Ich brauche Dringend Hilfe

[sabinebackes]

Hallo Ihr lieben,
Ich werde wahnsinnig ich bin so verunsichert das ich nicht mehr weiß was ich in einer Anzeige erwähnen darf  .
Schulstress Prüfungsangst sind das schon medizinische Begriffe  .
Ich hab echt das Gefühl ich texte mich um Kopf und kragen so wie ich mir das vorgestellt habe.
Kann mir jemand helfen bitte.


Sabine Backes

[Miraculus]

Hallo Sabine,

Schulstreß an sich ist keine Erkrankung, Prüfungsangst auch nicht.
Es kann sich allerdings um krankheitswertige Störungen handeln. Eine entsprechend ausgeprägte Prüfungsangst stellt z.B. eine soziale oder spezifische Phobie dar. http://www.angstinfo.org/Pruefungsangst.html
Du mußt - oder müsstest - also im Einzelfall entscheiden, ob es sich gemäß den psychiatrischen diagnostischen Standards um eine krankheitswertige Störung handelt.
Ohne erhebliches psychopatholog. Wissen dürfte das aber kaum gehen. Für die Praxis bleibt als Reaktion auf diese unbefriedigende rechtliche Situation wohl nur: Was ich  nicht weißt, macht mich nicht heiß.

LG Miraculus

[Lutz]

Hallo ihr,

@ Sabine:

also "wahnsinnig" geht wohl schon als medizinischer Begriff (im weitesten Sinne) durch. 
Aber ich denke, das brauchst du nicht werden.

Ich gehe also mal davon aus, dass du keine Heilberechtigung nach dem HPG hast und auch nicht vorhast, bei denjenigen Fällen tätig zu werden, bei denen sich die genannten Themen zu einer wie von Miraculus angesprochenen krankheitswertigen Störung ausgewachsen haben.

Für die verbleibenden Fälle, die deinem Verständnis nach rechtlich unbedenklich sind, kannst du deine Leistung ja "andersrum" beschreiben, indem du nicht das erwähnst, was du 'bekämpfen' möchtest, sondern das nennst, worauf du hinarbeitest, z.B.:

- motiviert in die Schule
- souverän Prüfungen meistern

oder so. Sicher fällt dir dazu noch Treffenderes ein.

Lieben Gruß
Lutz

[Miraculus]

Hallo zusammen,

@ Lutz:
Es ist sicherlich das "Klügste". Aber für die Praxis, also für die Zusammensetzung des Klientengutes, dürfte die Formulierung wohl nur einen geringen Unterschied ausmachen.
So oder so werden bei denjenigen, die wegen "Prüfungsangelegenheiten" zu einem Lebensberater kommen, viele sein, die eine spezifische oder soziale Phobie haben, entsprechend der angegebenen Kriterien (sehe Link oben).
Ich denke, das wird jeder einräumen.

@ Sabine:

Zum Schulstreß habe ich noch recherchiert und das gefunden:

http://www.gesundheitsprechstunde.ch/index.cfm?id=2752#4

Laut meinem Psychiatriebuch ist im Zusammenhang mit "Schulphobie" insbesondere auch an Angsterkrankungen, phobische Störungen sowie Depressionen zu denken.
Da solche Erkrankungen bei Jugendlichen und Kindern aber recht häufig sind, wird man in der Praxis auch recht oft damit konfrontiert sein, wenn man Kindern oder Jugendlichen mit Schul-Problemen hilft - egal man das in Anzeigen so benennt oder "positiv ausdrückt".

Bei der Depression ist zu beachten, daß - wenn ich richtig informiert bin - auch leichtere Depressionen mit relativ geringen Werten in den Meßskalen krankheitswertig sein können, und daß auch die Symptomatik des typischen Deprimiertseins keineswegs immer im sichtbar Vordergrund stehen und sofort erkennbar sein muß.
Schulstreß wäre pathologisch, wenn er mit krankheitswertigen Störungen verbunden ist, oder durch solche mitverursacht wird.
Dies ist mit Sicherheit nicht immer so, aber auch ganz sicher alles andere als selten.

Aber dies auch nur einigermaßen zuverlässig abzugrenzen ist dem Laien wohl kaum möglich. Auch hier dürfte es wieder darauf ankommen, wie man seine Tätigkeit nennt, und nicht darauf, was man tatsächlich tut.

LG Miraculus

[sabinebackes]

@Lutz

 gibt es Suggestionen gegen Wahnsinn    Witz !


 @ Miraculus

danke für die Tipps ,werde mich reinlesen .

[Miraculus]

Hallo Sabine,

Dir wird letztendlich nur eines bleiben:

-"Krasse" Fälle, bei denen auch dem Laien die Krankheitswertigkeit eindeutig ins Auge springt, ablehnen.
- Nicht den Eindruck erwecken, daß man Krankheiten heilt.
- Keine Diagnosen stellen.
- Sich mit anrüchigen Begriffen wie "Phobie" usw. zurückhalten.

Keineswegs alle Deiner Klienten werden wg. krankheitswertiger Probleme zu Dir kommen, aber ein erheblicher Teil.
Ohne profunde diagnostische Kompetenz wirst Du das aber in vielen Fällen nicht erkennen können.

Wenn Du es "geschickt" anstellst, wird man Dich wohl also in Ruhe lassen.
In meinen Augen ist es grotesk, aber anders geht es wohl nicht.

LG Miraculus

[MindCore]

Moinsen,

Es ist sicherlich das "Klügste". Aber für die Praxis, also für die Zusammensetzung des Klientengutes, dürfte die Formulierung wohl nur einen geringen Unterschied ausmachen.

-"Krasse" Fälle, bei denen auch dem Laien die Krankheitswertigkeit eindeutig ins Auge springt, ablehnen.
- Nicht den Eindruck erwecken, daß man Krankheiten heilt.
- Keine Diagnosen stellen.
- Sich mit anrüchigen Begriffen wie "Phobie" usw. zurückhalten.

@Miraculux: willst du etwas in deiner Anzeige ausflisten was du nicht tust oder leistest?  Also ich stimme da Lutz zu, Aussagen zu nutzen die positiv formulliert werden.

@Sabine: Wenn du gerne mit Kindern oder Jugendlichen arbeitest, dann biete doch Entspannungsreisen an!? Gerade jetzt wächst der Druck durch schulische Aktivitäten bei den Jugendlichen immer mehr an, sodass kaum noch Raum für "Enspannung" und "Ruhe" bleibt. Und dieser "Stress" kann sich bei dem einen oder anderen neg. auf seine schulischen Leistungen auswirken. Mach dir das doch zu nutze... 

Gruß
Eddie

[Miraculus]

Hallo Eddie,

@Miraculux: willst du etwas in deiner Anzeige ausflisten was du nicht tust oder leistest?  Also ich stimme da Lutz zu, Aussagen zu nutzen die positiv formulliert werden.

Wieso sollte ich etwas aufzählen, was ich nicht leiste?
Ich würde nur gerne aufzählen, was ich eben tatsächlich tun würde, wenn ich Lebensberater wäre.
Und praktisch jeder Lebensberater tut "es".

Oder kannst Du auch nur halbwegs zuverlässig ausschließen, daß ein Jugendlicher, der wegen Schulstreß kommt, nicht an einer Depression leidet, die damit bedeutend zusammenhängt? Nicht jede Depression ist leicht zu erkennen.
Oder an einer sozialen Phobe?
Oder spezifischen Phobien?
Oder Angststörungen?
Oder einer der zahlreichen Persönlichkeitsstörungen?
Oder..........?

Bei den Depressionen übersehen die Hausärzte z.B. die Hälfte(!), und dies, obwohl sie Verfahren wie die Hamilton-Depressionsskala zur Unterstützung haben.
Könntest Du das besser?
Ich nicht.
Und wieviele Depressionspatienten gibt es, und wie häufig haben scheinbar "normale" Probleme einen patholog. Hintergrund, auch wenn ein Laie es sicher oft nicht merkt, nicht mal merken KANN, selbst wenn er es möchte? Gerade bei leichteren, aber doch eindeutig krankheitswertigen psychischen Erkrankungen?
Wohlgemerkt, krankheitswertige psychische Störungen sind sehr häufig, und auch wenn der Laie einige Krankheiten erkennen kann - in vielen Fällen wird ihm eine Abgrenzung nicht annähernd möglich sein.

Oder könntest Du z.B. einigermaßen zuverlässig ausschließen, daß Dein Klient, der zu Dir kommt,  um endlich "souverän die Prüfung zu meistern", nicht an einer psychiatrischen Störung, z.B. an einer sozialen Phobie oder einer spezifischen Phobie oder sonst etwas leidet?

Dafür dürften z.B. die folgenden Kriterien schon mal nicht zusammen erfüllt sein:

- die betroffene Person sich durch die Angst und/oder ihr daraus resultierendes Verhalten beeinträchtigt fühlt
- die betroffene Person die Angst als übertrieben oder unangemessen empfindet
- Prüfungssituationen nahezu immer Angst auslösen
- Prüfungssituationen und/oder damit verbundene Themenbereiche (z.B. das Lernen für eine Prüfung) vermieden werden oder nur unter intensiver Angst ertragen werden.

In diesem einfachen Fall kann man es vielleicht als Laie noch halbwegs unterscheiden.
Aber mal Hand aufs Herz: Ein Lebensberater, der das wirklich ernst nimmt: Wieviele seiner Klienten, die mit seiner Hilfe die Prüfung souverän meistern wollen, wird er dann fortschicken müssen, wenn er nur diejenigen nimmt, bei denen er sich einigermaßen sicher sein kann, daß diese Bedingungen nicht erfüllt sind?
Ganz sicher nicht viele....


LG Miraculus

[Lutz]

Hallo Miraculus,

ich hatte "befürchtet", dass du die Eingangsfrage dieses Threads nach einer Formulierungshilfe zum Anlass nehmen würdest um zu schreiben, was du geschrieben hast. Und da deine Bemerkungen mehrfach um meinen Formulierungsvorschlag kreisen, steige ich auch kurz darauf ein:

Wo bitte steht, dass man ohne Heilberechtigung einem (angenommenen) psychisch Kranken nicht helfen darf, eine Prüfung zu meistern?

Wenn man schon rechtliche Dinge mit der Lupe betrachtet, was ja durchaus zulässig und oft auch ratsam ist (und was ich selbst gelegentlich auch gern tue), dann muss man aber auch akribisch mit der Materie umgehen, denke ich. Und im Heilpraktikergesetz (HPG) steht nirgends drin, dass man Kranken nicht helfen dürfe, da steht ganz was anderes drin, nämlich dass man die Krankheit nicht behandeln dürfe (grob zitiert).

Und diesen kleinen aber rechtlich erheblichen Unterschied sollten Lebensberater / Coaches pp. tatsächlich verinnerlichen: die Zielrichtung des Handelns.

Wenn ich in einer Anzeige anbiete "Stottern mit Hypnose bekämpfen", dann setze ich mich der großen Gefahr aus, wegen des HPG belangt zu werden. Aber wer will mir verbieten, solche Kurse anzubieten: "Hypnotische Prüfungsvorbereitung für Stotterer"?

Bei deiner rechtlichen Würdigung beschränkst du dich allein darauf festzustellen, dass viele Leute (unerkannt) "krank" seien. Und damit ist für dich offenbar der Lolli gelutscht, also verstoßen Lebensberater gegen das HPG. Aber dieses verbietet gar keine generelle "Hilfestellung für Kranke".

Es wäre ja auch aberwitzig anzunehmen, dass z.B. ein Fahrlehrer einen gesunden Kandidaten fachlich und psychologisch auf die Fahrprüfung vorbereiten dürfe, im Falle eines psychisch Kranken damit aber gegen das HPG verstieße. Dann müssten wir auch alle Trainer im Behindertensport belangen. 

Aber wir sollten uns hier in diesem Thread bitte auf Sabines Anliegen nach rechtlich unbedenklichen Formulierungen beschränken. Eine Diskussion darüber, ob Lebensberater nicht alle Verbrecher sind, können wir dann ja in einem anderen Thread weiterführen. 

Lieben Gruß
Lutz

[sabinebackes]

@Sabine: Wenn du gerne mit Kindern oder Jugendlichen arbeitest, dann biete doch Entspannungsreisen an!? Gerade jetzt wächst der Druck durch schulische Aktivitäten bei den Jugendlichen immer mehr an, sodass kaum noch Raum für "Enspannung" und "Ruhe" bleibt. Und dieser "Stress" kann sich bei dem einen oder anderen neg. auf seine schulischen Leistungen auswirken. Mach dir das doch zu nutze... 

Genau so hatte ich mir das ja Vorgestellt.

Ich habe schon gute Erfahrungen bei meinem Sohn (12)und meiner Tochter (7) gemacht mit  Phantasiereisen . Die Tochter einer Bekannten hat sich in der Schule sehr verbessert,(allerdings habe ich bei Ihr hier keine Phantasiereise gemacht )(14 Jahre.)

Ich hatte für Erwachsene an eine Formulierung gedacht wie z.B. Entspannung für Körper Geist und Seele als Stressbewältigung für den Alltag.
Oder Ruhiger Schlaf durch Entspannung in der Hypnose oder geht das jetzt wieder zu weit.

Auch mit Abnehmhypnosen hab ich gute Erfolge.

Raucherentwöhnung ist nicht so mein Fall da muss ich mir noch was einfallen lassen wie ich das am besser ausdrücke.


Nur noch mal kurz ,ob ich das jetzt richtig verstanden habe!

Das ist jetzt krass und nur ein Beispiel.Eine Frau kommt zu mir ,sie hat Krebs und möchte von mir eine Hypnose um Ihr Körperbewusstsein zu verbessern und Entspannung für Körper Geist und Seele.
Ich darf diese Frau doch hypnotisieren ,wenn ich nicht den Anschein erwecke sie von Ihrem Krebs oder was damit einhergeht zu heilen.
Ist das richtig.

[MindCore]

Moinsen,

Das ist jetzt krass und nur ein Beispiel.Eine Frau kommt zu mir ,sie hat Krebs und möchte von mir eine Hypnose um Ihr Körperbewusstsein zu verbessern und Entspannung für Körper Geist und Seele.
Ich darf diese Frau doch hypnotisieren ,wenn ich nicht den Anschein erwecke sie von Ihrem Krebs oder was damit einhergeht zu heilen.
Ist das richtig.

also bei Krebs würde ich mir die Einverständniss vom zuständigen Hausarzt oder behandelnden Arzt einholen lassen. Warum? Weil ich mich so absichern kann! Entspannungshypnose sollte auch im Rahmen möglich sein, jedoch sollte diese keinetherapeutische Intervention beinhalten. 

Gruß Eddie

[Lutz]

Hallo Sabine,

Ist das richtig.

das Problem ist, dass die Formulierungen in der Gesetzgebung nicht eindeutig sind. Wenn das HPG von "Feststellung" oder "Heilung" spricht, kann man sich darunter vielleicht noch was vorstellen, aber was soll mit "Linderung" gemeint sein? Deswegen, so behaupte ich, kann niemand, auch kein Arzt, Rechtsanwalt oder Richter vorab sagen, was man generell darf und was nicht. Und man kann durchaus unterschiedliche Meinungen entwickeln, wie du es ja z.B. an Miraculus und mir siehst. 

Meine Meinung ist die, dass du natürlich auch einem krebskranken Menschen Entspannung für Körper, Geist und Seele anbieten darfst, sofern du wirklich nicht den Eindruck erweckst, den Krebs heilen oder auch nur lindern zu wollen und dies auch unmissverständlich deutlich machst. Dabei gehe ich davon aus, dass man dann auch wirklich entsprechend vorgeht, meine Äußerungen in diesem Thread wollen ja nicht Tipps geben, wie man ein an sich ganz anderes Vorgehen mit Worten kaschieren solle. 

Das Beispiel mit Krebs macht übrigens deutlich, wie "fein", aber meiner Ansicht nach noch hinreichend, die Unterschiede sein können. Bietet man nur Entspannung an, halte ich das für unbedenklich, nutzt man die Entspannung aber, um in einer Trance z.B. suggestiv Krebszellen bekämpfen zu wollen, würde man (spätestens seit den Veröffentlichungen der Simontons, die sowas als therapeutisches Vorgehen eingeführt haben) sich schon in den unzulässigen Bereich der Therapie begeben (immer auf 'berufsmäßiges' oder 'gewerbsmäßiges' Handeln bezogen).

Die alleinige Verantwortung aber für das, was du tust und wie du es beschreibst, kann dir - nicht nur hier - niemand abnehmen... 


@ Eddie:

also bei Krebs würde ich mir die Einverständniss vom zuständigen Hausarzt oder behandelnden Arzt einholen lassen.

Das ist nobel, aber rechtlich ohne Bedeutung. Auch wenn ein Arzt zustimmt, ändert das am HPG nichts. Mich hat mal eine 'austherapierte' Herzkranke aus dem Wartezimmer eines Heilpraktikers angerufen, ob sie in dieser Sache zu mir kommen könne, "er" habe nichts dagegen und würde das sogar befürworten - ich hab abgelehnt.

Lieben Gruß
Lutz

PS. @ Sabine: wenn du in deinen Beiträgen Zitate als solche kennzeichnen möchtest, gibt es hier dafür eine kleine 'Anleitung':
http://www.hypnose-service.de/forum/index.php?topic=671.0

[MindCore]

Moinsen Lutz,

Das ist nobel, aber rechtlich ohne Bedeutung.

jo, right!
Aber wie schon erwähnt, auch wenn ich nur Entspannungsreisen ohne jegliche therapeutische Intervention bei einem Krebspatienten/klienten anbieten sollte, so würde ich zusätzlich den zuständigen Arzt konsulitieren um ihn über mein Angebot in Kentniss zu setzen. Aber auf solch eine Hirnrissige Idee würde wohl auch nur ich kommen! 

Gruß
Eddie

[sabinebackes]

Ok hab verstanden.

Ich danke euch Ihr habt mir sehr geholfen. Bin mir jetzt sicher darüber wie ich die Sache angehen kann.


LG sabine

[Miraculus]

Hallo zusammen,

ein Teilaspekt dieser DIskussion über Lebensberatung und Gesetz wurde hier vorgesetzt.
http://www.hypnose-service.de/forum/index.php?topic=940.0

LG Miraculus