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Autor Thema: Lebensberatung und Heilung  (Gelesen 56972 mal)

Offline sabinebackes

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #15 am: 29. Feb 2008, 16:19 Uhr »
Dank dir Barbara, ;)



Das unbewusste sehen und verstehen ,
das ist die Lösung!

Offline Lutz

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #16 am: 29. Feb 2008, 17:05 Uhr »
Hallo ihr,

@ Miraculus:

Zitat
Dann erkläre mir bitte, wie der Laie ohne profundes psychopathologisches Wissen dies in die Praxis umsetzen kann.

Jeder Laie ohne profundes pathologisches Wissen entscheidet ständig und vielleicht jeden Tag, ob er wegen eines "Problems" zum Arzt oder Therapeuten gehen könnte oder nicht. Das ist doch kein "Geheimwissen". Der Umstand, dass es da Grenzbereiche gibt (auf die Schwierigkeit z.B. der Diagnose einer Depression hast du ja schon hingewiesen), sollte doch nicht den Blick auf das große Ganze verstellen, dass man im Allgemeinen weiß, wann man einen Heilberechtigten aufsuchen kann bzw. muss.

Zitat
Riecht das Beschriebene für Dich wirklich gar nicht nach einer therapeutischen Intervention?  ???

Es stinkt nach einer therapeutischen Intervention. Kennst du ein Gesetz, das generell "therapeutische Interventionen" verbietet? Im HPG zumindest steht was anderes. Und deswegen brauchen weder Krankenhausclowns noch Reitlehrer oder Delfinverleiher eine Heilberechtigung, obwohl ihr Tun im Einzelfall durchaus einen therapeutischen Wert haben kann.

Zitat
Außerdem, wenn Du recht hättest,

Ich lege Wert auf die Feststellung, dass ich nicht behaupte, recht zu haben - es ist nur meine Meinung.

Zitat
Dann aber hälst Du es offenbar für korrekt, wenn jemand mit "souverän in der Prüfung " wirbt, womit er sicher etliche Angstpatienten an sich zieht, die sonst möglicherweise zum Therapeuten gegangen wären ...

Also nun mach mal halblang... zu unterstellen, dass jemand nur wegen so einer angenommenen Werbung automatisch Angstpatienten an sich zöge, die sonst möglicherweise zu einem Therapeuten gegangen wären, das geht nun aber zu weit - mal ganz unabhängig davon, dass du mir nun auch noch unterstellst, dass ich so einen klaren Verstoß gegen das HPG noch für korrekt hielte!

Zitat
Empfindest Du selbst  das alles wirklich nicht als sehr formalistisch und extrem "getrickst"?

Durchaus. Aber wer hat uns denn auf dieses Parkett geführt? Aus meinem Vorschlag für die Gestaltung einer Anzeige kommt nach deiner 'trickreichen' Argumentation unterm Strich raus, dass alle Lebensberater Straftäter seien.  :)

Und "Tricksen" ist im Rechtsbereich völlig normal (nicht verwechseln mit 'austricksen'): was meinst du, was man z.B. tricksen muss, um die Tätigkeit von Rettungssanitätern und Krankenwagenbesatzungen angesichts des HPG zu legalisieren? Da ist ja nun völlig unstrittig, dass die regelmäßig tun, was 'eigentlich' nur einem Arzt vorbehalten ist.


@ mipooh:

Es ist schön, wenn man sich den "Luxus" so eines durchaus sympathischen Standpunktes leisten kann. Der "gemeine Lebensberater" allerdngs, der seine Tätigkeit an den Mann und die Frau bringen möchte, hat links das HPG und rechts abmahnwillige Anwälte...


@ Sabine:

Zitat
Ich habe um Anregungen gebeten wie ich als Lebensberater meine Arbeit bewerben kann ohne den Anschein zu erwecken das ich eine Heilerlaubnis habe.Wie leicht Worte missverstanden werden können sieht man hier.

Nun ist das passiert, was ich von Anfang an befürchtet hatte und weshalb es gut ist, dass zumindest dieser Teil der Diskussion in einem separaten Thread ausgelagert ist: du wolltest nur eine Formulierungshilfe und nun das!

Ich kann dir aber versichern (bestimmt auch in Miraculus' Namen), dass dies alles überhaupt nichts mit dir zu tun hat!  :)
Hintergrund ist eine fortwährende Diskussion mit unserem Miraculus über das HPG. Der findet dieses schlecht und wenn er nun aus Lebensberatern (potenzielle) Straftäter macht, dann nicht, um die Lebensberater anzugreifen, sondern um damit zu sagen, dass das HPG nichts taugt.

Du brauchst dir da also keinen Kopp machen und dich ganz bestimmt nicht rechtfertigen.  ;)

Lieben Gruß
Lutz

Offline mipooh

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #17 am: 29. Feb 2008, 17:47 Uhr »
Zitat
keine Angst, dass Minenfeld befindet sich nur in Miraculus' und Lutzens Nähe.
Konkret hier im Forum mag das so zutreffen, im Alltag findest Du aber dieselbe Problematik in jedem Krankenhaus oder Pflegeheim.
Als Krankenpfleger habe ich diese Diskussion tausendfach miterlebt, noch schwieriger wurde es in der Psychiatrie, als dann noch Psychologen, Sozialarbeiter, Ergotherapeuten usw hinzukamen. Deshalb auch meine deutliche Abgrenzung.

Zitat von: Lutz
Es ist schön, wenn man sich den "Luxus" so eines durchaus sympathischen Standpunktes leisten kann. Der "gemeine Lebensberater" allerdngs, der seine Tätigkeit an den Mann und die Frau bringen möchte, hat links das HPG und rechts abmahnwillige Anwälte...
Diesen Luxus habe ich mir erarbeitet, indem ich in einem Beruf gearbeitet habe, in dem diese Graquzonen Alltag sind. Ich hatte immer und ausschliesslich mit Menschen zu tun, die mnachmal sogar mein Handeln brauchten, bevor ein Arzt eine Diagnose gestellt hätte. Stell Dir vor, ich hätte bei einer Reanimation auf den Arzt gewartet...
Trotzdem bin ich bereitwillig zur Seite gegangen und hab die Ärzte weiterarbeiten lassen, sobald sie auftauchten, völlig ohne jede Eifersucht... vielleicht ist das der Luxus, den ich mir gönne...
Ich hätte aber niemals einem Arzt erlaubt, meine Arbeit zu machen...
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Miraculus

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #18 am: 29. Feb 2008, 18:27 Uhr »
Hallo zusammen,

@ Sabine:

Lutz hat recht, die Diskussion hat für Dich keine praktisch Relevanz.  :)


Miraculus

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #19 am: 29. Feb 2008, 19:14 Uhr »
Hallo Lutz,


Zitat
Jeder Laie ohne profundes pathologisches Wissen entscheidet ständig und vielleicht jeden Tag, ob er wegen eines "Problems" zum Arzt oder Therapeuten gehen könnte oder nicht. Das ist doch kein "Geheimwissen". Der Umstand, dass es da Grenzbereiche gibt (auf die Schwierigkeit z.B. der Diagnose einer Depression hast du ja schon hingewiesen), sollte doch nicht den Blick auf das große Ganze verstellen, dass man im Allgemeinen weiß, wann man einen Heilberechtigten aufsuchen kann bzw. muss.

Lutz, entschuldige, aber das stimmt doch einfach überhaupt nicht. Das gilt für körperliche Beschwerden, aber nicht einmal ansatzweise(!) für psychiatrische Erkrankungen. Dazu unten mehr, aber bleiben wir erst mal bei der Depression:
Allein die Depression ist einer Untersuchung der WHO zufolge bereits jetzt Volkskrankheit Nummer eins vor Diabetes und Alkoholismus - Tendenz steigend." http://www.psychotherapie.de/psychotherapie/politik/01051801.htm
Selbst wenn das der einzige Grenzfall wäre - was er nicht ist -, würde das schon "ausreichen", damit es der Lebensberater häufig mit Psychiatriepatienten zu tun hat, deren Erkrankung er oft nicht erkenenn wird, die aber im Zusammenhang mit dieser Erkrankung zu ihm kommen.

Z.B. gehen sehr viele Menschen mit Depressionen überhaupt nicht zum Arzt und haben keine Ahnung, daß sie krank sind.
Und von denen, die im Zusammenhang damit dorthin gehen, übersehen selbst die Ärzte trotz standardisierter Erhebungsverfahren bei der Hälfte(!), daß eine Depression vorliegt. Ein Depressiver spürt vielleicht in erster Linie eine gewisse Antriebslosigkeit, hat aber keinen Schimmer, daß eventuell eine Erkrankung vorliegt! Für ihn ist das Angebot eine Lebensberaters, der "mehr Energie im Alltag" verspricht, potentiell attraktiv! 

Sind nun nur Depressionen für den Laien schlecht zu erkennen? Keineswegs! Entsprechendes gilt nicht nur für Depressionen, sondern auch für andere psychische Erkrankungen!

Viele psychische Erkrankungen werden weder von den Ärzten (gerade mal die Hälfte wird erkannt!), noch gar vom Betroffenen selbst erkannt (und oft hat der Betroffene nicht mal den Verdacht, daß er krank ist). Sie werden daher oft selbst von "Normalmedizinern" übersehen, was man z.B. daran merkt, daß die psychiatrischen Konsiliar- und Liaison-Dienste viel zu wenig in Anspruch genommen werden. Das haben verschiedene Untersuchungen gezeigt, und dieser Umstand wird auch ausdrücklich in meinem Psychiatrie-Buch beklagt. Und die Patienten selbst haben erst recht oft keinen Dunst, daß sie krank sind!
Anzunehmen, daß ein Mensch mit psychischer Erkrankung schon wissen wird, daß er krank ist, und im Zweifelsfall daher zum Arzt oder Therapeuten geht, und der Lebensberater für ihn nicht attraktiv ist, widerspricht jeder Vernunft.


Also nun mach mal halblang... zu unterstellen, dass jemand nur wegen so einer angenommenen Werbung automatisch Angstpatienten an sich zöge, die sonst möglicherweise zu einem Therapeuten gegangen wären, das geht nun aber zu weit - mal ganz unabhängig davon, dass du mir nun auch noch unterstellst, dass ich so einen klaren Verstoß gegen das HPG noch für korrekt hielte![/quote]

"Unterstellen" will ich Dir ja nichts. Aber wenn Du Dir die Kriterien, die für eine krankheitswertige Prüfungsangst -  eine spezielle soziale oder spezifische Phobie - erforderlich sind ansiehst, dann wirst Du sehen, daß dieses Angebot "Souverän in der Prüfung" mit Sicherheit viele dieser Patienten anzieht.

"Es ist normal, vor einer Prüfungssituation Anspannung oder auch Angst zu empfinden. Prüfungen sind herausfordernde Situationen, in denen der menschliche Organismus aktiviert und erregt sein sollte, um optimale Leistung zeigen zu können. Nervosität und Anspannung sind notwendig und hilfreich, um Prüfungssituationen gut zu bewältigen. Von Prüfungsangst spricht man, wenn

-die betroffene Person sich durch die Angst und/oder ihr daraus resultierendes Verhalten beeinträchtigt fühlt
-die betroffene Person die Angst als übertrieben oder unangemessen empfindet
-Prüfungssituationen nahezu immer Angst auslösen
-Prüfungssituationen und/oder damit verbundene Themenbereiche (z.B. das Lernen für eine Prüfung) vermieden werden oder nur unter intensiver Angst ertragen werden.
Um von Prüfungsangst zu sprechen, müssen alle genannten Kriterien erfüllt sein. Der klinische Psychologe ordnet Prüfungsangst einer der folgenden Diagnosen zu:..." (Hervorhebungen von mir)

http://www.angstinfo.org/Pruefungsangst.html


Zitat
Durchaus. Aber wer hat uns denn auf dieses Parkett geführt? Aus meinem Vorschlag für die Gestaltung einer Anzeige kommt nach deiner 'trickreichen' Argumentation unterm Strich raus, dass alle Lebensberater Straftäter seien.  :)

Entschuldige, aber wo ist meine Argumentation "trickreich"?
Ich sage, daß der normale Lebensberater es oft mit psychiatrischen Erkrankungen zu tun hat, ob er will oder nicht, und daß er ohne fundiertes Wissen keine hinreichende Abgrenzung schaffen kann. Argumente dafür habe ich genug gebracht.

Zitat
Und "Tricksen" ist im Rechtsbereich völlig normal (nicht verwechseln mit 'austricksen'): was meinst du, was man z.B. tricksen muss, um die Tätigkeit von Rettungssanitätern und Krankenwagenbesatzungen angesichts des HPG zu legalisieren?
Tut mir leid, das viele "Tricksen" ist nicht mein Ding. Dann sollte man sich eben mal überlegen, was man will.

Jedenfals wirst Du eingestehen, daß derjenige, der eine krankheitswertige Prüfungsangst dissoziiert auf das Gesamtsyndrom "Prüfungsangst" einwirkt, und sie zu einem subpathologischer Beschwerde macht, heilend tätig ist. Man kann eine Prüfungsangst dadurch lindern, daß man die Prüfungsangst zum Verschwinden bringt - oder die Prüfungsangst?

LG Miraculus


Offline mipooh

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #20 am: 29. Feb 2008, 19:39 Uhr »
Miraculix, Deine Argumentation in Ehren... nur wird sie der Sachlage nicht gerecht.
Es sei denn, die heimliche Absicht sei zu heilen. Dann passt auf einmal alles.

Und genau deswegen argumentiere und handle ich von einem völlig anderen Ansatz. Krankheit egal welcher Art wäre für mich kein Ausschlußkriterium.
Könnte zwar sein, dass ich jemandem, den ich für krank halte, empfehle zum Arzt zu gehen. Mit seiner Krankheit natürlich. Sein Anliegen an mich darf davon gar nicht berührt sein, sonst irrt er (nicht ich).
Nur solange ich ihn nicht für krank halte, betrachte ich ihn als gesund und gehe auch entsprechend mit ihm um.

In dieser Diskussion muss man zwei völlig verschiedene Ebenen sauber trennen.

Die eine ist die der fachgerechten Behandlung (einer diagnostizierten Krankheit). Ist niemals mein Ding, selbst dann nicht wenn ich lebensberatend mein Geld verdienen würde. (Dass auch Ärzte dies oft nicht können hast Du eindrucksvoll mit Zahlen belegt, ist aber für mich irrelevant.)

Die andere ist die der Rechtmäßigkeit meines Handelns. Und hier ist ganz wichtig, was ich selbst zu tun gedenke (und somit auch der Klient). Solange ich nicht behandle trifft mich ein Vorwurf ebensowenig wie einen Automechaniker, der das Fahrzeug eines Kranken repariert hat.

Ich denke, dass die Grundlage dieser sinnleeren Diskussion darin besteht, dass es Menschen gibt, die tatsächlich gern Arzt oder Psychiater spielen würden und sich nicht auf die vorgegebenen Wege zum Erlangen der Kompetenz dieser Berufe einlassen mögen. Da kann man nur an deren Verantwortung apellieren. Sie haben das in unserem Land gefälligst nicht zu tun! Basta!

Aber... Gottes Wege sind unergründlich, oder anders ausgedrückt, es gibt genügend Freiraum, der zu füllen wäre. Wäre schrecklich, wenn all diese kranken Menschen einzig und allein von der Gnade und dem Können von Ärzten oder Psychiatern abhingen. Dies tun sie lediglich in einer einzigen Hinsicht. Ihre Behandlung unter einer bestimmten Diagnose obliegt ausschliesslich denen. Alles andere dürfen die wie ganz normal freie Menschen weiterhin in Anspruch nehmen. Auch ihren Automechaniker oder einen Hypnotiseur.

Der wiederum hat seine ganz eigene Ethik. Und er wird sicherlich, sobald ihm der Gedanke kommt, dass das Anliegen des Klienten nicht von ihm erfüllt werden kann, sondern dass derjenige einen Arzt oder HP braucht, die entscheidenden Dinge dazu sagen. (Hoffentlich...)
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Miraculus

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #21 am: 29. Feb 2008, 19:46 Uhr »
Hallo mipooh,

da ich selbst ohnehin nicht-kommerziell tätig bin, und das in einem Rahmen, daß ich wohl selbst bei strengster Auslegung nicht unter das Gesetz falle, zuglich aber auch vorsichtig bin und meine Grenzen kenne, betrifft es mich in der Praxis wenig.
Aber vielleicht könntest Du mal ein Bsp. machen, wie Du Dir das im konkreten Fall vorstellst?
Nehmen wir an, Du bist Lebensberater, und es kommt jemand zu Dir mit einem bestimmten Anliegen, und dieses ist, wie DU als Profi erkennst, krankhaft bedingt...
Oder denkst Du "nur" an Menschen, deren ANliegen nichts mit einer Erkrankung zu tun hat?

LG Miraculus

Miraculus

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #22 am: 29. Feb 2008, 20:28 Uhr »
Hallo Lutz,

Zitat
Ich kann dir aber versichern (bestimmt auch in Miraculus' Namen), dass dies alles überhaupt nichts mit dir zu tun hat!  :)
Hintergrund ist eine fortwährende Diskussion mit unserem Miraculus über das HPG. Der findet dieses schlecht und wenn er nun aus Lebensberatern (potenzielle) Straftäter macht, dann nicht, um die Lebensberater anzugreifen, sondern um damit zu sagen, dass das HPG nichts taugt.

das klingt für mich etwas so, als würde ich nur interessengeleitet argumentieren, auch wenn Du es nicht so sagst.
Nun halte ich tatsächlich nicht viel vom HPG und würde mich sicherlich im Zweifelsfall für die Befürwortung einer freien Lebenshilfe entscheiden.
Dennoch halte ich meine Position unabhängig davon für vernünftig - und stelle meine Meinung zur Debatte.

Ich stelle hier meine Thesen rein, wo einige Mitglieder mehr psychopatholog. Wissen haben als ich, und sie kritiesieren können.

Ich habe, damit wir weiterkommen - das weißt Du aus unserer privaten Diskussion - einen anerkannten Psychiater, Psychologen und Diagnostiker nach seiner Meinung gefragt.
Er hatte mir vollkommen recht gegeben, wobei Du seine Antwort ganz anders als ich so interpretierst hast, daß das nicht ein Problem helfender Berufe im allgemeinen ist, sondern  nur von Lebensberatern, die gezielt "problematische" Werbung machen.

Ich habe Susanne, die klinische Psychologin mit fundierter theoretischer und praktischer Ausbildungist,  und  die eine jahrelange Praxiserfahrung als Therapeutin und Beraterin hat, direkt nach ihrer Meinung gefragt.
Und schlage mir irgendeinen Psychologen oder Facharzt Deiner Wahl vor, und ich lege ihm diese Fragen in unmißverständlicher Form vor, oder Du machst das: Ich lasse mich gerne darauf ein.´ :)
Außerdem habe ich bei meiner Argumentation sorgfälig die logischen Schritte erläutert, und praktisch all die Prämissen meiner Schlüsse durch nachprüfbare und seriöse Quellen belegt. 

Du siehst, ich bin nicht "dogmatisch", sondern stelle meine Position gerne zur Disposition. Wenn ich Unrecht habe, dann habe ich Unrecht, damit kann ich leben.  :)

LG Miraculus

Offline Lutz

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #23 am: 29. Feb 2008, 20:47 Uhr »
Hallo Miraculus,

dein letzter Beitrag "trifft" mich im Verfassen einer Antwort auf deine vorigen Beiträge, daher lass ich das jetzt mal alles weg und frage dich:

Worauf willst du denn nun eigentlich hinaus? Du hattest dich früher massiv gegen das HPG gewandt und schreibst auch jetzt, dass du eine freie Lebenshilfe befürwortest. Und im gleichen Moment regst du dich darüber auf, dass Lebensberater angeblich regelmäßig gegen das HPG verstießen (abgesehen von dir, der du ja vorsichtig bist und deine Grenzen kennst - eine Bemerkung, die bei mir ganz seltsam ankommt...).

Wofür oder wogegen bist du denn überhaupt? Und wer oder was sollte sich wie ändern?  ???
Verstehe langsam gar nix mehr...

Lieben Gruß
Lutz

Miraculus

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #24 am: 29. Feb 2008, 20:56 Uhr »
Zitat Miraculus:

Zitat
Er hatte mir vollkommen recht gegeben, wobei Du seine Antwort ganz anders als ich so interpretierst hast, daß das nicht ein Problem helfender Berufe im allgemeinen ist, sondern  nur von Lebensberatern, die gezielt "problematische" Werbung machen.
Um keinen falschen Eindruck "zu Ungunsten" von Lutz zu erwecken: Ich habe tatsächlich innerhalb meiner längeren Anfrage kurz als Bsp. einen Lebensberater erwähnt, der mit "mehr Lebensfreude" wirbt.
Ich denke, Lutz wird es mir sicher nicht als "geheimnisverrat" verübeln, wenn ich sage, daß er, wie ich auch, diese Formulierung für problematisch hält.

Nur bin ich eben der Meinung, daß für psychisch Kranke auch erst einmal unverdächtige Formulierungen anziehend sein können.
Z.B: "Motiviert in die Schule". Es wäre zuerst einmal zu klären, wo die mangelnde Motivation herkommt, denn es könnte sich um eine patholog. Störung handeln, für deren eventeuelle Abklärung fachliche Hilfe notwenidig sein könnte.
http://www.gesundheitsprechstunde.ch/index.cfm?id=2752#4  

Wenn mein Psychiatriebuch recht hat, dann kann z.B. eine Schulphobie insbesondere durch Ängste, phobische Störungen und Depressionen bedingt sein.
Deren Vorliegen bzw. Ursächlichkeit wird der Lebensberater also ausschließen müssen, gerade, weil sie so häufig sind.

Da psychische Erkrankungen sich oft in bestimmten persönlichen oder sozialen Problemen manifestieren, wird nicht nur derjenige mit Depressionen und anderen Erkrankungen konfrontiert sein, der verfängliche Werbung macht.
Und wie ein Lebensberater hier eine Unterscheidung treffen soll, wenn selbst die meisten Ärzte damit offenbar hoffnungslos überfordert sind, das mag mir verraten, wer kann.
Das Problem ist ja nicht, daß es nicht genug "normale" Probleme für den Berater gäbe - sondern die Abgrenzung gegen die große Zahl und Vielfalt psychiatrischer Störungen.

LG Miraculus

Miraculus

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #25 am: 29. Feb 2008, 21:09 Uhr »
Hallo Lutz,

gekreuzt.  :)


 
Zitat
Und im gleichen Moment regst du dich darüber auf, dass Lebensberater angeblich regelmäßig gegen das HPG verstießen

Ich rege mich doch überhaupt nicht über irgendwelche Lebensberater auf - warum sollte ich?
Ich stelle nur fest, daß das "Heilpraktikergesetz" mit einer freien Lebenshilfe IMHO nicht zu vereinbaren ist. Wer meine Argumente dafür widerlegen kann, der mag es tun, ich habe sie ja deutlich ausgebreitet!  :)

Daraus folgt, daß man sich entscheiden muß. Ich würde mich für die Lebanshilfe entscheiden, ein anderer für das "HPG". Beides kann man jedoch unter Beibehaltung der allgemeinen rechtlichen Normen nicht haben.

Zitat
(abgesehen von dir, der du ja vorsichtig bist und deine Grenzen kennst - eine Bemerkung, die bei mir ganz seltsam ankommt...).

Wieso denn?
Ich habe nichts "Seltsames" zu verbergen.
Wenn Du einen Verdacht hast, sprich ihn aus, ruhig auch öffentlich.  :)
Ich habe einen guten Bekannten, der depressiv undsuizidgefährdet ist. Ich habe ihm sehr stark nahegelegt, zu einem ihm bekannten Psychiater zu gehen, und da der nichts getaugt hat, ist er jetzt, nach meiner erneuten mehrfachen Intervention, bei einem anderen Therapeuten und wird behandelt. Und natürlich, wenn ich ihn sehe, mutige ich ihn auf, oder spreche mit ihm, oder höre ihm zu.
Anrüchig?

Zitat
Wofür oder wogegen bist du denn überhaupt? Und wer oder was sollte sich wie ändern?  ???
Verstehe langsam gar nix mehr...
Wenn ich rechthabe, dann kann man nicht beides haben: Das HPG in seiner jetzgen Form, wo auch alle psychischen Erkrankungen mitbetroffen sind, und eine freie Lebenshilfe. Dann muß man sich,i n diesem Fall der Gesetzgeber, eben klar darüber werden, wem man die Priorität einräumt.
Meine Meinung kennst Du, aber man kann das natürlich auch anders sehen.

LG Miraculus

Miraculus

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #26 am: 29. Feb 2008, 22:29 Uhr »
Zitat Miraculus:
Zitat
Ich habe ihm sehr stark nahegelegt, zu einem ihm bekannten Psychiater zu gehen, und da der nichts getaugt hat, ist er jetzt, nach meiner erneuten mehrfachen Intervention, bei einem anderen Therapeuten und wird behandelt.

Sollte heißen: Er war dann nicht mer bei dem mann, da er kein Vertrauen hatte, und Wochen später konnte ich ihn dann zu einem neuen Versuch aufmuntern.  :)
War natürlich nicht so gemeint, daß ich ihn gedrängt hätte, den Behandler zu "wechseln".  ;)


Offline mipooh

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #27 am: 29. Feb 2008, 23:28 Uhr »
Zitat von: Miraculix
Nehmen wir an, Du bist Lebensberater, und es kommt jemand zu Dir mit einem bestimmten Anliegen, und dieses ist, wie DU als Profi erkennst, krankhaft bedingt...
Oder denkst Du "nur" an Menschen, deren ANliegen nichts mit einer Erkrankung zu tun hat?
Wenn ich erkenne, dass jemand ärztliche Hilfe braucht, dann schicke ich denjenigen zum Arzt, ganz klarer Fall.
Wenn ich das nicht erkenne, dann eben nicht (was ich aus meiner Erfahrung her eher für unwahrscheinlich halte).
Ebenso würde ich jemanden mit Motorschaden zu einem Automechaniker schicken, davon verstehe ich nämlich auch nicht viel.

Aber steigen wir mal vom Theoriesockel..., wenn jemand von mir eine Verbesserung seiner Lebenssituation erwartet, dann hat der eh schlechte Karten. Ich kann für niemanden etwas tun ausser für ihn da zu sein, mich seiner anzunehmen. Und dann kann man mal sehen was man gemeinsam Neues entstehen sehen kann. Das tue ich ausserprofessionell schon mein Leben lang. Habe auch nur äusserst geringes Interesse dies jemals professionell zu tun.

Wäre dies aber der Fall, wüsste ich mich deutlich abzugrenzen. Wie, das habe ich ausführlich beschrieben.

Ein Kranker gehört zum Arzt. Wenn ich auch keine gute Meinung (allgemein) von Ärzten habe, dann sind die doch trotzdem die Fachleute für Krankheiten.
Aber ich sagte ja bereits, ich interessiere mich gar nicht wirklich für Krankheiten. Seit ich in die Krankenpflege ging, hat man mich damit belästigt. Ich meine jetzt im Privatbereich, weil man mir unterjubeln wollte, ich sei doch "ein halber Doktor". Ich will aber gar kein halber Doktor sein. Sonst wäre ich einfach ein ganzer geworden. Und selbst das war nie ein Wunsch von mir.
Mein Schwerpunkt liegt ganz woanders. Mit der Definition von Gesundheit, die ich oben irgendwo erwähnte habe ich das deutlich gemacht.

Ich habe mich immer geweigert, und das bleibt so, mich in irgendeiner Weise mit Heilung zu beschäftigen. Mit Heilsein, in einem ganzheitlichen Sinne schon. Den Begriff verwende ich jetzt für Dich, um die Abgrenzung vielleicht klarer zu machen. Heilsein ist für mich aber nicht das Ergebnis von Heilung, sondern der ursprüngliche Zustand eines Menschen, der auch jederzeit sichtbar werden kann (zumindest theoretisch und es ist hierbei nicht von Unsterblichkeit die Rede). Ich bastele niemals an anderen Menschen herum. Das habe ich zu oft miterlebt bei Ärzten, die an allem möglichen interessiert waren, aber gewiss nicht an den Menschen, die sie behandelten (Erfahrung, nicht Verallgemeinerung! und es gab einige wenige Ausnahmen).

Bevor aber zu wenig Haare an den Doctores bleiben, jeder Kranke gehört zum Arzt! Bei dem wenigen was die wissen und können, haben sioe doch mehr Wissen und Können als Nichtärzte. Sie sollen heilen, es ist ihre Aufgabe. Meine nicht!

Ich fürchte, Du wirst nun noch mehr Fragen haben... stell sie.
Gewohnheiten brauchen Gewöhnung...

Offline Lutz

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #28 am: 01. Mär 2008, 01:53 Uhr »
Hallo Miraculus,

sorry, ich versteh dein Ansinnen einfach nicht. Es geht dir also, so wie ich auch an Sabine geschrieben hatte, um das "HPG dahinter" - o.k., das hab ich gerafft.

Aber dann zitierst du aus einem Artikel, der aufs Heftigste eine behauptete Inkompetenz von Allgemeinärzten im Hinblick auf psychische Erkrankungen kritisiert und die Unterversorgung psychisch Kranker bemängelt, stellst heraus, dass dann Lebensberater erst recht nicht in der Lage seien, psychische Erkrankungen zu erkennen, sprichst dich aber im gleichen Atemzug für eine Therapiefreiheit unter Wegfall des HPG aus. Würde dann deiner Meinung nach psychisch Kranken besser geholfen? Oder wäre es dann wurscht, was mit unseren psychisch Kranken geschieht, weil eine "Therapiefreiheit" wichtiger wäre?

Zitat
Zitat
Zitat
(abgesehen von dir, der du ja vorsichtig bist und deine Grenzen kennst - eine Bemerkung, die bei mir ganz seltsam ankommt...).

Wieso denn?

Weil du lang und breit argumentierst, dass jedem Hilfestellenden unwissentlich psychisch Kranke mit entsprechenden Symptomen unterkommen könnten, ohne dass er dies überhaupt bemerken könne. Und dann behauptest du auf dich selbst bezogen, dass dich das wenig beträfe, da du ja vorsichtig seiest und deine Grenzen kenntest.

Was soll das heißen? Dass deine Argumentation nun doch nicht richtig ist oder dass du es irgendwie besser machst als Lebensberater, die dann vielleicht generell unvorsichtig wären und ihre Grenzen nicht kennten?

Ansonsten zum Thema: wenn du einfach geschrieben hättest: "Ich finde das HPG immernoch daneben", hättest du wohl allen viel Schreibarbeit erspart.  ;D

Lieben Gruß
Lutz

Offline Tom

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Re: Lebensberatung und Heilung
« Antwort #29 am: 01. Mär 2008, 12:45 Uhr »
Guten Tag zusammen,

hach, da lass ich mich so mal hinreissen  :D

Ich fände schön, wenn du Miraculus, doch mal hier einen Werbetext für Lebensberater mit und ohne HPG reinschreibst. Nur mal angenommen, du würdest deine Fähigkeiten doch irgendwann einmal kommerziell einsetzen und für diesen Zweck eine Homepage erstellen. Was würdest du schreiben, was dich nach deiner rechtlichen Auffasung im "grünen" Bereich hält.

Ansonsten geht es mir ein bisschen, wie manch anderen hier. Deine "Beweislust" in allen Ehren, Miraculus; aber deine gesamte Argumentation fällt mit dem schon von Lutz zitierten Auszug von dir, daß du in der Praxis schon den Unterschied erkennen kannst. Vor allem liegt da eine gehörige Arroganz vor, weil fast alle deine Aussagen bezweifeln, daß andere, außer Ärzte, dies könnten.

Ansonsten gehst du ja sehr stark davon aus, daß Dinge wie z.B. Diagnosen eine festgelegte Sache seien, denen man objektiven Wert zusprechen könnte. Und auch wenn es wahrscheinlich viele Ärzte gibt, die da mit die konform gehen, so macht es die Sache nicht wahrer. Diagnosen, im psychischen Bereich mehr als im somatischen (obwohl die Trennung von beiden schon selbst krankheitswert hat), sind grundsätzlich subjektiv und auch kulturell bedingt. Und bei deiner radikalen Argumentation, die ja nicht viel "rechts und links" übrig läßt, sollte man vielleicht auch mal Schriften erwähnen, die eben nicht so Mainstream sind. Du baust auf ein paar scheinbaren Stardartwerken auf, und von da an müßten sich deiner Meinung nach alle an diese "Fakten" halten.

Schon mal in Erwägung gezogen, dich mit mehr kritischen Werken zu beschäftigen, von denen es eine Menge gibt, die ja durchaus auch anerkannt sind. Und dies ist wahrscheinlich abhängig davon, auf welcher Uni man studiert hat. Aber ans Herz legen kann ich dir da z.B. Ronald D. Laing, oder folgenden Text: http://www.verhalten.org/grundlagen/biopsych.html .  Du wirst wahrschenlich an dieser Stelle bemerken, daß diese wenig relevanz mit deiner rechtlichen Argumentation haben, aber sie haben durchaus Relevanz zu deiner Sicht von Psychiatrie.

Ansonsten bist du trotz deiner angenommenen Eindeutigkeit sehr uneindeutig und widersprüchlich. Denn wie sollte irgendein Mensch ohne Heilerlaubnis, denn überhaupt beurteilen können, ob er da gerade was unrechtes tut oder nicht; wenn er keine Diagnosen stellen darf (und deiner Meinung nach auch gar nicht kann (obwohl, du hälst dich anscheinend für eine Ausnahme  ;) )). Und aus diesem Dilemma kommt man einfach nicht mehr raus.

Und du kannst mir viele hundert Belege dafür vorbringen, daß angeblich so viele z.B. Depressionen gar nicht erfasst werden, trotzdem halte ich diese Argumentation für völlig irrelevant und (entschuldige) blödsinnig. Weil erstens: wie will man etwas, was von unserer Wissenschaft in der Regel rein statistisch erforscht wird, erfassen, was nicht statistisch erforscht worden ist, weil diese Fälle nicht erfasst worden sind  :0p. Und zweitens: Was ist denn mit den vielen Fällen, in denen Menschen zu unrecht zu etwas diagnostiziert worden sind? Was ist denn mit dieser Dunkelziffer? Und glaube mir, ich kenne so einige Methoden, wie in so mancher Psychiatrischen Klinik "diagnostiziert" wird. Und nachdem ich das erste Jahr in diesem Bereich gearbeitet habe, hatte ich damals "mein" Psychiatriebuch rituell weg geschmissen.  ;D

Holladio,
Tom.

 

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