschlag für Behandlungen auf Intensivstationen)! Holla, die Waldfee, das würde bestimmt lustig!
Und ich finde ein HPG Gesetzt moralisch richtig. Es geht einfach nicht an, dass jeder Hannefranz meint, heilen zu können u. dürfen. Dies auch praktiziert und evtl. Menschen damit ins Unglück stürzt.
Es geht einfach nicht an, dass jeder Hannefranz meint, heilen zu können u. dürfen.
Deswegen auch mein fett geschriebenes "Therapie": in England ist man ergänzenden Methoden z.B. mit 'Heilern' ggü. aufgeschlossen, aber man ist doch nicht dafür, dass Laien genau die Therapien durchführen sollen, die dort von Ärzten/Psychologen pp. vorgenommen werden. Sie sollen (und dürfen) mit anderen Mitteln am Patienten arbeiten.
Es möge wegen des Fehlens unmittelbar folgender Antworten nicht übersehenwerden, daß ich jetzt drei neue Beiträge zum Thema verfaßt habe:
Ich wette, daß die Dame, nun Heilpraktikerin, nicht einen Milimeter von ihren Behauptungen abrücckt. Warum sollte sie auch?
Wer es für "absurd" hält, daß potentielle Patienten und Behandler in gegenseitigem Konsens selbst entscheiden können, ob der eine den anderen behandelt,
Du bist dagegen, ich z.B. bin dafür - können wir es nicht einfach dabei belassen?
ZitatIch wette, daß die Dame, nun Heilpraktikerin, nicht einen Milimeter von ihren Behauptungen abrücckt. Warum sollte sie auch?Z.B. deshalb, weil sie als Heilprakterin wüsste, dass sie mit ihrem Vorgehen im Fernsehen und ihrer angekündigten Intervention gleich mehrfach gegen das Heilmittelwerbegesetz verstoßen hat.
ZitatWer es für "absurd" hält, daß potentielle Patienten und Behandler in gegenseitigem Konsens selbst entscheiden können, ob der eine den anderen behandelt,Ich überlege gerade, ob es nicht auch irgendwann absurd wird, wenn man immer wieder falsch zitiert wird...
keine Sorge, mehr als 7000 Zeichen lassen sich nicht so einfach übersehen.
Und ob ein Facharzt wirklich keine Ahnung hat, können wir wohl eher nicht beurteilen.
Ein Arzt hat immerhin lange studiert ... ein HP seine Ausbildung gemacht ... u. man sollte davon ausgehen, dass er sein Fach versteht.
Gute oder schlechte gibts immer und überall.